Abendliches Schreien

Hallo Mamas und Papas,

mein Mädchen ist bald 8 Wochen alt und wir haben folgendes Dilemma.
Jeden Abend, wirklich jeden Abend, seit ein paar Wochen weint und schreit unser Baby ein paar Stunden durch. Heute hat das um 17:00 begonnen und wir kämpfen noch immer. Sie schreit und lässt sich einfach nicht beruhigen. Wir haben alles probiert. Haben vom Kinderarzt Tropfen gegen Bauchweh bekommen. Aber es hilft nichts. Sie wird voll gestillt. Hunger kann ich ausschließen, weil sie sehr brav trinkt und die Brust in der Schreiphase verweigert, wenn sie diese nicht will.
Was können wir tun? Kennt das jemand? Ich wäre sehr dankbar über Tipps, Erfahrungen etc. Die Phase endet damit, dass sie plötzlich irgendwann um ca. 22:30 einschläft und ich sie ohne Probleme in ihr Bettchen legen kann. So hoffe ich, dass das heute auch wieder so ist.
Bitte um Hilfe.

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Hey :)

Leider kann man da nichts machen, man nennt diese Zeit auch „Hexenstunde“
Es ist eine anstrengende Zeit leider, bei uns hat sie von heute auf morgen aufgehört, glaube wie sie fast drei Monate alt war.

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Genauso war es bei uns auch. Von 21/22:30 bis 0/1 Uhr
Leider kann man da nichts machen. Ich hab mir Kopfhörer rein gemacht, sie in den Arm genommen, gesummt, geschaukelt und ihr dadurch einfach gezeigt, das ich da bin.
Bei uns hat sie mit 10+4 Wochen einmal 8 Stunden durchgeschlafen und seiddem ist das abendliche Geschreie weg🤷🏼‍♀️
Sie schläft nun auch zuverlässig 5,5-6 Stunden durch.
Ich wünsche euch noch ganz viel Kraft für die kommende Zeit🍀

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Wenn medizinisch alles abgeklärt ist, hilft nur abwarten. Wir hatten das bis Ende Monat 4, ich war komplett am Ende, mein Mann auch fast.
Dazu noch richtig schlechter Schlaf und immer erst ab 23/0 Uhr.
Es hat nichts geholfen. 6h Schreien, jeden Abend.
Es ist furchtbar kräftezehrend, traurig und macht einen einfach vollkommen fertig. Aber wenn es nicht gerade ein Schreikind ist, was es leider auch gibt, wird es 'nur' noch 1-2 Monate dauern und dann geht es besser.
Solche Aussagen haben mir damals nicht geholfen, weil ich sicher war, keine drei Tage mehr auszuhalten. Sich abwechseln und der andere darf mal ne Stunde oder zwei raus ist das einzige, was kurz hilft.
Wenn es gar nicht mehr geht, wir hatten uns noch 'emotionelle (ja, mit e) erste Hilfe' geholt, für einen dreistelligen Betrag und sehr nah an Voodoo, aber die Frau hat immerhin bestätigt dass wir alles richtig machen, das Kind wirklich Bauchschmerzen hat und zusätzlich den Tag verarbeitet und wir einfach nur das sein können. Hand auflegen und positive Energie senden fand sie noch gut. Da war ich dann sehr skeptisch, hab es aber in meiner Verzweiflung dennoch gemacht. Glaube, es hat nicht geholfen, außer dem Gefühl, irgendwas zu tun.

Ganz viel Kraft und dass es bald vorbei ist. Auszeit nehmen, wenn es nicht mehr anders geht.
Ich hab in der Zeit zwei oder dreimal mein Baby kurz auf ein Bett gelegt und bin eine Minute aus dem Zimmer, weil ich SO Angst hatte, es sonst zu schütteln vor lauter Verzweiflung. Ist zum Glück nie passiert, aber ich war sooo kurz davor.

Alles Liebe!

