Überfordert mit Säugling! Wem geht es ähnlich ?

Hallo und erstmal eine kleine Erklärung zu meiner Situation:

Ich bin Mama eines 6,5 Monate alten Jungen. Ich bin mit 38 Jahren Mama geworden und lebe mit meinem acht Jahre jüngerem Partner zusammen. Ich bin ein Jahr Zuhause.

Die Schwangerschaft gegen Ende hin und die Geburt waren sehr turbulent. Meine Oma kam ins Heim, ein paar Wochen vor Geburt umgezogen, zwei Wochen nach Entbindung wurde ich krank und musste eine Woche stationär bleiben, dann folgten in den darauffolgenden drei Monaten drei Krankenhausaufenthalte mit dem kleinen (wunder Po, Bronchitis und Blasenentzündung).

Mittlerweile sind wir angekommen in unserem Zuhause und haben einen kleinen Tagesablauf. Wir haben mit Beikost angefangen und jetzt fängt er an durch die Wohnung zu robben und anhänglich zu werden. Lässt sich tagsüber schlecht ablegen nach der Flasche, sodass ich immer dabei liegen muss.

Dadurch, dass er durch die Wohnung hebt und auch sehr anhänglich ist, schaffe ich so gut wie gar nichts mehr im Haushalt. Selbst essen für mich oder mein Partner machen ist kaum möglich. Wir haben zwar einen Laufstall, aber da möchte er nicht lange drin sein und sonst muss man halt immer aufpassen, dass er nicht an irgendwelche Sachen geht, wenn er rum robbt. Einschlafen tut er meistens so gegen 20 oder 21:00 Uhr und dann bin ich auch meistens so geschafft, dass ich nicht jeden Tag immer alles erledigen kann. Ich kann mir vorstellen, dass es nur noch schlimmer wird, wenn er laufen kann. In einer Woche fliegen wir in den Urlaub und das stresst mich nur noch mehr, wenn ich überlege, was ich noch alles erledigen muss. Ich war vor der Geburt meines Sohnes so organisiert und ordentlich und jetzt schaffe ich einfach so gut wie gar nichts mehr. Selbst das duschen oder sich fertig machen, schaffe ich kaum noch. Manchmal denke ich mir, hätte ich doch früher Kinder bekommen. Ich bin körperlich nach der Geburt so schwach geworden und hab so gut wie keine Kraft mehr. Er ist auch mittlerweile so schwer geworden. Es wird wahrscheinlich vielen ähnlich gehen 😅 Vielleicht hat ja irgendwer Tipps Oder kann nachvollziehen, wie’s mir geht 😊

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Hast du mal mit deiner Gyn darüber gesprochen und evtl. mal ein Blutbild machen lassen, um zu schauen, ob dort alles in Ordnung ist?

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Also erstmal: Ich würde sagen der absolut überwiegende Teil der Mütter/Eltern kennt dieses Gefühl, mindestens Phasenweise.

Für mich war der wichtigste Punkt, gerade jetzt mit 2 Kindern: Erwartungen anpassen. Ja, eine super ordentliche, aufgeräumte Wohnung ist toll. Aber mit Kindern einfach nicht immer machbar. Punkt!
Wichtig hier:
Sachen die man in der Hand hat immer direkt weg legen. Badamaturen werden jeden Abend nach dem Zähne putzen schnell abgewischt. Die Küche jeden Abend aufgeräumt und abgewischt. Wir haben uns nach Kind #1 einen Staubsaugerroboter angeschafft.

Ansonsten Kind in die Trage auf den Rücken? Dann hat man die Hände frei. Ansonsten: Hinnehmen und die Pausen als geschenkte Zeit annehmen und sich selbst ausruhen, statt zu stressen, was man eigentlich gerade tun könnte/sollte/müsste.

Ich koche viel vor am Wochenende, dann müssen unter der Woche nur noch schnell die Beilagen in den Topf. Das nimmt Stress raus. Und ansonsten gibt's hier halt im stressigen Phasen (sei es Arbeit oder krankes/anhängliches Baby) eben nur Brot am Abend 🤷

Der Kleine wird in 2 Wochen ein Jahr. Seit er sitzen kann, klappt zumindestens Beschäftigung in der Küche gut. Er hat die Tupperschublade zum ein und ausräumen und ist damit viel und relativ lang beschäftigt.

