Hallo zusammen,
wie seht ihr das, ist es zu früh ein Kind mit einem Jahr schon in die Krippe zu geben?
Sollten Kinder erst mit drei in die Kita gehen?
Mein Kind hat einen Kitaplatz wenn es ein Jahr alt ist, weil ich dann wieder an die Uni muss. Ich habe nur Anspruch auf zwei Urlaubssemester, dann geht es nicht anders.
Ich könnte also nicht mal die Elternzeit verlängern, weil ich ja gar keine habe.
Bisher konnte ich mein schlechtes Gewissen abtun und die tränen damit trocknen, dass nur meine Großmutter mich dafür scharf kritisiert.
Heute hat aber die Social-Media-Falle bei mir zugeschnappt und ich sah ein Video, das Argumente für den Kitabesuch am einem Jahr zusammentragen sollte.
In den Kommentaren echauffierten sich allerdings Erzieherinnen und Erzieher darüber wie furchtbar man ist, wenn man sein Kind vor drei in die Kita gibt.
Ich zweifle nun gerade wieder an meiner Fähigkeit als Mutter und bin ganz kurz davor den Antrag auf Exmatrikulation tatsächlich abzusenden.
Also ganz ungeachtet meiner eigenen Situation, wie alt waren eure Kinder bei Kitastart bzw. wann plant ihr euer Kind in die Kita zu geben?
Git es eveutell Erzieher die Ihre Meinung dazu äußern möchten?
Ich bin sehr gespannt.
Kita erst ab drei Jahren?
Hallo Lizz22,
ich finde es ist sehr individuell wie früh ein Kind in die Kita bzw Krippe gehen kann.
Rückblickend war es für uns zwar gut, dass mein Sohn mit 1Jahr und 10 Monaten gestartet ist aber es war zu lange (Vollzeit) Betreuung. Er war immer sehr anhänglich und die Eingewöhnung war sehr nervenaufreibend.
Ich hatte ihn aufgrund einer Ausbildung schon so früh abgegeben. Ich bin froh, diese gemacht zu haben. Denn jetzt hat er eine selbstständigere und selbstbewusstere Mami als davor. Das finde ich sehr wichtig.
Für dich könnte ich folgende Denkanstöße empfehlen;
- wie würde es weiter gehen für deinen beruflichen Weg, wenn du das Studium abbrechen würdest
- wie lange hast du bereits studiert (wie viel hast du in dein Studium bereits investiert, nicht finanziell sondern eher nervlich, Zeit und deine Bemühungen)
- wie oft und wie lange müsstest du dein Kind in fremde Betreuung geben?
- ist dein Kind eher anhänglich oder eher offen?
- spielt es gerne mit anderen Kindern?
Empfehlen würde ich, es zumindest zu probieren. Ohne es mal versucht zu haben, würde ich das Studium nicht hinschmeißen. Im nachhinein, wenn man sich mit der Situation nicht anfreunden kann oder das Kind die Eingewöhnung kompett verweigert, kann man immernoch nachdenken das Studium hinzuschmeißen.
Die Entscheidung kann dir leider keiner nehmen, aber ich hoffe, ich konnte dir Hilfreiche Denkanstöße geben.
Liebe Grüße
Mein Stand ist, dass eine U3-Betreuung weder schadet noch nützt. Sprich, die Kinder verpassen nichts wenn sie zu Hause betreut werden; nehmen aber eben auch keinen Schaden, wenn das nicht möglich /gewollt ist.
Es gibt ein paar Fähigkeiten, die Kita-Kinder früher erlernen (v.a sprachlich und sozial), was ja auch irgendwie logisch ist, sie brauchen diese Fähigkeiten zwingend um sich in die Gruppe einzufügen. Bis spätestens zum Eintritt ins Vorschulalter relativiert sich dieser Effekt aber vollständig, so dass man nicht wirklich von einem Vorteil sprechen kann.
Ein großes ABER gibt es: es braucht eine wirklich stabile (also nicht ständig wechselnde), verlässliche und feinfühlige Bezugsperson (in beiden Settings übrigens). Ob das in Zeiten von Personalmangel und der hohen Nachfrage nach Kita-Plätzen in jeder Einrichtung zutrifft, lasse ich jetzt mal im Raum stehen.