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Wir haben das Problem auch. Was uns hilft ist die Kleine gestillt in die Trage zu packen und frühzeitig zum schlafen zu bringen bevor sie sich in Rage schreien kann. Seitdem wir den Schnuller nutzen ist es auch besser weil das Tragen abends mein Mann übernehmen kann und ich ja doch von ihr mit Milch in Verbindung gebracht werde.
Und Oft ist die Wachphase ab 17 Uhr so kurz im Gegensatz zu Tags dass man auch oft in die Übermüdung rutscht. Die Federwiege hilft auch manchmal. Alles Gute!

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Mein kleiner Schatz ist nun 7 Wochen alt und hat anfangs auch einige Tage ab 17/18 Uhr stundenlang geschrien.
Wir haben auch gepuckt aber nur wenn er sich wirklich unaufhaltsam in Rage gebracht hat. Ich war auch am Ende, war total traurig dass ich mein Baby nicht beruhigen konnte und wenn wir ihn pucken mussten, habe ich erst geschlafen wenn wir ihn wieder rausholen konnten, weil er oft anfing zu schwitzen.

Ich habe dann viele Tipps hier aus älteren Beiträgen zur "Hexenstunde" ausprobiert und bei uns funktioniert folgendes:

- Ruhe in den Abend bringen. Oft hat er abends geschrien, wenn ich um 17 Uhr noch nichts zu abend gegessen hatte und unruhig wurde weil ich Hunger hatte und der Kleine einfach ewig an der Brust hing. Wir haben es dann umgestellt, ich esse bis 17/17:30 Uhr etwas. Dann bin ich ruhiger und es überträgt sich aufs Baby

- viel Haut auf Haut. Ab 17 Uhr liegt unser Süßer nur in Windel aber zugedeckt entweder bei mir oder bei meinem Mann auf der nackten Brust. Wenn er mit dem Rücken auf uns liegt, guckt er immer ganz interessiert herum, spielt mit seinen Händchen und ist tiefen entspannt. Wenn er trinken will, lege ich ihn in Wiegehaltung aber auch Haut auf Haut an die Brust. Bei Hautkontakt wird automatisch Oxytocin ausgeschüttet, das Bindungshormon.

-Co Regulation : Das heißt selber ruhig bleiben, das überträgt sich aufs Baby. Wenn er auf uns liegt, atmen wir ganz ruhig und bringen uns selber in einen entspannten Zustand. Kein Handy, kein Fernseher etc. Der jeweils andere kümmert sich um alles andere aber der mit dem Baby auf der Brust bleibt auf dem Sofa und entspannt komplett. Wichtig, vorher nochmal aufs Klo ;-)

So hat er schon seit drei Wochen nicht einen Abend mehr geschrien oder geweint, es kommt aber vor, dass er unruhig ist und nicht in den Schlaf findet. Wenn wir das merken, geht es für uns alle drei noch eine Runde spazieren und unser Baby ist dabei im Tragetuch auch Haut auf Haut beim Papa. Da achten wir dann drauf dass mein Mann eine schöne warme Jacke an hat und der Kleine bekommt eine Mütze auf, dann ist er richtig schön warm trotz der aktuellen Temperaturen abends. Wichtig ist auch hier die Ruhe sowohl unterwegs (eher durch den Wald als an der Hauptstraße entlang) als auch wenn wir zurück sind. Mein Mann und ich machen alles um entspannt zu bleiben, wenn wir wieder zurück sind und der Kleine wach wird. Auch das kostet Zeit und ist aufwendig, aber um Längen besser als dieses fürchterliche Geschrei was ich kaum aushalten konnte, weil mir mein Kleiner einfach Leid tat.

Meine Hebamme meinte, dass der Spuk oft mit der 8.-12. Woche ganz plötzlich vorbei ist.

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Hier wurde ja schon viel Gutes geschrieben! Von mir noch ein anderer Blickwinkel, den ich bei meiner Großen in der Situation bekomme habe: oft sind es die temperamentvollen Kinder, die nicht wissen, wohin sie mit ihrer Energie sollen. So klein bleibt ihnen ja außer schreien nicht viel. Diese Sichtweise hat mir geholfen selbst entspannter zu bleiben und das Baby dabei einfach nur zu halten.