Also ja, sicher sinnvoll mal zu schauen, ob es körperlich was gibt. Aber dieses Gefühl nichts zu schaffen, niemandem gerecht zu werden (Baby, Haushalt, Partner), wenig Energie (weil ständig selbst im Stress weil man ja müsste aber nicht schafft, unterbrochener Nachtschlaf,etc), ist nicht ungewöhnlich im ersten Babyjahr.

Bearbeitet von Jolana
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Mir geht’s gerade ziemlich ähnlich 🫣
Mein Sohn ist ebenfalls 6,5 Monate alt und robbt schon ein Weilchen. Er versucht gerade sich aufzusetzen, zu krabbeln, sich hochzuziehen, alles auf einmal.
Ich bin jetzt 35, war vor der Schwangerschaft ziemlich fit, hab regelmäßig Sport gemacht, (halbwegs) auf die Ernährung geachtet, organisiert und jetzt…nichts davon ist übrig geblieben. Einige Kilos zu viel, überall tut irgendwas weh vom Rumschleppen, weshalb ich demnächst sogar operiert werden soll, Ernährung/Sport was ist das? Ich fühl mich einfach nur noch unwohl, aber ich komme gefühlt zu gar nix, obwohl ich den ganzen Tag auf den Beinen bin.

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Hey,

das kennt wohl so ziemlich jede Mama. Da bist du nicht allein!

Zwei Tipps hätte ich:

1. Gerade wenn man ein sehr organisierter und strukturierter Mensch war, fällt einem das unplanbare und chaotische Leben mit Baby oder Kleinkind schwer. So ging es mir ebenfalls. Versuche einfach das Gröbste zu erledigen, und verschieben sonst viel aufs Wochenende. So machen wir das auch. Wir haben samstags auch eine Dame, die mir einmal das Haus wischt und etwas sauber macht. Vllt ist das finanziell drin? Dann kann man entspannter über das ein oder andere hinwegsehen, da man weiß, es wird am Samstag erledigt.

2. Auf den Rücken tragen. Damit geht sooo viel gerade im Haushalt. Wenn dein Kleiner darin einen Tagschlaf macht, hat er die Nähe zu dir und du kannst richtig viel erledigen in dieser Zeit. Mit einem bisschen Übung lässt sich ein Baby wunderbar selbst auf den Rücken schnallen.

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Ich stolpere ein bisschen über die Aussage, du müsstest ständig aufpassen dass er nicht an irgendwelche Sachen rangeht. Warum? Kann er Sachen erreichen, die für ihn gefährlich sind? Dann ganz schnell in unerreichbare Ferne räumen. Wenn nein, dann lass ihn machen. Eine kindersichere Wohnung ist für mich das A und O gegen dieses Problem!

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Genau das habe ich mir auch gedacht! Du könntest dir sicher einigen Stress ersparen, wenn du mal (an einem Wochenende oder so) den gesamten Bereich in Wohnzimmer/Küche so umzugestalten, dass er ruhig an alles ran darf. Ich habe damals auch Eckenschutz an scharfen Ecken gegeben, Laden gesichert und die Deko durch Spielzeug ersetzt 😅 das ist ein komplett anderes Gefühl, wenn man sich sicher fühlt, das Kind mal alleine die Wohnung erkunden zu lassen.

