Sorge um soziale Isolation meines Babys – Was tun?

Hallo,

Mit der Hoffnung auf eine passende Lösung schreibe ich hier.
Ich habe ein Kind, und seit der Geburt haben zwei Familien, mit denen wir zuvor Kontakt hatten, den Kontakt zu uns abgebrochen. Diese Familien waren bei unserer Babyparty dabei und haben uns respektvoll ihre Geschenke überreicht – es war wirklich eine schöne Zeit.

Doch nach der Geburt wurden meine Einladungen immer wieder abgelehnt, und es war eine echte Herausforderung, einen gemeinsamen Spaziergang zu organisieren. Mittlerweile habe ich mitbekommen, dass sie sich weiterhin treffen, aber ich werde nicht mehr eingeladen. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber so ist es nun mal.

Was mir derzeit besonders Sorgen bereitet, ist mein Kind. Es wächst ziemlich isoliert auf. Meine Eltern und Familie sind in meinem Heimatland.Sie ist nun Anfang des 7. Monats, und abgesehen von zwei oder drei Besuchen bei einer Kollegin hat sie bisher kaum andere Kinder gesehen. Nun habe ich einen Kurs gefunden, bei dem Mütter und babies in ihrem Alter zusammenkommen und ich würde mit ihr dort hingehen.

Meine Fragen sind:

Die Kinder, die sie in dieser Gruppe trifft, werden vermutlich nicht dauerhaft in ihrem Leben bleiben. Glaubt ihr, dass es negative Auswirkungen auf die Entwicklung meines Kindes haben könnte, wenn ihr Freundeskreis im Alter von 6 Monaten bis etwa eineinhalb Jahren (bis sie in die Krabbelstube geht) nicht konstant ist?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich habe sogar gedacht, ich muss umziehen.Wie jede Mutter wünsche ich mir auch, dass mein Kind lebenslange Freundschaften schließt. Für jeden Tipp bin ich dankbar.

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Hey niks,

also im Alter von 6 Monaten bis 1,5 Jahre kannst du da entspannt sein. Da spielen Kinder ja eh noch nicht richtig miteinander sondern wenn, dann ehr nebeneinander her. Das aktive gemeinsame Spielen m, beginnt erst später. Dann wird dein Kind sicher auch Freundschaften schließen. Dafür braucht es dich nicht zwingend. Der beste Freund meines Sohnes, ist ein gleichaltriger Junge mit dem er den Kindergarten besucht. Mit der Mama von dem Jungen, habe ich erst Kontakt seit unsere Söhne immer miteinander spielen wollen. Also mach dir da keinen Stress. 😃👍🏼👍🏼
Dass man als Eltern viele Kontakte oder sogar Freundschaften verliert, hört man leider immer wieder. Aber es können sich auch immer neue Türen öffnen. 👍🏼

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Mach dir da keinen Stress: wir wohnen hier ländlich und alle gleichaltrigen Kinder, die unser Sohn aus der Krabbelgruppe kannte (und ich somit die Eltern) kamen auch gleichzeitig mit ihm in die Kita. Letztlich spielt er jetzt dort mit ganz anderen Kindern und erinnert sich an die Kinder aus der Krabbelgruppe mit denen wir im Alter 6 Monate - 2 Jahre auch öfter mal was unternommen haben kaum. Das Alter in dem sich echte Freundschaften entwickeln kommt erst viel später.

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Hi,

deine Sorgen sind unbegründet.
JA, Kinder (ab 3) brauchen den Kontakt mit Gleichaltrigen - manche mehr, andere weniger.
Kleinkinder (ab 1) profitieren von dem Kontakt zu Gleichaltrigen schon.
Ob sie ihn wirklich brauchen - wer weiß. Meine tochter - sie liebt/e andere Kinder schon immer - brauchte den Kontakt shcon seit sie krabbeln konnte ^^

ABER bis zum 6- Lj - und auch später noch - werden die spielpartner und Freundschaften deines Kindes sich noch unzählige mal ändern - auch im Kindergarten/Grundschule ist das noch häufig der Fall.
Spielpartner müssen nicht konstant sein - schön ist es (vor allem für die eltern) - aber es darf sich ruhig abwechseln zwischen gleichen und unterschiedlichen Spielpartnern.
Lebenslange Freundschaften werden in der Regel nicht im Babyalter begonnen.
Oft eher Grundschule und teenie-Zeit - und auch das sind keine Garantien.

