Flexibilität- liegt an am Baby oder den Eltern?

Mein Sohn wird morgen fünf Monate und die ersten Monate waren alles andere als einfach (Koliken, schnell überreizt, abendliche Schreien).

Bis auf abendliches Schreien hin und wieder (aber nicht mehr täglich) und weinen hin und wieder vor den Tagschläfchen ist es jetzt etwas besser geworden. Er braucht nach wie vor extrem viel Nähe, schläft tagsüber ausschließlich an und auf mir und nachts neben mir im Bett.

Mit viel Tagesstruktur (Abends feste Zubettgehzeit, auf seine Schläfchen schauen) ist nun endlich etwas Ruhe reingekommen.


Nun hab ich über eine Freundin nachgedacht und es bei zwei bekannten mitbekomme, die im gleichen Alter meines Babys noch abends keine Feste Zubettgehzeit haben, abends auf Geburtstage und Hochzeiten gehen, das Kind schläft dann da in der Trage mit Kopfhörern oder im Reisebett und wird irgendwann geweckt und ins Auto gepackt.


Ich liebe meinen Sohn über alles und mache das alles sehr gerne, auch weil ich weiß wie kurz die Zeit ist wo er noch so klein ist. Andererseits ist mein Alltag bis auf zwei Pekipgruppen in der Woche und hin und wieder eine andere Mama Freundin treffen natürlich recht gleich und aufs Mamasein fixiert.


Liegt es wirklich an den Babys, dass gefühlt manche ihr altes Leben mit Baby weiterleben oder liegt es an den Eltern? Vllt bin ich zu ängstlich und unentspannt? Wie ist es bei euch? Seid ihr neben dem Mamasein noch aktiv und wann hattet ihr feste Zubettgehzeiten?

1

Es liegt an den Kindern.
Bei meinem 1. dachte ich immer, wieso stellen sich viele Eltern so an? Klar schläft das Baby gut, natürlich lässt es sich ablegen, schläft überall ( auch zu Partys/ in Restaurants) im Kiwa, ist zufrieden wenn es in Ruhe umherliegt und gucken kann.

Dann kam das 2. Kind, das war völlig anders.
Hat die ersten 6 Monate nur an und auf uns gelebt, jeden Abend 2 h gebrüllt, ließ sich kaum ablegen.
Hat quasi in der Trage gelebt und vorher war es mit spontanen Festen/ Freunde besuchen. Es hat nirgends anders geschlafen und den Kiwa gehasst.

Nach der Erfahrung habe ich meine Meinung gründlich revidiert und mich innerlich viel entschuldigt für frühere Gedanken/ Aussagen.

2

Hey!
Ach mensch, das klingt wirklich wie bei unserem kleinen Mann.
Er ist jetzt 10 Wochen alt, die Koliken sind tatsächlich auch endlich besser mittlerweile, aber auch wir brauchen ganz feste Schlafzeiten und Rituale, sonst haben wir hier abends echt ein Schreikonzert.
Anfangs war ich auch unsicher und dachte, wir müssen doch mit ihm überall hin, er muss überall schlafen können, auch bei größtem Lärm und Licht etc.
Vorallem verunsicherte mich die Aussage einer Freundin sehr, welche behauptete wir würden ihm das schon falsch anerziehen, man soll abends nicht alles dunkel machen etc. Da er sich daran gewöhnt.

Ganz ehrlich? Mittlerweile sind wir sehr stolz, dass alles so funktioniert.
Wir haben ein festes Abendritual und unser kleiner Schatz braucht nun mal Ruhe und Dunkelheit ( nicht ganz dunkel, sein Nachtlicht brennt :) ) und schläft dafür aber bestens und wird fast nur zur Flasche wach und das von halb acht/halb neun abends bis sieben Uhr morgens.
Wieso sollen wir ihm jetzt zwanghaft beibringen, bei Licht und Lärm zu schlafen...
Aber ich habe genau wie du gedacht und bin auch etwas neidisch auf die Eltern, bei deren Kindern das klappt.
Aber ich sehe es positiv.
Man hat schon ein Ritual und Struktur und ich glaube das wirkt sich ganz positiv aucz auf die Stimmung der kleinen aus :)
Es ist natürlich beruhigend wenn man hört, dass es nicht nur uns so geht.
Und ja, der Alltag ist tatsächlich eingeschränkter, wir fahren früher von Fanilienfesten heim, Freunde treffen ist dann auch zeitlich begrenzt, aber ich denke immer wenn jemand selber Kinder hat, der sollte das verstehen.

Aber irgendwie genieße ich es auch, und freu mich dann über die Me Time abends, wenn der Kleine schläft.

