Regulationsstörung- trinkt sehr schlecht

Hallo ihr 🙋🏼‍♀️
Unser Sohn (4 1/2 Monate), leidet von Beginn an an Regulationsstörungen. Nun wurde es mit dem Schreien etwas besser , jedoch lehnt er nun das Fläschen ab. Wir bekommen mit Mühe und Not die Mindesttrinkmenge rein. Wir haben auch schon zwei Nächte im Klinikum verbracht wobei dann festgestellt wurde ; dass es an den Regulationsstörungen liegt , da nichts organisches festgestellt werden konnte.
Nun meine Frage - wie kann ich das beheben oder erträglicher für ihn machen ; dass er wieder trinkt.
Er stößt das Fläschchen weg , kaut auf dem Sauger rum , schiebt sich links und rechts den Daumen mit in den Mund aber trinkt nicht.
Beikost kommt auf Grund verdauungsproblematik derzeit unter ärztlicher Absprache nicht in Frage .

Wir haben schon abgedunkelte Räume versucht , leise Räume, Räume mit Geräuschen. Ab und an ist die Flaschengabe auch nur mit ,,weißem“ Rauschen als Störgeräusch im Hintergrund möglich , damit er wenigstens 50 ml trinkt .
Das Krankenhaus empfohl uns trinktraining, worauf explizit 150ml in 4 Stunden Abschnitten verabreicht werden sollen. Das zeigen wir nun schon 4 Tage durch , jedoch ohne Erfolg .

Habt ihr denn Erfahrungen und Tipps wie das wieder werden kann ?
Ich bin am Verzweifeln 😞

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Habt ihr es schonmal mit dem Gegenteil versucht, also nicht ruhig und abgedunkelt sondern mit was Interessantem zum anschauen, entweder draußen oder in der Wohnung? Kinder mit Regulationsstörung sind ja sehr reizoffen, vielleicht lenkt ihn das genug ab, damit er trinkt. (Geräusche haben unsere Tochter nicht besonders interessiert, sie ist ein totales „Augenkind“ also sehr stark visuell orientiert). Unsere Tochter wollte außerdem selten auf dem Arm trinken (da hat sie oft nur ein paar mal gesaugt, sich dann überstreckt und zu brüllen begonnen), im Liegen ging viel besser. Den Rat vom Krankenhaus finde ich gelinde gesagt befremdlich. Man kann die Milch ja nicht in die Babys reinzwingen und 150ml hat meine Tochter erst mit 9-10 Monaten getrunken. Im Alter von deinem Sohn waren es auch maximal 60ml auf einmal. Wir haben deshalb das Fläschchen einfach sehr oft angeboten. Wie ist es denn Nachts? Da ging es bei meiner Tochter viel besser mit dem Trinken. Ist sein Gewicht denn im Normalbereich? Bei unserer Tochter war es das, deshalb haben wir es so akzeptiert, auch wenn es sehr anstrengend war. Sonst könntet ihr noch zu einer Schreiambulanz gehen. Zumindest bei uns gibt es dort auch einen Fachbereich für Fütterstörungen. Falls es dich beruhigt: mit der Zeit ist das Trinken einfacher geworden und mit Beikost hatten wir gar keine Probleme.

Bearbeitet von Anja78
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Hi Anja ☺️,

tatsächlich trinkt er nachts sehr gut und alle Fläschen aus. Alles was zwischen 22-04 Uhr verabreicht wird , wird nur so weggesaugt.
Er ist sogar eib kleines ,,Moppel“ da er ja bis vor 3 Wochen immer ordentlich trank. Er schrie nach jedem Fläschchen weshalb wir zwischen 150-180ml angeboten hatten , was auch immer leer getrunken wurde. Deshalb sind wir nun total überfragt was denn auf einmal das Problem sein soll.
Das mit dem Ablenken durch viel ,,DrumHerum“ werden wir mal ausprobieren . Daran dachte ich noch gar nicht. 👀🤷🏼‍♀️

Vielen dank dir 😊

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Dann würde ich mir keine Gedanken machen sondern es erstmal als Phase verbuchen und das Fläschchen tagsüber einfach öfter anbieten. Vorallem, weil ihr medizinisch ja alles abgeklärt habt. Er scheint sich Nachts zu holen, was er braucht. Das wird sich auch wieder ändern. Solange sein Gewicht passt bekommt er ja alles was er braucht. So Phasen, wo sie mal mehr mal weniger trinken sind ganz normal. (Wenn sie Essen ist es übrigens nicht anders… da wird ein paar Tage alles inhaliert und dann bekommt man plötzlich kaum was in sie rein 🤷‍♀️) Mit der Zeit bekommt man auch besser ein Gefühl dafür, was tatsächlich die Regulationsstörung ist und was einfach „normal komisches“ Babyverhalten ist 😂

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Habt ihrs mal in Bewegung probiert?

Der Große war zwar stillkind, hatte aber in dem Alter eine Phase in der er ausschließlich im Stehen/Gehen/auf dem Petziball getrunken hat. Der Tipp das auszuprobieren kam damals von meiner Hebamme, weil eben alles wie das abgedunkelte Schlafzimmer einfach nicht funktionierten. Das ging 2-3 Monate.

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Lese ich richtig heraus dass er aber schon mal „anständig“ getrunken hat und dass Problem mit der Verweigerung jetzt erst auftritt?