Wenn dein Kind älter ist udn du mehr unternehmen kannst - Zoo, Spielplatz, Park, Freibad, ... werdet ihr zwangsläufig auf viele andere Kinder treffen.

Bei regelmäßigen spielplatzbesuchen trifft man auch immer wieder dieselben Kinder. wer weiß ob sich da was entwickelt.
Oder ihr vertieft Bekanntschaften die ihr in der Krabbelgruppe macht und trefft euch auch mnal privat.

Du kannst auch ruhig mehr Treffs/Gruppen besuchen.
So wie du es magst - denn in dem Alter profitieren vor allem die eltern von Treffs mit anderen eltern ;)

Schaden tut es deiner Tochter sicher nicht wenn sie erst mit 1.5 regelmäßigere Kontakte zu Gleichaltrigen hat.
Nachher im Kleinkindalter ist es durchaus auch anstrengend zwei Kleinkinder beim spielen zu betreuen.
Ca. bis 3 sind Kinde rnoch sehr in der "Ich-phase" - da wird eher nebeneinander her gespielt als miteinander. Teilen und abwechseln fällt schwer - es gibt viel Streit und soziale Konflikte (die aber auch sein müssen weil nur so gelernt werden kann wie man sich sozial verhält).

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In dem Alter entwickeln sich noch keine Freundschaften. Die Babys schauen sich allenfalls gespannt an, was der andere denn für Quatsch macht, aber das war es dann meist schon an Interaktion miteinander.

Meine Kinder wurden kurz vor und während Corona geboren. Andere Kinder kannten sie bis zum Kitaeintritt im Wesentlichen vom Sehen auf Spielplätzen. Die paar Mal, die wir uns mit anderen getroffen haben, waren sie völlig desinteressiert an deren Kindern.
Erst als beide jeweils in die Kita kamen, hatten sie vermehrt Kontakt mit anderen Kindern. Erste Freundschaften wurden erst mit ca. 2 Jahren geschlossen.
Lebenslang wird davon keine sein. Sobald die Kinder zu den Großen gehen oder die Gruppen mit dem Schuleintritt neu durchmischt werden, sind die alten Freundschaften oft schnell vergessen.

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In dem Alter bist du die Bezugsperson Nummer eins und die Sozialisation passiert überwiegend durch die Familie. Interaktionen mit Gleichaltrigen haben da noch keinen besonders hohen Stellenwert.

Andere Kinder können ggf. spannend sein, aber es ist ziemlich egal ob das nun immer die gleichen sind, zufällige Begegnungen am Spielplatz oder Bekanntschaften in der Krabbelgruppe.

Mein ältester Sohn ist immSeptember 2019 geboren, war also zum Beginn des Lockdowns gerade ein halbes Jahr. Danach bekam er fast 1,5 keine anderen Kinder und auch so gut wie keinen Menschen außer der Kernfamilie zu Gesicht. Er wird bald 5, ist total normal entwickelt und hat im Kindergarten einige enge Freundschaften aufgebaut.

Für dein Seelenheil wäre ein regelmäßiger Kontakt zu anderen Müttern natürlich schön, aber deinem Kind wird es ziemlich egal sein

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Soziale Isolation hört sich echt krass an. 😂
Ihr seid bestimmt nicht isoliert von der Außenwelt.
In dem Alter brauchen Kinder keine anderen Kinder. Ich war nicht in Krabbelgruppen und kannte auch niemanden mit Kindern im gleichen Alter wie mein Sohn. Er ist trotzdem nicht asozialer als Krabbelgruppen Kinder. 😆

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Hallo!

Dadurch dass ich erst zur Geburt in die jetzige Stadt gezogen bin und meine Familie sehr weit weg wohnt bin ich in einer ähnlichen Situation.

Ich stelle immer wieder fest das mein 8 Monate altes Baby gern Kontakt zu anderen hat. Aber das ein Kontakt mit gleichaltrigen eher so naja ist….die sind so grobmotorisch miteinander, da ist man nur beschäftigt hauen, kratzen und Haare ziehen zu vermeiden (natürlich kein bösartiger Wille dahinter). Mit etwas älteren Kleinkindern plus Baby ist es ganz entspannt, da sind die „größeren“ vom Baby fasziniert und umgekehrt.