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Bei mir war/ist es genauso, aber schon weit vor dem Robbalter. Mein Kleiner ist jetzt 11 Monate alt und ein richtiger Wirbelwind. Alles wird ausgeräumt und untersucht, er sitzt nur sehr selten mal 5 min und beschäftigt sich. Ich fand es immer schon anstrengend, mich um ihn herum zu organisieren, anfangs kam ich nichtmal dazu, mich anzuziehen. Auch meiner wollte bis vor kurzem tagsüber nie allein schlafen und ich kam zu nichts. Geholfen haben mir ein paar klare Regeln/Routinen für den Alltag:

1. Ich ziehe MICH morgens zuerst an. Währenddessen lag er anfangs dann eben noch in seinem Bettchen oder in seiner Wippe. Mittlerweile packe ich ihn in den Laufstall. Solange er mich sehen kann, geht es halbwegs. Erst danach ziehe ich ihn an. Dann mache ich für uns beide Frühstück und wir essen zusammen. In der Küche hab ich alles gesichert außer die Tupperschubladen, da kann er während ich das Essen mache um mich rumjockeln oder ausräumen. Als er noch nicht mobil war, saß er in seiner Wippe mit Küchengegenständen, die er untersuchen konnte. Zusammen essen geht natürlich erst, wenn er morgens auch isst. Als er noch morgens ein Fläschchen bekam hat er zuerst gegessen, danach ich. Das war mir wichtig, dass ich esse. Nach dem essen räum ich die Küche direkt auf, während er um mich herumtanzt. Wenn es zu wild wird kommt er in den Laufstall. Da muss er mit leben. Gemotze muss man in dem Moment aushalten, auch, wenn es schwerfällt.

2. Geduscht habe ich schon immer abends, wenn er im Bett und/oder bei Papa war. Morgens war das schon immer unmöglich/zu stressig und ich komme damit gut klar.

3. Mittags hat der Kleine schon immer Gläschen bekommen. Ich sehe da kein Problem, und es entlastet mich enorm, nicht noch zusätzlich den Mittagsbrei kochen zu müssen.
Sobald Papa zu Hause ist, koche ich in der Küche, während Papa den Kleinen bespaßt. Oft schnelle Küche, ich versuche aber drauf zu achten, dass es halbwegs gesund ist. Wir haben einen Thermomix, das erleichtert einen schon sehr. Der ist ja leider sehr teuer, aber evtl. wäre ein MonsieurCuisine was? Dann essen wir wieder alle zusammen und ich räume direkt danach die Küche auf.

4. Die Abendroutine macht bei uns der Papa und der bringt ihn auch ins Bett. So habe ich abends die Zeit zu duschen und etwas auch für mich.

5. Das putzen übernehme ich am WE. Papa und Sohn werden dabei spazieren geschickt. Ein Saugroboter unterstützt mich wo er kann. Wäre das evtl. was für euch?

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Aufteilen. Hört sich doof an, aber bei uns heißt es wer das Kind nicht hat der kümmert sich in dem Moment um den Haushalt.
Mein Mann kommt dann von Arbeit und beschäftigt sich mit dem Kind und ich nutze die Zeit um mich frei im Haushalt bewegen zu können und was zu schaffen. Habe gemerkt wie viel es ausmacht, wenn man nicht Gleichzeitig aufs Kind aufpassen muss.
Am Wochenende wechseln wir uns einfach ab. Einkauf schreiben wir zusammen eine Liste. Kochen können wir beide und dadurch wechseln wir uns immer ab. Auch einfach übergeben von Aufgaben ist möglich. Du ziehst viel zu viele Aufgaben auf dich alleine durch die Elternzeit.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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Mamasein ist einfach sehr anstrengend und es wird einem auch oft ein falsches Bild vermittelt, wie schnell man nach einer Geburt wieder fit ist. Tatsächlich dauert es im Schnitt 2-2,5 Jahre, bis sich der Körper vollständig erholt hat! Ich würde an deiner Stelle mal ein Blutbild machen lassen und schauen, ob du einen Mangel hast und die Schilddrüse anschauen lassen. Wenn da alles ok ist könntest du zum Beispiel einen fortgeschrittenen Rückbildungskurse machen, um wieder etwas fitter zu werden. Mir tut das auf jeden Fall sehr gut (bin mit 45 Mama geworden, meine Tochter ist mittlerweile 14 Monate). Ansonsten kann ich dir noch raten, die Wohnung kindersicher zu machen. Einen Laufstall hatten wir nie, Mini kann sich frei bewegen und ist dadurch recht entspannt.

Bearbeitet von Anja78