Ausheulpost

Auch wenn es überhaupt nichts bringt, aber vielleicht fühle ich mich dann wenigstens nicht so einsam...

Mein 6 Monate altes Baby ist gefühlt in allem schwierig.
Er hatte ab dem 2. Lebenstag an täglich Schreistunden bis zur 10. Woche.
Normalerweise hat man ja noch die ersten zwei Wochen Schonfrist - Pustekuchen.

Es gingen ab der 2. Lebenswoche weder Kinderwagen noch Trage.
Es wurde nur gebrüllt wie am spiess.
Er war komplett reizoffen. Alles wurde aufgesaugt und es war ihm alles schnell zu viel.
Also waren wir viel zuhause und auch 4 Wochen komplett nur zuhause, weil kein Transportmittel mehr ging.

Er fremdelt seit er 4 Monate alt ist, sodass ich ihn nur Papa und zwei weiteren Personen in den Arm drücken kann.

Wir sind nun in einer Babygruppe.
Es gibt deutlich jüngere Babys, die dort sind und chillen und Spaß haben.
Mein Baby bekomme ich höchstens 30 Minuten dort lustig bespaßt, wenn ich dann nicht gehe artet es in schreien aus, weil es ihm zuviel ist.
Und nicht rum nörgeln oder quengeln. Nein, er schreit. Und zwar so, dass keiner mehr was von der Gruppe hat.

Die Nächte sind seit 2 Monaten eine Katastrophe. Wenn ich Glück habe schläft er 1,5 Stunden am Stück. Wenn ich Pech habe nur 40 Minuten.
Er schläft über tat NUR zuhause.
Nachts nur mit in meinem Bett.

Er ist absolut kerngesund, ostheopatisch gesehen einwandfrei.
Alle Babys in meinem Umfeld sind gefühlt Sonnenscheine, alle sagen nur wie einfach und schön alles ist, wie toll die Babys alle von 19 Uhr bis morgens um 8 Uhr durchschlafen.

Ich kämpfe hier um mein Leben.
Es ist unfair. Ich fühle mich einfach echt gebeutelt.
Es hat keinen Sinn so zu heulen, aber es musste raus.

Ich liebe mein Baby.
Unfair finde ich das trotzdem alles, aber es hat einem ja schließlich niemand gesagt, dass das Leben einfach wird.

Habt ihr auch alle nur so super einfache, immer fröhliche, mit 2 Monaten schon laufen könnende, bei Geburt schon voll bezahnte Babys die ihr Abitur bei der Geburt schon in der Hand hielten?

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Hi,

was kann denn dein Baby besonders toll, was die anderen grün vor Neid werden lässt?
😇 meine klatscht, winkt, zeigt und fängt an frei zu stehen, krabbelt wie der Blitz, sie fremdelt nicht und ist allgemein sehr fröhlich und sozial neugierig. Ein ganzer Supermarkt hat schon zurück gewinkt.

Es sind nicht alles Buddha-Babys.
Mini ist 10 Monate, schläft tagsüber auf dem Arm oder in der Federwiege, nachts nah(!) neben mir. An guten Tagen in armlänge Entfernung, in schlechten Nächten darf ich mich um sie rumwickeln.
Die ersten Monate lag ich um sie herum gerollt und es ging genau eine Position - mir ist die Schulter gefühlt zerbröselt. Geweckt wurde ich mit liebevollen Schlägen auf die Nase.
Mehr als 2 Stunden Schlaf am Stück sind immer noch ein Glücksfall.
Gegessen wird wenig, kein Obst und wechselnd mal Brei, mal Fingerfood, aber nie das, was wir gerade auf Vorrat haben.
Verdauung kann man bestenfalls spannend nennen und Mini hat erst einen Zahn - und der war ein tagelanges Drama.
Im Kinderwagen wurde nur gebrüllt - teils schon, wenn nur die Mütze kam, Autofahren war panisches, untröstliches, schrilles Gebrüll. Immerhin das ist mittlerweile besser.

Mach viele niedliche Videos und genieße das Babyjahr rückwirkend. Das ist auch mein Plan.