Ganz liebe Grüße!!! 😊🥰

Bearbeitet von Sonnenkuss
7

Hallo!:) mein Baby ist 5 Wochen alt. Du schreibst ihr habt Routinen.. wann habt ihr damit begonnen?
Unser Alltag ist irgendwie noch Chaos

15

Huhu ❤️
Oh wie schön!
Also Routine, wenn man es so nennen kann, natürlich ist kein Tag wie der andere🙈
Nicht dass das jetzt falsch rüber kam, ganz feste Strukturen gibt es natürlich noch nicht, ich sag mal die Abendgestaltung hat allmählich gleiche Rahmenbedingungen,aber natürlich gibt es Abweichungen :) aber wir versuchen es möglichst gleich zu gestalten, und es gelingt uns auch erst seit gut 2 Wochen besser.
Also tagsüber ist es meist so dass wir gemütlich in den Tag starten, der Kleine trinkt seine Flasche, spielt dann erst etwas auf seiner Spielmatte während ich mich kurz bisschen fertig mache, dann lasse ich ihn meist etwa 20 minuten mit freier Haut strampeln (haben da auf dem Boden vor der Heizung eine Matte liegen, das gefällt ihm gut), anschließend wird er auf der Wickelkommode gewaschen und umgezogen und wir lassen uns da auch immer Viel Zeit. Er hat da ein Mobile drüber und das liebt er, da beömmelt er sich immer. Danach wird meist noch etwas durch die Wohnung getingelt,wir gucken uns Bilder an ich zeig ihm ein paar Sachen und trag ihn auf dem Arm und merke dann irgendwann, wie er müde wird. Dann erstes schläfchen (mit weißem rauschen im hintergrund), danach meist wieder essen und so in etwa sieht der Tag aus. Wenn wir einkaufen müssen oder etwas erledigen mache ich das meist jetzt, da er dann geschlafen hat und satt Ist.
Abends ist dann tatsächlich Abendessen gemeinsam mit ihm am Tisch im hochstuhl, wenn er halt wach ist und das nicht mit seinem Nickerchen kollidiert, natürlich passt das nicht immer. Dann wird er meist bettfertig gemacht ( nochmal strampeln auf der Matte vorher), etwas gespielt und evtl wieder etwas durch die Wohnung tanzen 😅 (er liebt es aktuell auf dem Arm alles von oben anzusehen). Wenn wir merken er wird müde dann wird die letzte Flasche vor dem Bett tatsächlich schon im Schlafzimmer im abgedunkelten mit seinem schlaflied (immer das gleiche lied) gefüttert, dabei schläft er oft ein und wird dann ins beistellbett gelegt im Schlafsack🥰
Ganz liebe Grüße und stress dich auf keinen fall, bei uns hat sich das alles erst vor kurzem so ein wenig entwickelt, aber richtige Routinen gibt es wahrscheinlich erstmal nie mit den Kleinen Mäusen und das ist auch ok ☺️

weiteren Kommentar laden
3

Ich denke eher,es liegt ein bisschen an beidem 😊

Ich hab 3 Kids.

Ab Kind Nr 2 kannst du dir nicht aussuchen,wann ,wie und wo das Baby schläft. Da muss es oft einfach mit. Ab Kind Nr 3 ist es nochmal eine Spur härter .

Ich denke schon,dass es ein stück am Kind liegt,wie es drauf ist....aber in der Kombi denke ich,trauen sich die Eltern dann auch oft weniger, warum es dann oft "so lang" dauert,bis sie aus ihrem persönlichen "Kinderknast" dann wieder raus kommen .man probiert halt weniger aus,weil man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Was menschlich ist.

Also ja,ich glaube von beidem ein bisschen 😊❤️

Bearbeitet von 3Kids87
11

Da würde ich auch zustimmen. Unser erstes Kind wurde wegen jedem Minkgeräusch wach. Was wir veranstaltet haben, dass das Kind schläft. Spätestens ab Kind 2 ging das nicht mehr und Kind 3 schläft tatsächlich überall in der Trage. Ich lehne mich jetzt mal stark aus dem Fenster und behaupte, das wäre mit Kind 1 auch gegangen, denn es sind durchweg recht entspannte Babys, die sich in der Art ähneln. Wenn ein Baby aber generell schnell überreizt, kann man es dem Baby wohl nicht antrainieren, dass es die Reize einfach ausblendet und überall schläft

4

90% am Kind, der Rest Eltern.
Keine Ahnung, ob das stimmt. Das schätze ich nur.
Manche Eltern erscheinen mir sehr wenig flexibel, aber man steckt halt nie drin. Wer weiß, wie das Kind unter anderen Umständen wäre. Genau gleich? Ganz anders?

5

Es gibt halt einfach Babys die entspannt aind und welche die es nicht sind. Wir hatten ein Schreibaby und da war es einfach nicht möglich irgendwas zu unternehmen.
Jetzt ist Sie fast 5 Monate und es ist deutlich entspannter. Sind gerade im Urlaub und Unternehmungen sind kein Problem mehr. Klar, wird Sie nie ein Anfängerbaby, was einfach so überall schläft, aber mit ein bisschen Gemecker kommen wir vollkommen zurecht.

