Vitamin D und Mikrobiom

Hi zusammen,

mache mir gerade unheimlich Gedanken bezüglich der Vitamin D Prophylaxe... Ich habe in einer Stillgruppe auf Facebook gelesen, dass die Tropfen (oder Tabletten) das Mikrobiom gestillter Babies nachhaltig negativ beeinflussen. Außerdem sollen sie Bauchschmerzen verursachen (meine Kleine kämpft gerade mit ihrem Verdauungstrakt).

Was haltet ihr davon? Laut der Gruppe soll man lieber 6400 IE selbst supplementären.... Bin da aber unsicher.

Wisst ihr mehr dazu?

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Ich weiß genau von welcher Gruppe du sprichst. Finde die ist sehr mit Vorsicht zu genießen. Wenn man alles wörtlich nehmen würde was da geschrieben wird machen 90% der Mütter quasi alles falsch 😅
Was medizinische Fragen angeht halte ich mich gerne an das was medizinisch auch der Standard ist. Bei allem anderen wie Beikost etc. Bin ich auch mal anderer Meinung als der Kinderarzt. Von daher würde ich persönlich entsprechend der Empfehlung vitamin d dem Baby geben und mich nicht drauf verlassen, dass über die Muttermilch genug ankommt.

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Ja die Gruppe ist schon heftig. Trotzdem sind es ja zertifizierte Stillberaterinnen. Die scheinen schon Ahnung zu haben. Schwierig alles richtig abzuwägen…

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Von allen anderen zertifizierten Stillberaterinnen außerhalb dieser Gruppe wird es nicht empfohlen. Die von dir genannten Stillberaterinnen werden ziemlich kritisch gesehen und haben sich in „ihrer“ Gruppe ein ziemlich dogmatisches Geschäftsmodell aufgebaut.
Diese empfohlenen hohen Dosen an Vitamin D bergen gesundheitliche Risiken für die Mütter, ich würde daher unbedingt davon abraten.
Nachtrag: wenn du eine Gruppe suchst, wo man auch wirklich Informationen bekommt, dann schau dich lieber bei anderen Gruppen oder Stillen- und-Tragen um

Bearbeitet von Happy-Emma
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Huhu, also bei sowas wäre ich immer skeptisch, solange nicht die Quelle dieser Aussage genannt wird und dir die plausibel und glaubwürdig erscheint.

Unsere persönliche Erfahrung sagt nichts zu Bauchschmerzen mit den Tropfen. Unser Sohn (6,5 Monate) verträgt die gut.
Und wenn es bedenklich für das Mikrobiom wäre, wären die nicht der Goldstandard bei der Versorgung mit Vitamin D für Babies... Hoffe ich mal.

Bin gespannt, was andere dazu sagen.

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Ehrlich gesagt halte ich davon nichts. Meine Kleine hatte nie Probleme mit Bauchschmerzen oder Verstopfung und wird mit 14 Monaten noch gestillt. Dass es bei vielen Babys anders ist liegt meiner Meinung nach an vielem anderen aber nicht am Vitamin D. Nicht umsonst wird man in jedem Krankhaus vor der Entlassung über die Vitamine D Prophylaxe aufgeklärt und darüber informiert wie wichtig die im ersten Lebensjahr ist. Spätestens wenn man sich die Statistiken über Osteoporose und Knochenbrüche im späteren Alter ansieht will man das seinem Kind ersparen.

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Echt? Ihr hattet nie Probleme mit dem Verdauungstrakt? Auch nicht die ersten drei Monate irgendwann? Beneidenswert…

Ich bilde mir halt ein dass das pressen und drücken und Blähungen schlimmer werden paar Stunden nach den Tropfen. Kann alles halt nur Zufall auch sein.

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Ja da können wir uns wirklich glücklich schätzen, dass die Maus aus irgendeinem Grund von den Bauchschmerzen und Koliken verschont blieb.

Dazu kann ich nichts sagen, aber den Zusammenhang fände ich schon sehr kurios. Vielleicht hängts mit den öfteren/mehr trinken am Tag als in der Nacht zusammen?!

Ich weiß nur, dass man die Tropfen eher nicht abends geben soll, weil das den Schlaf beeinträchtigen kann. Ob das auch so stimmt weiß ich nicht. Ich hab sie deswegen immer morgens gegeben.

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Ganz vorsichtig bei solchen Gruppen und Foren (dazu gehört auch dieses).

Wenn es dafür keine Belege gibt, dann ist es einfach quatsch. Kann mich nur anschließen. Gibt einen Grund wieso es gegeben werden soll. Hier gab es auch Bauchschmerzen, die nichts damit zutun hatten.

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Das ist halt ne Gruppe von zertifizierten Stillberaterinnen… so schwierig. Habe das Gefühl dass sie paar Stunden nach den Tropfen schlimme Bauchschmerzen bekommt. Sie quält sich dann ewig bis Stuhlgang kommt…

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Lass das Vitamin D dich mal ein paar Tage weg, dann siehst du es ja

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Da würde ich mal sehr kritisch hinterfragen, woher die Person, die das gesagt hat, ihre Expertise bezieht.
Vitamin D ist essenziell für zahlreiche Prozesse im Körper (zB den Calciumstoffwechsel) und für die Entwicklung des Kindes wichtig. Und du kannst das Kind ja nicht in der Sonne parken, damit es zu seinem Vitamin D kommt. Es gibt schließlich nicht umsonst die unbedingte Empfehlung zur Prophylaxe, und das schon seit Jahrzehnten.