Bearbeitet von Steinchen
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Ich kann dir eins sagen: Die wenigsten haben tatsächlich Tag und Nacht ein Anfängerbaby. Wir hatten/haben ein Schreibaby, waren also weit von der Traumvorstellung entfernt. Nachts hat Sie aber tatsächlich bis auf die erste Woche gut geschlafen.
Abgesehen von letzter Woche, wo Sie alle 2-3 Stunden wach wurde, wird Sie in der Regel 2x pro Nacht wach, schläft dann aber schnell wieder ein. Aktuell schläft Sie von spätestens 19Uhr bis mindestens 9Uhr.
Das war aber dann auch schon das Gute.

Ich dachte auch immer, dass es allen anderen besser geht, weil die Babys tagsüber ausgeglichen waren und die Eltern viel mit den Kindern unternehmen konnten. Keiner hat so wirklich gemeckert und ich dachte, dass nur wir Probleme haben.
Wenn man dann genauer nachgefragt hat, wurde doch über Probleme gesprochen. Die einen durften sich Abends immer ins Auto setzen, damit das Baby irgendwie einschläft, die andere schläft nur im Sitzen etc pp.

Ich habe gar keine Kurse bisher mit der Kleinen besucht. Unser erster gemeinsamer Kurs finde ende November statt. Ansonsten war ich überwiegend Zuhause, weil Sie bisher außerhalb absolut schlecht oder gar nicht geschlafen hat.

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Ohh das hört sich streng an, mein Respekt!! Klar haben die meisten so ihre Probleme ABER es gibt einfach Babys die wesentlich anstrengender sind als andere.. Ich finde das sollte man anerkennen. Wünsche dir viel kraft!

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Hey, nein absolut nicht. Ich hab gar keinen Vergleich, was anstrengend ist, meine kleine ist 2 Monate alt und mein erstes Kind.
Sie ist kein Schreikind aber einfach würde ich nicht sagen, ich hab gerade auch einen Beitrag geschrieben das ich nur Zuhause sitze. Sie hasst den KiWA , die Trage geht meistens aber nicht immer. Aber es ist immer ein Risiko wehe sie wacht auf.
Ich sehe immer andere Mütter die ihr Baby schlafen legen und dann irgendwas machen könne, ich denke immer die schlafe weiter?!
Tagsüber schläft meine kleine nur in der Trage oder auf mir und ich darf mich dann auch keinen cm bewegen. Wehe sie wacht auf, dann schläft sie nämlich oft gar nicht mehr und kommt in die Übermüdung und dann wird die Nacht eine Katastrophe.
Nachts kann ich sie inzwischen neben mich legen, aber erst nach frühestens einer Stunde und dann muss ich da auch liegen bleiben.
Alles an Haushalt muss ich machen wenn sie wach ist.
Ich glaube da hat jeder so seine Baustellen aber ich denke Mr auch jedes Mal wenn ich Eltern mit Kinderwagen sehe, warum kann es bei mir nicht auch so sein?..

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Ich versteh dich total. Wir haben es auch schwierig. Eine Freundin, deren Sohn 6 Wochen älter ist (Einleitung mit 20 Stunden geburt) wir (spontangeburt innerhalb von 5 Stunden 3 Tage vor ET)besten mit allem Probleme. Bis zur 20. Woche war es echt schlimm. Ständig wurde geschrien. Bei Kumpel? Nix sogar schon die ersten Zähne. Man vergleicht einfach zu viel. Gerade sind wir in der Eingewöhnung. Kumple war ein Monat früher als wir. Was ist bei uns? Seit dem 01.10 sind wir in der Eingewöhnung. Bis heute gab es keine Trennung! Ja richtig gelesen. Schrecklich. Kumpel ist schon zum Mittag da und bleibt bis 2 Stunden aktuell in der Kita. Essen und Trinken. Seit dem 3. Monat schwierig. Brei geht besser als Flasche. Mit 7 Monaten haben wir nur noch nach dem aufstehen und vor dem Schlafen gehen eine Flasche gegeben. Und auch da ist es schwierig. Kumpel futtert ohne Probleme und bekommt sogar weniger als er bräuchte. Manchmal fühlt man sich als ein Versager. Das bist du aber nicht. Du hast einfach nur ein Kind mit viiiieeeeel Temperament 😊

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Ja ich fühle mich wirklich wie eine Versagerin.
Manchmal denke ich, die anderen haben recht.
Ich habe mir das Leben selbst schwer gemacht mit meiner 0% Schreien lassen Ansicht, dem ständigen Tragen und und und.