Wir versuchen schon die Bettzeiten einzuhalten, aber wenn wir noch unterwegs sind, dann ist das so. Wir machen uns da keinen Stress, dass wir um Punkt 18Uhr Zuhause sind, damit die Kleine schlafen kann.

6

Es liegt definitiv am Kind. Unser Sohn war sehr fordernd, unentspannt, ein schwieriger Schläfer, hat Kiwa, Auto und Trage gehasst, kein Ablegen möglich. Da kann ich als Elternteil noch so flexibel sein, mit so einem Kind geht man abends nicht auf irgendwelche Partys.
Unser Sohn ist jetzt 1,5 und vieles ist entspannter geworden. Wir sind jetzt viel flexibler, machen sich mal "verrückte" Sachen mir ihm, aber auch nur, weil er jetzt nicht mehr so "unpraktisch" ist und man vieles einfach jetzt doch Recht entspannt mit ihm unternehmen kann.
Wenn ich meinen Sohn von Wesen und Charakter her mit einem gleichalten Kind im Freundeskreis vergleiche liegen da einfach Welten dazwischen. Das andere Kind ist total anders drauf und lag stundenlang super lieb im Kinderwagen. Wir waren immer so unglaublich neidisch auf was, was die Eltern alles so unternehmen konnten, und auch heute noch machen wir uns gegenseitig auf Eltern mit Babys aufmerksam, die etwas machen, was mit unserem Kind einfach niemals möglich gewesen wäre, egal wie sehr wir es gewollt hätten

10

Danke, das hilft mir total. Ich denke schon, dass ich spinne oder so ne unentspannte mutter bin.

Aber schön, dass es mit deinem Sohn dann doch deutlich entspannter geworden ist. Das gibt mir total Hoffnung!

8

Es liegt definitiv am Kind 😅 ich habe drei und mich bei allen dreien anders verhalten die erste Zeit. Mit unserer Großen konnten wir alles machen wie vorher. Sie war überall mit dabei, hat überall ohne Probleme geschlafen, war nicht schnell überreizt. Absolut tiefenentspannt. Mit der Mittleren haben wir es versucht und schnell gemerkt sie macht da nicht mit. Also haben wir weniger gemacht und uns mehr an ihren Zeiten orientiert. Bei der Kleinen stand der erste Geburtstag an als sie 6 Wochen alt war. Ich wollte erst nicht hin, dachte das geht eh in die Hose. Sie war eher der Typ dauernd unzufrieden 🤭 Es wurde dann aber erstaunlich entspannt und sie hat bei dem Lärm da so gut geschlafen wie nie zuvor 😆 trotzdem ist sie vom Wesen ganz anders als die Großen. Probiert es aus und wenn es nicht gut ist, dann wisst ihr es und lasst es in Zukunft wieder. 😊
Alles Gute!

9

Wie spannend- dann hast du ja auch den direkten Vergleich :-) wie haben sich deine Kinder dann im Kleinkindalter entwickelt? Was mein Sohn zum Glück jetzt echt gut kann ist sich selbst beschäftigen- das darf gerne so bleiben :-D

12

Die Große unkomplizierte war immer unkompliziert 😅 jetzt kommt sie langsam in die Pubertät und ist alles andere als entspannt 🤣 die Mittlere war ein sehr sehr anhängliches Kleinkind und brauchte immer sehr viel Nähe, egal ob tagsüber oder nachts zum schlafen. Letztes Jahr ist sie in die Schule gekommen und seitdem total aufgeblüht und nicht mehr so anhänglich. Beide können sich gut allein beschäftigen. Sind sehr sensible Kinder. Die Kleinste wird in 25 Tagen schon 1 Jahr alt und ist mehr so ein hau drauf Kind 😆 kommt inzwischen überall mit hin, egal zu welchen Zeiten. Sie wurde von Monat zu Monat entspannter 🙏

weitere Kommentare laden
17

Sagen wir mal so: jeder der behauptet, es läge an uns, darf gerne an meinem Baby zeigen, wie es besser geht. Ich wäre sehr dankbar, wenn sie endlich besser schlafen würde 😂

18

Wir hatten vor, mega entspannte Eltern zu werden. Und dann haben wir unsere Tochter bekommen. Sie war ein Schreibaby und es wurde erst mit ganz festen Routinen besser.

Jetzt ist sie super entspannt, aber feste Bettgehzeiten haben wir immer noch. Der Ort ist allerdings flexibel. Da wird beim Grillabend dann halt auf uns geschlafen, wenn wir noch nicht gegen wollen.

Im Nachhinein betrachtet waren wir kinderlos sehr naiv und vielleicht ein bisschen überheblich 😅. Entspannte Eltern, entspannte Babys kann ich zu 0% unterschreiben.

Aber man muss sich nicht einigeln. Immer wieder probieren, was das Baby mitmacht an Dingen, die einem selbst Spaß machen, sie entwickeln sich ja so schnell weiter 😉.