Baby (11 Monate) verhätschelt oder einfach sensibel? …

Baby (11 Monate) verhätschelt oder einfach sensibel?

Huhu!
Ich muss jetzt mal in die Runde fragen, weil mein Freund meint, ich würde unsere Tochter zu sehr verhätscheln...
Sie ist heute 11 Monate alt und würde am liebsten den ganzen Tag auf dem Schoß sitzen oder getragen werden. Sie kann nicht laufen und versucht auch nicht, sich hochziehen, sie krabbelt auch nicht. Dafür robbt sie wie eine Weltmeisterin! 🥰
Und so folgt sie mir durch die ganze Wohnung, den ganzen Tag über. Ich darf keinen Raum verlassen, ohne sie mitzunehmen. Schon nimmt sie die Verfolgung auf und fängt dabei manchmal schon das Weinen an. Wenn sie dann bei mir ist, dann will sie sofort hochgenommen werden, sonst dreht sie richtig auf.
Das ist auf Dauer wirklich anstrengend und zerrt an den Nerven... In die Trage will sie übrigens nicht, da ist es ihr dann doch zu öde, glaube ich.
Mein Freund sagt, dass ich ihr diese Anhänglichkeit abgewöhnen muss und sie auch mal weinen lassen soll. Das kann ich aber nicht. 😟
Sie ist allgemein sehr anhänglich, auch im Delfikurs zum Beispiel. Alle anderen Kinder spielen und sind im ganzen Raum unterwegs, meine Tochter liegt oder sitzt direkt neben mir. Sie spielt da dann auch mal, aber oft ist ihr einfach alles zuviel und sie will auf den Schoß und weint immer wieder.

Bei Papa ist sie sehr gerne, aber auch da will sie auf den Arm oder den Schoß. Nur spurt Papa nicht so schnell wie Mama und dann ist das Geschrei groß...

Was meint ihr, verhätschele ich meine Kleine? Oder ist sie einfach ein Sensibelchen und man muss darauf Rücksicht nehmen (so denke ich eigentlich)?

Danke euch für eure Antworten!

Sie ist weder das eine noch das andere. Deine Tochter zeigt aus meiner Sicht völlig normales "Babyverhalten". Sie fremdelt und sie ist sich darüber im Klaren, dass ihr zwei verschiedene Menschen seid und sie lernt, dass das bedeutet, dass du eigene Entscheidungen treffen kannst. Nämlich sie zu verlassen. Auch wenn's nur das Klo ist. Und das gefällt ihr nicht. Nicht mehr, nicht weniger.
Natürlich ist das bei Babys unterschiedlich stark ausgeprägt, aber ich denke, das ist dann eben Charakter.
Wenn du jetzt hingehst und dein Kind irgendwie dazu zwingst, allein zu bleiben oder anfängst, es zu ignorieren, dann erreichst du damit nur das Gegenteil. Nämlich dass sich ihr "anstrengendes" Verhalten nur noch verschärft, weil sie mit ihren 11 Monaten deine Beweggründe nicht verstehen kann.

Je häufiger das Kind die Erfahrung macht, dass ihre Ängste und Unbehagen ernst genommen werden und je verlässlicher du in deiner Art bist, desto eher wird sich das irgendwann legen.

Nicht umsonst gibt es doch so viele Eltern Sprüche, die alle irgendwas damit zu tun haben, dass man als Kleinkind Elternteil schon lange kein Klo mehr alleine besucht hat.
Und ja, so irgendwann ab 3,5 fällt einem dann auf, dass man in letzter Zeit sehr häufig alleine auf dem Pott war. Und dann wird man doch echt ein bisschen wehmütig 😅😅

(Achtung keine Panik. Das soll nicht heißen, dass mein Sohn erst mit 3,5 alleine klarkommt. Aber der war als Baby echt genauso. Stuuunden um Stunden saß ich mit dem auf dem Boden. Aber zB geht der seitdem er 1 ist in die Kita und die Eingewöhnung war nach 2 Wochen durch.)

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020

Dein Kind verhält sich völlig normal, du kannst so weiter machen wie bisher. Die meisten Kinder, die ich über unsere Tochter kennen gelernt habe, sind dieses Jahr in die Schule gekommen und haben in den letzten Jahren viel an Selbständigkeit dazu gewonnen. Solche Kinder wie deine Tochter genauso wie die wilderen. Ich kann dir garantieren, dass deine Tochter mit sechs nicht mehr ständig auf deinem Schoss sitzen und getragen werden will.

„Nur spurt Papa nicht so schnell wie Mama und dann ist das Geschrei groß“

Du meinst damit wohl ehr, dass dein Partner dem Bedürfnis nach Nähe nicht abrupt nachkommt und du eben schon. Ob das jetzt etwas positives ist, meine ich zu bezweifeln.

Gewöhnt euch das Wort verhätscheln lieber ab. Es gibt bei einem Baby oder Kleinkind nicht zu viel Nähe oder Zuneigung. Das sind uralte Glaubenssätze die dein Partner da in sich trägt. Die sollte er zwingend mal hinterfragen und sich diesbezüglich mal belesen.

Deine Kleine entwickelt sich unfassbar schnell, braucht deine Nähe und Rückversicherung um gesund und glücklich aufwachsen zu können. Natürlich ist es hart, aber es ist dennoch absolut normal und ein wichtiges und richtiges Verhalten von Babys und Kindern.