Die Babys in dem Babytreff liegen einfach da, oder krabbeln oder sitzen. 1,5 Stunden.
Einfach so. Ich will mein Baby nicht schlecht reden, er ist zauberhaft und er lächelt jedes andere Kind so herzzerreissend lieb an und freut sich, aber er hat die Kanäle so schnell zu und dann gibt es keine Kompromisse.
Kein warnendes guengeln, kein durch die brust beruhigen lassen oder auf dem Arm in Sicherheit sein und einfach noch eine halbe Stunde zugucken. Dann gibt es Vollgas.

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Ja mir wurde auch oft gesagt "naja bist ja selber schuld". Naja dann bin ich das eben, aber ich kenne mein Kind mehr und besser als die anderen. Also du machst das schon richtig. Es gibt halt Kinder, die lange Zeit brauchen.

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Irgendetwas ist bei Allen. Es wird nur oft nicht darüber gesprochen. Und auch die immer fröhlich wirkenden Anfängerbabys sind irgendwann mal anstrengend.

Mein Sohn war ein ganz ähnliches Modell wie dein Schatz. Ich war manchmal echt neidisch auf die anderen, weil bei denen alles viel einfacher schien als bei uns.
Es wurde mit ihm immer einfacher, je älter er wurde, aber phasenweise ist es natürlich immer noch heftig. Seine kleine Schwester jetzt ist ganz anders. Sie ist kein ultra entspanntes Baby, aber für das was wir gewohnt waren, ist sie super easy.
In der Rückbildung liegt sie immer eine ganze Weile zufrieden da und beobachtet alles, meckert nicht ständig oder weint und will getragen werden. Das war bei meinem Sohn alles ABSOLUT undenkbar.
Wenn andere Mamas das sehen, denken sie jetzt vllt auch, wie einfach es bei uns doch ist und wieso es bei ihnen nicht auch so sein kann. Aber die hätten mich damals mal mit meinem Sohn sehen sollen … 😅🙈

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Irgendwie muntert mich deine Antwort tatsächlich etwas auf, weil man hört so oft von Omas und Opas - du trägst zu viel, du verwöhnt das Baby, kein Wunder dass er immer weint...
Du hast zwei Kinder und beide mit Sicherheit gleich liebevoll behandelt und eins ist so, das andere so.
Es ist keine erziehungssache, sondern die Babys bringen das mit.

Ich liebe mein Baby aber ich bin momentan oft mit der Situation einfach überfordert.
Weil es laut ist, weil es ständig laut ist, weil ich schon erwarte dass es laut wird und alle starren einen an.

Ich fühle mich so oft wie eine Versager in, als hätte ich wirklich alles falsch gemacht und es mir selbst so schwer gemacht.

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Eine Versagerin bist du ganz sicherlich nicht. Im Gegenteil! Denk nur mal darüber nach, was du Tag für Tag seit über einem halben Jahr leistest. Dafür hättest du eigentlich einen Ordnen verdient!

Ich kenne diese Selbstzweifel gut, mir ging es genau gleich. Man sucht die Schuld irgendwie bei sich selbst. Angefeuert werden die Zweifel zusätzlich noch, durch die nervigen Kommentare der Generationen vor uns. Aber du machst alles richtig. Du bist die beste Mama für deinen kleinen, anspruchsvollen Schatz.

Ich habe beide Kinder genau gleich behandelt ja! Beide wurden/werden viel getragen und mit Liebe und Nähe überschüttet. ♥️♥️ Davon kann es nicht zu viel geben. Und trotzdem sind meine Kinder unterschiedlich. Sie kamen mit unterschiedlichen Temperamenten auf die Welt. Beide sind genau richtig so wie sie sind, und so ist es auch dein Baby.

