Liebe Community!
Mein Mann ist katholisch und ich evangelisch, ich möchte aber schon seit längerer Zeit aus der Kirche austreten weil ich nie in die Kirche gehe, nicht dahinter stehe und nicht wirklich einen Bezug dazu habe.
Wir haben im Mai unsere Tochter bekommen und haben die ganze Schwangerschaft immer wieder überlegt, ob wir sie taufen lassen sollen.
Mein Mann hatte halt nur Bedenken, dass sie eventuell ausgeschlossen würde in der Schule. Aus meinen Erfahrungen (bin selbst Lehrerin) kann ich aber sagen, dass immer mehr Kinder ohne Bekenntnis sind und die anderen Kinder eher auf diese Kinder neidisch sind, wenn sie keinen Religionsunterricht gehen müssen. Außerdem kann ein Kind wegen allem möglichen ausgeschlossen werden, das kann man leider nicht immer verhindern…
Da mein Mann auch absolut nicht religiös ist und auch nicht hinter der Kirche steht, haben wir nun beschlossen, sie nicht taufen zu lassen und stattdessen ein Willkommensfest/freie Taufe zu organisieren, um sie in der Familie und im Freundeskreis willkommen zu heißen.
Als wir es unseren Eltern erzählten, waren sie gar nicht begeistert - obwohl diese auch absolut nicht religiös sind.
Ihre Begründung: Es wäre sicherer, wenn sie getauft wäre, weil wenn ihr etwas passiert, hätte sie einen Schutzengel und sie wird in der Schule nicht so ausgeschlossen.
Meine Mutter meinte sogar, dass ich es ewig bereuen würde, sie nicht getauft zu haben, wenn ihr etwas passieren sollte.
Nun hat meine Schwiegermutter nochmal mit meinem Mann gesprochen, dass wir uns nochmal überlegen sollten, sie nicht doch taufen zu lassen - zur Sicherheit.
Ich möchte das ehrlich gesagt absolut nicht - ich finde wenn beide nicht dahinter stehen ist es scheinheilig sein Kind trotzdem taufen zu lassen. Wir können unser Kind sowieso nicht christlich erziehen, auch wenn sie getauft ist. Das wäre nur am Papier - mehr nicht. Und was soll ich später meiner Tochter sagen, warum sie getauft wurde - weil Oma & Opa es so wollten? Kein gutes Argument.
Das nächste ist, dass wir dann Taufpaten bräuchten und da käme weder mein Bruder noch der Bruder meines Mannes in Frage. Ich würde da gerne meine Freundin nehmen, aber dann wären alle anderen wieder beleidigt 🙈
Wir waren so froh, dass wir jetzt ohne Taufe keine Taufpaten brauchen und jetzt beginnt wieder alles von Neuem…
Und ein Willkommensfest/freie Taufe finde ich nun wirklich sinnlos zu organisieren, wenn doch trotzdem eine Taufe stattfinden würde…
Was sagt ihr dazu? Wie würdet ihr handeln? Bin über alle Tipps und Meinungen dankbar 🙃🙏🏼
Kind taufen lassen wegen der Familie?
Hey,
Ich hatte tatsächlich das gleiche Thema als unser Sohn geboren wurde, der SV meinte der muss unbedingt getauft werden wegen Tradition und alles, nicht mal wegen Schutzengel oder sowas, wir sind beide noch nie Kirchgänger gewesen, getauft sind wir, weil man das halt so gemacht hat früher. Diese Zeiten sind aber vorrüber, zumindest in unserem Land, von daher sind wir bei UNSERER Überzeugung geblieben und haben für UNSER Kind entschieden dass es nicht getauft wurde, da wir keinen Sinn darin gesehen haben. Paten hätten wir zwar gehabt, die haben wir auch Inoffiziell ins Boot geholt (da werden wir aber beim Anwalt noch mal was nieder schreiben im Fall der Fälle), aber das war's dann auch wieder.
Ich finde ja, wenn die Eltern was entscheiden sollte das einfach mal respektiert werden, egal von wem.
Höre auf dein Bauchgefühl
Und wenn dein Knirps sich später doch für die Kirche entscheidet, kann man das (bei uns) immer noch nachholen, wie das bei euch ist weiß ich nicht.