Da du nach der persönlichen Entscheidung gefragt hast: Meine Kinder kommen/kamen zwischen 3 - 3,5 in den Kindergarten. Zum einen weil wir es uns leisten können und ich einfach gerne bei den Kindern zu Hause bin und auch, weil ich glaube dass es völlig ausreichend ist und mir zusätzlich nicht so sicher bin, ob die oben genannten Punkte auf unsere Einrichtung zutreffen
Ein schlechtes Gewissen brauchst du aber (eine gute Einrichtung und behutsame Eingewöhnung vorrausgesetzt) nicht haben. Ich würde mir die Einrichtung im Vorfeld aber sehr genau ansehen
Ich schließe mich dem oberen Beitrag an, ich denke, es ist wirklich sehr individuell, ob ein Kind damit klarkommt oder nicht. Und ganz, ganz viel hängt von der Qualität der Einrichtung ab. Der bekannte Kinderarzt Renz-Polster sagt zB ganz klar, dass es leider viele Einrichtungen mit nicht so guter Qualität gibt, aber wenn man eine gute hat, kann es ok sein für das Kind. Hier zB ein Artikel: https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/blog/ist-die-kita-gut-fuer-mein-kind/
Also die Kinder brauchen es meiner Meinung nach nicht unter drei, aber es kann sein, dass die Eltern es für sich brauchen und es daher dem Kind zumuten und dass das ok ist. Unsere große Tochter ging erst mit 3,5 in den Kindergarten und für sie wäre Kita mit 1 sicher nichts gewesen. Aber unsere jüngere hat ein anderes Temperament und ich brauche wieder etwas Freiraum, daher wird sie jetzt mit 16 Monaten in der Kita starten. Wir haben aber eine hervorragende Einrichtung, in eine mittelmäßige würde ich sie nicht so leicht geben. Und ich würde es nicht für zu viele Stunden machen.
Hallo ich bin Erzieherin mit 9 Jahren Berufserfahrung in Kita und Krippenbereich und jetzt seit 2 Jahren raus wegen Schwangerschaft + Elternzeit.
Ich teile meine Meinung nur mit, weil du explizit danach fragst und nicht, um jemanden schlecht zu machen oder runter zu drücken. Im Endeffekt wollen wir alle das beste für unsere Kinder und lieben sie (ob Kita, U3 Krippe oder kitafrei)
Ich persönlich (!) Finde es ist sehr früh, ein Baby in dem Alter in die Krippe zu geben. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es nicht möglich ist, individuell auf die Kleinen einzugehen. Ein Kind geht unter in so einer Gruppe. Selbst wenn der betreuungsschlüssel gut sein sollte, was heutzutage super selten ist, gibt es hohe Krankheitstage unter Erziehern und natürlich die urlaubstage usw.
Es gibt für mich persönlich noch viele andere Gründe, wieso mein Kleiner bei mir zu Hause bleibt und nicht in die Kita kommt. Ich verstehe aber, dass das nicht für alle möglich ist auf Grund von Arbeit, Uni usw..
Falls du auf die u3 Betreuung wirklich angewiesen bist, such dir vielleicht eine Kita, wo du vorab auf einige Dinge achten kannst: wie ist der Betreuungsschlüssel, wie lange arbeiten die Pädagogen schon in der Gruppe deines Kindes(heutzutage gibt es stääändige Wechsel des Personals und die Kinder haben alle paar Monate neue "Bezugspersonen") usw 😀
Alles Gute für dich und dein Kind 🤗
Hey...
akso es ist zwar für die Mama erstmal seltsam das "BABY" mit 11 Monaten ein zu gewöhnen und mit 1 Jahr in die Krippe zu geben!
Es ist halt noch so klein!
Dennoch gibt es ja sehr viele Mama`s die nach 1 Jahr wieder arbeiten gehen müssen- finanziell- oder es einfach wollen!
Unser Sohn musste mit 1 Jahr in die Krippe- für mich war es schwer, für Ihn war es super!
Er war sehr gerne dort, Eingewöhnung kein Problem, er fand es super mit den anderen Kindern und hat sehr viel gelernt!
Unsere Tochter wird auch mit 1 Jahr in die Krippe gehen.
Ich habe dabei wieder ein tränendes Auge und es fühlt sich erstmal seltsam an.
Jedoch gibt sich das schnell und dann kommen alle gut damit klar!
