Chaotisches Baby leben

Hallo zusammen!

Ich selber sehe mich als Mutter eher Katastrophal an.
Ich bin total chaotisch und unstrukturiert. Habe kein Rythmus und es wird in der Elternzeit nicht besser.

Mein Baby hat auch kein Rythmus und ich mache alles nach Bedarf. Halt, wie sie sich meldet und dann mal schauen. Damit bin ich auch bis jetzt ziemlich gut gefahren und sie ist ziemlich ruhig und entspannt.

Nun hab ich vor 2 Monaten mit der Beikost angefangen, zu der eigentlichen Pre. Dies läuft absolut nicht gut. Mein Baby ist eher weniger das Probleme, viel mehr ich.
Ich habe keine Geduld dafür und mir fällt es schwer ihr jeden Tag Brei zu geben. Es ist bis jetzt auch nur ein Brei am Tag und auch nur Gemüse und Fleisch. Selten mal Obst.
Ich kriege es nicht hin die Anzahl an täglichen Brei zu erhöhen, eine feste Zeit zu machen und ich krieg es auch nicht gebacken ihr täglich brei zu geben. Manchmal lasse ich es einfach aus, da ich keine Nerven dafür habe. Alles wird dreckig und das meiste geht eh nicht in den Magen.
Mir fällt es schwer Brei zu geben, da ich weiß, dass es einen leichteren Weg gibt. Nämlich die Flasche.
Aber ich fühle mich damit absolut falsch und als Versager. Als würde ich meinen Baby die Chance nehmen neue Dinge zu erfahren.

Ich bin selber auch kein gutes Vorbild. Ich habe nur eine feste Mahlzeit, nämlich am Abend eine warme Mahlzeit. Nicht zur gleichen Zeit, halt so wie es passt. Bis dahin gibt es kleinere Snacks, selten ein Frühstück. Mich stört das nicht, aber ich farge mich auch, wie wird es wenn mein Baby älter ist. Ich bin ja auch mit drei Mahlzeiten am Tag groß geworden und irgendwie ist es bei jedem so.

Nun meine Fragen:

Muss ich den Druck raus nehmen?

Ist eine feste Zeit wircklich wichtig?

Muss es täglich brei sein?

Muss der Brei wirklich satt machen?

Kann es auch einfach mal FingerFood sein, verteilt über den Tag?

Ich weiß auch nicht, ob ich im richtigen Forum bin, aber danke schonmal für eure Antworten :)

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Es muss weder Brei geben, noch muss dein Baby von der Beikost satt werden. Es gibt auch Babys, die komplett breifrei nur mit Fingerfood Beikost bekommen (BLW). Was das angeht, brauchst du dir wirklich keinen Druck machen.
Aber: Dein Kind wird älter. Irgendwann ist es 2, 3, 4 Jahre alt und wird keine Pre mehr trinken. Dann braucht es natürlich halbwegs regelmäßige Mahlzeiten. Exakt feste Uhrzeiten sind nicht nötig, aber ein einigermaßen routinierter Ablauf macht schon Sinn. Für Kleinkinder werden 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten täglich empfohlen, das ist dann eben Frühstück, Mittagessen, Abendessen und vormittags und nachmittags je ein kleiner Snack. Da würde ich mich schon annähern mit der Zeit. Und ich persönlich finde es dafür auch wichtig und enorm hilfreich, wenn man selbst Vorbild ist und mit dem Kind gemeinsam die Mahlzeiten isst.

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Also ich glaube so wie du es schreibst ist beides richtig.
Du solltest Druck rausnehmen und du solltest an dir arbeiten.

Ihr habt gerade erst mit Beikost angefangen. Da ist es natürlich grundsätzlich überhaupt kein Drama wenn mal eine Mahlzeit ausfällt. Oder wenn man es sich mal einfach macht mit Snacks zu überbrücken. Und dein Kind muss auch nicht von Brei satt werden.
Aber wenn du selbst schon merkst, dass es du es nicht machst weil es dich selbst nervt und du damit irgendwie überfordert bist, an dem Teil solltest du langfristig schon arbeiten. Denn es ist schon wie du sagst, Kinder brauchen ab einem gewissen Alter schon eine Struktur und da spielt essen natürlich auch eine große Rolle.

Also macht dir jetzt keine Schuldgefühle du hast deinem Kind bislang keinen Schaden zugefügt. Überleg dir wie du es für dich machen kannst in der Zukunft mit festen Essensstrukturen

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Ich finde was du machst auch nicht schlimm, im Gegenteil: ich finde sich voll an den Bedürfnissen eines Babys zu orientieren besser, als es in einem vorgegeben Rhythmus zu zwängen.

Am besten ist aber langfristig natürlich ein Mittelweg, aber ich bin sicher du wirst diesen mit der Zeit finden. Manche Kinder brauchen Rhythmus und haben immer zur selben Zeit Hunger. Das wird dir dein Kind ja dann melden. Und spätestens mit der Kita kommt der Rhythmus eh.