Dafür reicht es sich aufzuhalten wo andere Kinder spielen, Spielplatz, Zoo, Tierpark, stadtbrunnen, Freibad usw. Da ergeben sich immer spontane Begegnungen da die Kinder die an Babys interessiert sind ohnehin auf einen zukommen. Win win für alle!
Wenn wir dann nach Hause kommen schläft mein Baby immer wie ein Stein und am nächsten Tag ruhen wir uns erstmal aus von soviel Input.

Mit der Familie schaue ich dass ich alle paar Tage kurz videotelefoniere mit dem Baby, nur so 5 Minuten damit Oma/Opa und Baby etwas interagieren können und sie sich einfach kennen. Das ist die bildschirmzeit die ich aus sozialen Aspekten vertretbar finde.

Bearbeitet von Bottlegreen
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Ich denke, in den ersten Jahren musst du dir da wenig Sorgen machen. Das geht doch im Grunde allen Kindern, die nicht in einer grossen Familien aufwachsen so.

Mein Sohn hat einen Cousin, der halbwegs in seinem Alter ist. Mit dem ist er seit Kleinkindalter dick befreundet. Die anderen Cousins sind viel aelter und waren daher nie Spielpartner. Alle anderen Freundschaften haben sich entwickelt, veraendert, neu gebildet etc. Wir leben im Ausland, und hier werden die Kinder mit 3 Jahren eingeschult. Er ist jetzt 12, geht also seit 9 Jahren mit denselben Kindern in die Schule. Seine Freundschaften haben trotzdem mehrfach gewechselt.

Wichtig finde ich, dass man den Kindern ueberhaupt die Moeglichkeit bietet, mit anderen Kindern zu interagieren. Dass sie mit 7 Monaten Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen, die dann ein Leben lang halten, finde ich eher ungewoehnlich.

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Hi,

das kannst du völlig entspannt sehen. In dem Alter brauchen sie nur liebende Eltern, keine anderen Kinder.

Mein Sohn wuchs auch isoliert auf. Wir waren 1 x die Woche in der Krabbelgruppe und als er so ein Jahr alt war dann noch im Eltern-Kind-Turnen. IN dem Alter haben sie keinen Freundeskreis und die anderen Kindern sind meist auch völlig uninteressant, wenn Interesse besteht, dann meist am Spielzeug, dass die anderen Kinder haben.

Wir haben im Freundeskreis keine anderen Kinder in dem Alter, die sind wenn vorhanden dann alle deutlich Älter und kommen auch nicht bei uns vorbei. In der Familie sind es auch die einzigen Kinder. Mein Bruder und der meines Mannes sind jeweils Kinderlos. Beide Omas/Opas haben entweder keine Geschwister oder diese haben auch keine Kinder. Ich bin auch schon ohne Cousinen etc. aufgewachsen. Wir waren immer die Einzigen Kinder auf Feierlichkeiten.
Hat uns aber nie gestört.
Meine Kinder auch nicht. Mein Sohn hatte wirklich Kontakt zu Kindern erst mit 3 im Kindergarten. Geschadet hat ihm das überhaupt nicht. Er hat eh erst mit 2,5 dann langsam Interesse an anderen gezeigt. Eingewöhnung im Kindergarten lief problemlos, er ist nur eher schüchtern und hat etwas gebraucht um auf die anderen Kindern zuzugehen. Aber heute (er ist 9) hat er viele Freunde und ist genauso sozial wie alle anderen Kinder auch.
Unsere Kleine hatte von Geburt an etwas mehr Kontakt, einmal natürlich zum Großen und dann zu den Kindergartenfreunden vom Großen, wenn die zu Besuch kamen. Aber auch sie hatte sonst keine Kontakte,bis sie in den Kindergarten kam.
Sie hatte aber gar keine Berührungsängste ist auch viel offener als ihr Bruder und geht gerne auf Leute zu. Sie ist jetzt 6 und hat auch eine große Freundesliste, die sich jetzt mit Schulstart sicher nochmal erweitern wird.

Also nein, du musst dir keine Sorgen machen.