Alles Gute
Ich sehe das alles genauso wie du. Kleine Anmerkung: Regelungen wer sich um das Kind kümmert, sollte euch was passieren, sollten bei einem Notar getroffen werden. Bei uns steht es im Testament. Und das sollte man auch wenn eine Taufe statt fand machen. Die Taufpaten sind was rein kirchliches und haben vor dem Gesetz keine Rechte.
Und ja, man kann das bei jeder Kirche nachholen. Selbst Erwachsene können sich noch taufen lassen. Der Eintritt in die Kirche ist nicht Babys und Kleinkindern vorbehalten.
Mein Kind ist getauft. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott ein Kind, das noch nicht selbst entscheiden kann, auf Grund der Entscheidung der Eltern nicht beschützt. Sehe darin wirklich kein Argument.
Ah danke, mir war der Name entfallen, ich meinte Notar sogar 😅
„Es wäre sicherer, wenn sie getauft wäre, weil wenn ihr etwas passiert, hätte sie einen Schutzengel und sie wird in der Schule nicht so ausgeschlossen“
Das ist ja absoluter Quatsch und keine Begründung für eine Taufe.
Wir sind beider aus der Kirche ausgetreten und von daher wird es bei uns keine Taufe geben. Ich sehe keinen Sinn darin. Wenn das Kind irgendwann selber entscheiden kann und versteht was damit verbunden ist, kann Sie sich noch immer taufen lassen.
Ich würde aber auch kein Willkommensfest veranstalten, denn das finde ich genauso überflüssig. 😃
Es ist euer Kind und Ihr entscheidet, was damit passiert. Lasst euch nicht irgendwelche komischen Sachen einreden. Wenn Ihr nicht hinter der Kirche steht, dann wäre eine Taufe meiner Meinung nach nicht das passende.
Ich bin bei dir, finde sowas auch scheinheilig und sogar völlig daneben. Heutzutage wird doch deswegen niemand mehr ausgegrenzt.
Unsere Kinder sind getauft, das vorweg.
Wenn man selbst allerdings nichts mit der Kirche am Hut hat halte ich das für id******* Theater, sorry.
Wir haben ebenfalls (obwohl ich getauft und noch in der Kirche bin) mit Religion nichts am Hut und unsere Kinder sind nicht getauft. Ich habe nicht die geringste Sorge, dass sie deshalb in der Schule ausgeschlossen werden. Und das obwohl wir in Bayern leben, also ein eher konservativ-christliches Bundesland. Aber selbst in meiner Generation hatte kein Mitschüler ein Problem damit, wenn man nicht christlich war. Religion ist bei Kindern und Jugendlichen nicht wirklich im Trend 😅.
Wir würden nicht taufen lassen, auch wenn die Familie sich Kopf stellen würde
Ich möchte mein Kind gerne als starken eigenständigen Menschen erziehen. Ich möchte, dass es selbstbewusst zu seinen eigenen Entscheidungen stehen kann. Aber wie soll ich so eine Erziehung erreichen, wenn ich selbst vor den Wünschen vor anderen zu Kreuze krieche? Ich kann keine Werte übermitteln, für die ich selbst nicht einstehen kann.
Ich habe mich beim ersten Kind von meinem Mann überreden lassen, es zu taufen, weil man das ja so macht. Ich bereue das bis heute. Ich habe bei der Taufe geheult und dem Kind noch ins Ohr geflüstert. Tut mir leid ich bin selber aus Überzeugung ausgetreten und deswegen wird das zweite Kind definitiv nicht getauft und ich hoffe auch das erste Kind tritt aus der Kirche aus, sobald es das selber entscheiden darf.
Wir haben hier quasi 1:1 dieselbe Situation. Ich bin schon über 10 Jahre nicht mehr in der Kirche, mein Mann nur proforma und wir werden unsere Kleine nicht taufen lassen. Mein Mann hatte dieselben Bedenken zwecks "Ausschluss" in der Schule oä, aber das halte ich heutzutage für unrealistisch.
Auch wenn das der Familie nicht passt, bleiben wir bei diesem Entschluss, da wir beide nicht hinter einer Taufe stehen. Bleib also "hartnäckig" wenn das eure Meinung ist.
Wir hatten auch eine freie Trauung, das wurde auch erst als schade empfunden und später als super. Es war eben unser Weg 😊 lasst euch nicht beirren!