Meine Kinder sind mit 1,5 und 1 in die Kita gekommen. Meine Große hat mit 1,5 läjger gebraucht um anzukommen, einfach weil sie viel sensibler ist. Sie ist aber auch mit fast 5 noch sensibel. Sie hätte also mit 3 genauso Schwierigkeiten gehabt wahrscheinlich. Sie klammert morgens mehr als mein Sohn, der mit 1 eingewöhnt wurde und jetzt 1,5 ist. Beide kommen aber an sich mit Kita gut zurecht. Die Große will Nachmittags eigentlich nie wirklich nach Hause weil sie so spaß hat.
Der kleine mag es in der Kita echt gerne. Der Tanz jeden Morgen fröhlich ins Gebäude. Obwohl es kurz nach 7 ist 😅. Er findet die ganzen Kinder dort toll. Und fängt im Flur schon an zu spielen bevor man ihm Hausschuhe anziehen kann.
Kinder sind verschieden. Es gibt durchaus Kinder die Schwierigkeiten mit haben. Die werden aber wahrscheinlich auch mit 3 oder 4 nicht viel besser damit zurechtkommen. Meiner Erfahrung nach. Auch wenn ich mir die anderen Kinder in der Kita ansehe. Das wird es bei manchen mit dem Alter nicht einfacher. Bei manchen eher schwieriger. Und manche sind von Anfang an total Happy dort. Ist Charaktersache.
Und es kommt natürlich darauf an was für eine Kita und was für Erzieher man da hat.
Ich habe sehr viele Gute Erfahrungen gesammelt in unserer Kita Zeit bisher.
Meiner kam mit 8 Monaten in eine sehr liebevolle Krippe wo er sich wohl fühlt und gut gelaunt abgeholt wird. Die zwei Monate Tagesmutter zuvor waren Katastrophe. Das ging schon Richtung Kindeswohlgefährdung. Es steht und fällt mit dem Personal der Krippe und der dortigen Atmosphäre. Eine gute Krippe sollte kein Problem darstellen. Aber auch der Charakter des Kindes spielt eine Rolle. Manche tun sich leicht, andere schwerer.
Guten morgen,
es gibt kein zu früh oder zu spät. Auch ich finde es ist sehr individuell. Unser kleiner ist 7 Monate alt und wir machen grad die Eingewöhnung. Er bleibt „nur“ vormittags 5 Stunden, da ich arbeiten muss.
In der Kita sind die Kinder alle zwischen 4 Monate bis 3 Jahre und es ist süß zu sehen wie sie miteinander umgehen.
Ich habe kein schlechtes Gewissen, denn ich weiß meinem kleinen Schatz geht es gut und er ist gut aufgehoben.
Liebe Grüße
Pauli
Edit: wie die Vorrednerin schreibt hängt es auch von den Betreuerinnen ab. Wenn die Liebe ok sind dann fehlt den klönen Mäusen nichts
Hi Lizz,
ich dachte ich antworte auch mal:
meine Tochter soll mit 1 in der Krippe starten, da auch ich mich noch in der Berufsausbildung befinde und einfach nicht ewig pausieren mag, sondern auch irgendwann fertig werden möchte. Ich habe seit ihrer Geburt immer mal wieder Zweifel an meiner Entscheidung, denke aber, dass es für uns alle (!), also meinen Mann, sie und mich das Beste ist, wenn ich auch in halbwegs absehbarer Zeit mal endlich ins Berufsleben starten und anständig Geld verdienen kann. Meine Ausbildung geht nach meiner Rückkehr noch 2 Jahre, also wäre länger oder gar 3 Jahre pausieren einfach zu viel (habe mein Studium schon 2014 angefangen- wird also echt mal Zeit!).
Ich selbst kam übrigens schon mit 4 Monaten in Fremdbetreuung, da meine Mutter auch noch studiert hat. Erst Tagesmutter, dann Kita. In meinem Geburtsland ist das bis heute üblich, da es sowas wie Elternzeit nicht gibt und die Leute einfach arbeiten gehen müssen nach dem Mutterschutz. Und ich würde behaupten, ich habe es ganz gut überlebt. Es kommt tatsächlich entscheidend stattdessen darauf an, ob das Kind anständig und liebevoll betreut wird. Bei mir war es der Fall. Wenn du die richtige Einrichtung dafür findest, sehe ich nicht, warum du deinen Plan ändern solltest.
Also: mach dich nicht so fertig und brich nicht vorschnell dein Studium ab. Das wird alles!