Du solltest nur darauf achten, dass du wirklich auf die Bedürfnisse deines Babys eingehst. Und dazu gehört halt jetzt zunehmend richtiges Essen. In welcher Form und in welchem Rhythmus ist weniger wichtig.

Bearbeitet von Feni
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Ich hatte gestern ein Gespräch mit unserer Hebamme zum Thema Beikost. Sie sagte, dass die Uhrzeit erst einmal egal ist, weil man ja sowieso nicht jeden Tag zur selben Uhrzeit essen kann. Wichtig wäre allerdings, dass man es jeden Tag macht, sobald man einmal anfängt.
Aktuell bestimmt bei uns auch die Kleine den Tag, was mit 5 Monaten und als Einzelkind kein Thema ist. Satt werden muss ein Baby davon nicht, aber dass das alles ohne Sauerei funktioniert ist ja wohl eher Wunschdenken 😃

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Das eine ist ja wenn man bedürfnisorientiert ist und keine festen Zeiten hat das andere aber wenn du nur deshalb keinen Brei gibst weil es zu nervig / lästig ist. Daran solltest du aufjedenfall arbeiten. Weiß ja nicht wie alt dein Baby ist aber wenn es schon ein älteres Baby von 9/10 Monaten ist, sollte man das schon jeden Tag probieren und "trainieren". Kann natürlich auch BLW sein. Aber es ist definitiv auch ein Stück Übung die du so dem Baby "verweigerst".

Bearbeitet von Samara
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Ich sehe es nicht ganz so locker wie die meisten hier, ist natürlich meine persönliche Meinung.
Ich denke, wenn du nur unregelmäßig Brei gibst, lernt ihr beide nicht, damit den Umgang zu finden.
Ja, es ist eine riesige Sauerei, vor allem in den ersten Wochen.
Aber es wird auch anders und die Babys essen aus meiner Sicht dann auch relativ "sauber". Natürlich ist es mehr Arbeit, als nur Fläschchen zu geben.
Und wenn du keine Lust hast, Brei zu kochen, dann gibt es ja Möglichkeiten von Gläschen bis hin zu Baby led weaning.
Beim Nachmittags- oder Abendbrei sehe ich es auch etwas lockerer.
Wir geben ihn jeden Tag, weil unsere Kleine ihn sehr gerne isst - wäre doch schön, wenn deine Kleine auch die Möglichkeit hätte, dahingehend mehr auszuprobieren?
Eine schlechte Mutter bist du deswegen noch lange nicht, versuch mal etwas mehr Routinen reinzubringen und dann läuft das schnell wie von selbst.

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Hallo!

Ich denke, dass sich dein Leben über kurz oder lang ganz von selbst strukturieren wird,
denn du solltest dein Kind mit vollem Magen in die Krippe oder in die Kita geben.
Das heißt, dass es irgendwann ein Frühstück geben wird.

Du musst keinen Brei geben, sondern kannst Baby led weaning food vorbereiten
und bei Bedarf in der Mikrowelle erhitzen (Achtung, Temperatur überprüfen)
oder es eben kalt servieren. Möhren, Brokkoli, Kartoffeln, ...

Ich fand Brei allerdings viel einfacher.

Unser Tag war oft durch Aktivitäten am Vormittag (Krabbelgruppe),
dem Brei zum Mittag und dem anschließenden Mittagsschlaf strukturiert,
danach gab es dann Obstgläschen und co zum Kaffee.

Ich glaube, ihr steht gerade noch ganz am Anfang und müsst euch erst noch eingrooven.

Mit Hilfe eines Timers auf dem Handy könntest du deine eigenen Mahlzeit aber schon mal optimieren,
wenn man - so liest es sich raus - dich der fehlende Rhythmus stört.

Wir sind hier in der Familie sehr getaktet und haben diesen Wechsel von Anspannung und Entspannung
bewusst gelebt.

7.00 Frühstück, Kita von 8-12, Mittagessen 12.30, Mittagsschlaf von 13.00 bis 14.30, Aktivitäten von 15 bis 18 Uhr (Kinderturnen, Musikschule, ehemalige Krabbelgruppe), 18.00 Abendessen, 20.00 Licht aus.

Unsere Kinder haben diesen Rhythmus gelebt, verlässlich geschlafen, sogar bei einer Hochzeit von Freunden in der Kirche, ... Mittagsschlaf haben beide auch bis in die 1. Klasse hinein gemacht.
Auch heute gilt von 13 bis 15 Uhr Ruhe im Haus, sie machen dann eben getrennt ihre Hausaufgaben.

Ich finde es also gut, dass du dir jetzt Gedanken dazu machst.

Alles Gute,
Gruß
Fox