Ich weiß es ist verdammt hart, aber du machst einen tollen Job und es wird irgendwann einfach werden. Mein anspruchsvolles Baby von damals ist heute ein ganz toller 3,5 jähriger mit dem man richtig viel Spaß haben kann und den ich keine Sekunde mehr in meinem Leben missen möchte. ♥️

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Ich kann es dir gut nachempfinden wie du dich fühlst und wie es dir damit geht ich hatte nicht nur , aber glücklicherweise auch, einfache Babys eins meiner Kinder war extremst anstrengend und fordernd als Baby und auch die ersten Jahre . Schreikind high need im ersten Jahr nur gebrüllt, als Kleinkind extrem willensstark und sehr fordernd außerdem extrem reizoffen man konnte nirgendwo hingehen weil sich das Kind so in Rage schrie oder es so ausgeartet ist das es ein Tourtour für alle Beteiligten war inklusive stundenlanger Nachwirkungen ( noch mehr Geschrei ) . Es war furchtbar als das schreien besser wurde kamen die Machtkämpfe als die besser wurden kam das Kind in die Schule und der nächste Kampf begann die ersten Schuljahre waren ein Herausforderung . Reißleine und Schulwechsel die beste Entscheidung die wir treffen konnten . Danach ist es kontinuierlich immer besser geworden , tolles Schulkind , einfache Pubertät, toll als inzwischen erwachsenes Kind . Nie im Leben hätte ich mir das träumen lassen nach den schlimmen ersten Jahren . Eins meiner Kids war als Baby das komplette Gegenteil super entspannt genügsam tja das ist ab Kleinkind dann ins Gegenteil umgeschlagen wir fragen uns immer noch wann es besser wird 😅. Was ich dir damit sagen will die ehemals schwierigen und fordernden Babys und Kinder sind später oft die einfacheren . Auch wenn es grade sehr hart und anstrengend ist und ich sehr gut verstehen kann das du es als unfair empfindest und dir wünscht das du auch ein einfaches Baby hast bei niemanden bis auf ganz wenige Ausnahmen die einfach nur Glück haben gibt es diese immer fröhlichen mit zwei Monaten bereits laufenden und bei Geburt voll bezahnten Babys die man mit bestanden Abi aus dem Kreissaal mitnehmen kann . Dein Baby ist jetzt vielleicht anstrengender wie die meisten anderen das kann sich aber später wandeln . Es hat einem niemand gesagt das das Leben mit Baby einfach wird es ist aber einfacher nicht einfach zu kennen und durch einfacher überrascht zu werden wie anders herum . Ohne zu vergleichen vom zahmen bis zum Abitur kommt übrigens noch so viel das ich mir sicher bin das auch du mal dran bist mit einfach .

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Ich glaube jeder hat seine schlechten Zeiten. Bei meinem ist der Schlaf super, aber er ist mit 6 Monaten schon sehr mobil und ich muss aufpassen, dass er sich nicht weh tut. Dazu war das Kind am Anfang nicht so schlimm, aber mir ging es die ersten Wochen richtig richtig schlecht nach der Geburt. Das sieht man jetzt nur nicht mehr, weil man sowas auch gerne verdrängt.
Jeder hat seine Geschichten, manches wird dann einfach wieder vergessen.

Übrigens habe ich auch in der Gruppe ein liebes Kind. Wenn es dann überfordert ist vom Tag merke ich das dann erst abends vor dem schlafen gehen. Das siehst du also nicht.

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Oh man. Das hört sich echt hart an!
Ich wünsche dir sehr, dass es bald besser wird!
Einen Tipp habe ich leider nicht.

Du schreibst irgendwo dass alle sonst nur erzählen wie einfach alles ist und wie toll die Kinder durchschlafen…. Also ich kenne niemanden, außer meine Eltern und Schwiegereltern, die solche Märchen mit dem Durchschlafen erzählen. Und seien wir mal ehrlich, die haben uns mit 2 Monaten ins Kinderzimmer gelegt und vermutlich auch einfach nicht mehr schreien hören.
Und ich selbst bin mit unserem Kleinen in vielen Kursen gewesen, klar sind manche Babys leichter als andere, aber so komplett ohne Stress war keine Mama!
Auch wenn dein Kleines eine ganz andere Hausnummer zu sein scheint!
Fühl dich umarmt! Und sei stolz auf deine Stärke! Und weinen darfst du natürlich auch mal, wenn es zu viel wird! Das ist keine Schwäche:) du machst das bestimmt alles ganz toll!