Und zur Verträglichkeit kann ich nur sagen, dass die Tropfen problemlos vertragen wurden.

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Das ist eine Gruppe von zertifizierten Stillberaterinnen. Und es gibt tatsächlich einige Eltern die denken dass das Vit d nicht vertragen wird. Aber vielleicht bilde ich mir den Zusammenhang auch nur ein.

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Ich verstehe, was du meinst und auch, dass du bei einem so kleinen Wesen möglichst wenig falsch machen willst.
Aber Stillberaterinnen sind Expertinnen fürs Stillen, nicht für das menschliche Mikrobiom.

Wenn dich das Thema sehr beschäftigt, würde ich mal bei einer Ernährungsberatung nachfragen oder jemandem auf einer Uni schreiben, der/die sich mit dem Thema beschäftigt. Die sind meist recht auskunftsfreudig.

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Meine Hebi meinte auch, dass ganz kleine Babys mit Bauchweh auf die Tabletten reagieren können. Sie meinte es liege am Füllstoff und nicht am Vitamin D.
Ihr Tipp war immer die Tablette morgens zu geben, damit nachts Ruhe ist. Oder die Tropfen ausprobieren.
Keine Ahnung, ob an der ganzen Sache was dran ist. Meine Kleinen hatten immer Bauchweh anfangs. Aber nach einigen Wochen/Monaten wars dann weg.

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Habe mich mit beidem schon ausgiebig befasst und halte das für möglich, obwohl ich noch nichts drüber gelesen hab. Der Gedanke ist auf jeden Fall interessant.

Vitamin D ist ja ein Hormon und andere Hormone beeinflussen das Mikrobiom auch.

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Ohne als Klugscheißer dastehen zu wollen, aber:

Vitamin D ist kein Hormon. Es ist ein fettlösliches Vitamin und nur eie Vorstufe von Calcitriol. Das ist ein Hormon.

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Wikipedia:

Cholecalciferol (auch Colecalciferol oder kurz Calciol; Vitamin D3 oder ungenau Vitamin D) ist ein Secosteroid.

Calcitriol, auch 1α,25-Dihydroxycholecalciferol, 1α,25(OH)2Vitamin D3, 1,25(OH)2D3, 1,25-DHCC oder kurz Vitamin D, ist ein Secosteroid.

Secosteroide sind eine Gruppe natürlich vorkommender chemischer Verbindungen, die sich von den Steroiden ableiten.

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Hi 🙋🏼‍♀️
Soweit ich informiert bin, trifft das eher auf Vitamin D + Flourid zu. Wir haben und geben immer noch , nur das Vitamin D. Du kannst auch mehr nehmen, damit es über die Muttermilch aufgenommen wird, aber das ist schon etwas komplizierter. Da müsstest du ja erstmal deinem Vitamin D Spiegel bestimmen, gegebenfalls aufbauen usw.
Also ich finds besser, die Tropfen zu geben. Und selbst wenn es Auswirkungen aufs mikrobiom hat, was ich nicht glaube, dann muss das ja nichts schlechtes sein. Die Tropfen sind ja winzig, sie nehmen ja auch schon alles mögliche in den Mund, das müsste ja dann genauso Auswirkungen haben.
Also ich halt von der Aussage nichts.

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Hier hat man ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass die Tabletten gern mal Bauchweh verursachen. Seit wir auf die Tropfen gewechselt haben, ist nix mehr.

Ich wäre auch vorsichtig bei solchen Gruppen. Hab auch eine Mama kennengelernt, die kein Vitamin D gibt, weils unnatürlich ist und vollstilllen bis zum 1. Geburtstag ausreicht.
Ich gebe ihr nur bedingt recht. Evolutionär gesehen, sind wir Menschen dazu gemacht, viel in der Sonne zu sein und eine fleischlastigere und weniger getreidebasierte Ernährung zu haben. Die Muttermilch war irgendwann mit Sicherheit optimaler Eisen und Vitamin D Lieferant. Aber unser Wandel des Lebensstils sorgt ja dafür, dass wir selbst für unsere eigene Gesundheit in der Regel in unseren Breitengraden zu wenig Vitamin D haben. Wie solls dann für Mutter und Kind reichen?

Die Idee selber Vitamin D zu supplementieren ist grundsätzlich sicher nicht verkehrt, aber 1. kommts auf deinen eigenen Bedarf und deine Speicher drauf an. Außerdem kann zu viel Vitamin D (empfohlen für Erwachsene max. 4000IE am Tag) über längeren Zeitraum zu vermehrtem Auftreten von Nierensteinen führen.

Kurzum: Lass dir die Tropfen geben, wenn die Tabletten Probleme machen. Tropfen am Besten nicht vor dem Schlafen gehen geben, weils sonst die Melatonin Produktion hemmen kann. Und lass dich nicht verrückt machen von Mamas seltsamen Einstellungen.