Wutanfall wie soll ich reagieren

Hallo,

mein Sohn ist jetzt 11 Monate alt und eigentlich ein Strahlemann. Seit ein paar Wochen, hat er aber heftige "Wutanfalle" (ich nenne es jetzt einfach mal so, auch wenn man das in dem Alter wsl. noch nicht so nennt).

Zum einen gibt es die Momente, wie Jacke anziehen, Windel Wechseln, schlafen müssen bei denen er völlig ausrastet und mir deutlich macht, dass er das jetzt nicht möchte. Dann gibt es aber auch die Momente da scheint alles gut und in Ordnung zu sein, ich mache es uns so schön wie moglich, doch er rastet auf einmal komplett aus wirft den Kopf in den Nacken überstreckt sich, schläft um sich und schreit sich komplett ein. Was ist das? Wie soll ich mich verhalten. Er schreit sich dann oft so richtig ein. Ich habe auch das Gefühl je mehr ich versuche zu machen (Brust anbieten, auf den Arm nehmen, Schaukeln, singen etc...) umso schlimmer wird es. Zur Zeit schau ich einfach nur, dass er sich selbst während seinem Wutanfall nicht weh tut. Abends beim ins Bett bringen hilft dann oft nur auf den Arm in die Hüfte nehmen und in einen hellen Raum gehen, damit er sich beruhigt.

Ich weiß nicht was ich falsch mache. Ich bin eigentlich eine liebevolle Mama. Was kann ich machen?

Liebe Grüße 🌞

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Hey, also zunächst einmal möchte ich dir sagen, dass du sicher nichts falsch machst 🤗

Ich musste bei dem Text gerade an ein Kinderbuch denken, das ich meinem 2 jährigen gerade geschrnkt habe. Darin geht es um ein kleines Känguru, dem manchmal einfach alles zu viel ist in dieser lauten Welt.
Gefühlsstarke Kinder können sowohl sehr große Freude, aber auch sehr große Wut und Traurigkeit empfinden und das von einem auf den nächsten Moment.
Vielleicht hilft dir eine Trage oder ein Tuch um deinem Kind die nötige Geborgenheit zu geben. Die Autorin empfiehlt am Ende auch eine große Decke oder eine feste Umarmung bei schon größeren Kindern.
Wichtig ist, dass dein Kind weiß, dass du da bist und ihn lieb hast.

Ich wünsche euch alles Gute 🍀

Bearbeitet von Lotti111
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Ich habe auch ein willenstarken jungen Mann.
Wie die vorrendnerkn schon schrieb, Achte auf Reize. Alleine beim wieder beruhigen hast du gerade viele Änderungen und Reize aufgeschrieben. Nimm dir eine Methode, auch gerne schon für die nächsten Jahre machbar/umsetzbar.
Ich setze mich zu meinem Kind biete ihn eine Umarmung und Schoß an und rede ruhig mit ihm. " Ja es ist gerade viel. Du wolltest noch weiter spielen, leider müssen wir jetzt los..." " Du bist sauer auf mich, dass kann ich verstehen..." " Jederzeit darfst du zu mir kommen und bekommst eine dicke Umarmung, ich hab doch lieb..."
Bleibe aber bei dem Vorhaben, also nicht nachgeben nur weil das Kind brüllt. Es braucht Richtungen, du du bist die Personen die Entscheidungen trifft. Das Kind kennt die Reichweite nicht.

Jetzt hab ich einen fast dreijährigen der immer noch stark im Willen ist. Sich schnell beruhigt. Ich immernoch seine Gefühle benenne und danach Kuschel darf. Und dann geht es mit schlagen/duschen/ Arzt etc.

Und noch was. Dein Kind darf so fühlen, daran ist nichts schlechtes!

Bearbeitet von Lockenkopf
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Danke für den Text.
Natürlich darf es so fühlen. Ich beziehe das gerade halt alles auf mich und nehme es persönlich. Das muss ich abstellen.

Das mit dem kuscheln finde ich schon. Nur habe ich das Gefühl, dass mein Sohn noch zu klein ist um das zu verstehen. Oder meinst du das versteht er schon wenn ich ihn hinsetze und ihm ruhig zurede. Ich denke er checkt nicht dass er jederzeit eine Umarmung haben kann. Ich muss sagen er ist auch nicht so der übermäßige kuschler. Er macht es immer häufiger aber es gibt da kein Muster bei ihm. Das ist dann schon ein Heiliger Moment obwohl ich mich danach vezehre *grins*

Wie kann ich ihm die Umarmung signalisieren ohne sie ihm aufzudrängen?

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Also ich habe mich offen neben ihn auf den Boden gesetzt und meine Arme ausgebreitet und maximal gestreichelt. Weil er keinen Körperkontakt wollte.
Das war unsere Methode. Bestimmt hat er das auch noch nicht verstanden. Aber mit reden und Körperhaltung habe ich ihn begleitet und ihm gesagt und gezeigt dass er jederzeit in die offenen Armen und auf den Schoß darf.
Die Routine muss sich natürlich erst etablieren und das Verständnis ist erst später da.

Es ist wie mit der Einschlafroutine. Ihr müsst euren Weg finden. Und irgendwann weiß das Kind was die Musik, das Licht etc bedeutet. So müsst ihr hier auch eine Routine entwickeln.

Bearbeitet von Lockenkopf
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Dein Kind ist nicht zwangsläufig "gefühlsstark" oder besonders "willensstark", nur weil es vielleicht früher mit der Autonomiephase beginnt als andere.

Ich empfehle dir das Buch "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" gelassen durch die Trotzphase oder so ähnlich. Ein toller Ratgeber. Gibt's auch als Hörbuch. Die haben auch einen umfangreichen Blog im Netz.