Wenn das plötzlich aufgetreten ist glaube ich vielmehr dass er zahnt oder zu arg Bauchweh hat um Lust auf trinken zu haben.
Geschmack der Milchmarke und den Sauger schließe ich mal aus wenn beides vorher kein Problem war.
Wir waren auch mehrmals stationär in der Schreiambulanz wegen unserer Regulationsstörung und hatten zu anfangs auch Trinkprobleme. Wir sollten die Menge dem Bauch zuliebe jedoch reduzieren um die Verdauung zu entlasten.
Am Ende muss ich sagen - solang er die Mindestmenge schafft is doch gut. Dann braucht er halt 2 Flaschen mehr, nen kürzeren Abstand und weniger Menge pro Flasche. Schau einfach dass du den Hauptteil der Nahrung tagsüber gibst um nicht Gefahr zu laufen dass er sich seine Kalorien irgendwann nur noch nachts holen willst und mach tagsüber nen kürzeren Intervall mit weniger Menge. Je weniger Stress ihm die Flasche verursacht desto mehr Lust hat er wieder drauf. Die merken dass wenn man verbissen versucht was in sie rein zu bekommen 😅

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Das ist richtig ! Bis vor 3-4 Wochen trank er fast jedes Fläschchen komplett leer. Er schrie bei 120ml immer , weshalb wir auf 150-180ml erhöht haben und so auch super angenommen wurde. Tatsächlich meinte die Hebamme , aber das war auch schon vor 8 Wochen der Fall - dass die Zähne komplett einschießen. Die zwei Eckzähne oben sind auch schon etwas durchs Zahnfleisch - aber das war schon damals der Fall als er gut trank . 🤷🏼‍♀️
Und ja - er trinkt jetzt die Fläschchen nachts immer komplett leer. Also alles was zwischen 22-04 Uhr Angeboten wird ; wird förmlich inhaliert. Da wird auch teilweise nach 180ml noch geschrien und nach mehr verlangt .🫣
Und erklärt sich einfach nicht wieso das aufeinmal alles zu erschwert ist ☹️

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Ich habe immer nur in 20ml Schritten erhöht um den Darm zu entlasten :-)
Ich denke aber in eurem Fall ist es wirklich nur eine Phase und ihr habt euch quasi in dem Gedanken „verrannt“ das was sein könnte.
Was Kinder mit Regulationsstörung am dringendsten brauchen ist eine tiefenentspannte Mama oder Papa und absolut immer den exakt gleichen Ablauf. Wenig Änderungen etc. Such dir einen Platz zum Flasche geben wo du sie absolut immer gibst. Wenig Reize, aber Licht muss jetzt echt nicht aus sein 😬 am besten schaust du ausm Fenster und Kind zur Wand ^^ wir hatten einen festen Platz zum trinken und wenn wir dorthin gingen wusste Mini genau was kommt. Sowas geregeltes brauchen die einfach. Klingt dämlich aber gibt ihnen Sicherheit.
Zudem würde ich nachts die Milchmenge reduzieren. Schau dass du nachts die 3,5 - 4 Std Intervall schaffst und dann nur ne 150ml oder so gibst. Sonst ist er satt tagsüber und es pendelt sich die Nachtfütterung ein. Dafür lieber ne Flasche mehr tagsüber und nen kürzeren Intervall. Plus wie gesagt der selbe Ort zu füttern.
Und wenn er mal 2-3 Wochen nicht auf die Menge kommt - so what. Man stresst sich da katastrophal am Anfang und von einem Tag auf den anderen läuft es wieder.
Meiner hat den ganzen März/April durch nicht anständig gegessen. Da sind wir von 3-4 Mahlzeiten zu Flaschen zurück. 🤷🏻‍♀️ plötzlich hat er wieder gefuttert als wär nie was gewesen.
Die richtigen Tagesmengen kannst du berechnen?
Falls nicht - das wäre Körpergewicht geteilt durch 7 für das Minimum in 24 Std und Gewicht durch 6 ist das Maximum in 24 Std.
Die 24 Std Menge teilst du dann durch die gewünschte Flaschenanzahl und schon hast du die ML pro Flasche ☺️👌🏻
Aber wie gesagt, Stress dich nicht wenn’s mal 100ml weniger sind als das Minimum. Oder wenn der Intervall tagsüber 3 statt 4 Std ist. ❤️❤️

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Mein Sohn, etwa gleich alt, hat auch eben 3 Wochen die Brust verweigert und trinkt jetzt wieder ganz normal, geht vorbei, egal ob Still- oder Flaschenkind :) Die Kleinen holen sich schon was die brauchen.

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Ich würde ehrlich gesagt an erster Stelle mal versuchen den Druck rauszunehmen.

Ich kann das total verstehen, dass man da gleich sehr besorgt und auf Alarm ist wenn man ein Kind mit Regulationsstörungen hat. Mein kleiner hat auch wahnsinnig viel geschrien, das prägt einfach.

Ich denke aber das ist einfach eine Phase. Um den Dreh trinken viele Babys auf einmal schlechter (auch stillkinder) ohne dass da eine Regulationsstörung vorliegt. ich würde da erstmal gar nix versuchen zu erzwingen so lange er genug nasse Windeln hat und körperlich keine Probleme (wurde ja abgeklärt). Und ich denke es wird schlimmer je mehr Stress ihr euch deshalb macht.
Also Probier ruhig die tips aus (im laufen trinken, im liegen, abgedunkelt… ) wenn es nicht geht dann einfach abwarten und darauf vertrauen dass das wieder vorbeigeht.

Bearbeitet von chaos-queen88