Hallo zusammen,
Ich habe vor 5 Monaten nach langen Warten endlich eine wunderschöne Tochter bekommen und scherbte auf Wolke 7. Mein Partner unterstützt mich und wir wussten von Anfang an, dass es natürlich nicht leicht wird. Aber die ersten 12 Wochen waren ein Kampf. Dann war wieder ein wenig Ruhe, bis größere Verdauungsprobleme mit anschließenden Zahnen kamen.
Ich habe mich immer für eine starke Person gehalten und auch mein Kind empfinde ich als pflegeleicht, aber ich komme täglich an meine Grenze und muss mir eingestehen, dass ich keine Babymama bin die Erkenntnis hat mich hart getroffen und tut es immer wieder, wenn ich die Geduld verliere. Dann werde ich mal kurz lauter oder haue auf den Tisch, weil ich mit dem Geschrei und weinen nicht klar komme.
Natürlich liebe ich mein Kind über alles und bin für sie da. Auch das sie sich nicht anders mitteilen kann, verstehe ich vollkommen, aber ich fühle mich immer schlecht, wenn ich in der Situation nicht ruhig bleiben und scheinbar für mein Kind da sein kann. Ich bin definitiv depressiv geworden (bin leider auch vorbelastet und erkenne schon einige Störpunkte), habe aber bereits Termine beim Therapeuten.
Leider fällt es mir schwer bis dahin durchzuhalten. Auch Verabredungen sage ich mittlerweile ab, weil mir bereits der Gedanke daran keine Freude mehr macht. Das ich keine babymama bin, kommt noch oben drauf und erfüllt mich immer wieder mit Traurigkeit. Ich hoffe wirklich, dass es nach der Elternzeit besser wird, denn wirklich genießen kann ich sie gerade nicht und ich bin froh hier il forum zu lesen, dass es auch anderen so ergeht.
Vielleicht möchtet ihr eure Geschichten auch mitteilen oder Tipps geben, wie man diese Phase besser für sich überstehen kann. Wer Anregungen zum Lernen von Ruhe und Geduld hat, kann mit auch gerne privat schreiben. Denn diese Eigenschaften besitze ich leider So gar nicht :'-(
Vielen Dank fürs Lesen bis hierher
Leider bin ich keine babymama - Mangel an ruhe und Geduld
Hey meine Große war auch so eine Herausforderung. Highneed Baby und sehr willensstark..ich war nur froh, als das erste halbe Jahr rum war, dann wurde es besser. Der kleine ist aktuell ein Anfängberbaby und ich habe genug Ruhe um mich zu erholen. Ich denke, dass mit der Babymama kommt aufs Baby an. Bei der großen dachte ich auch, ich bin keine Babymama. Nun ist die Große 4 und ich bin froh wenn sie bei Oma ist und ich nur den kleinen Zwerg betütteln muss. Die Große ist mein ein und alles, aber eben sehr Charakter- und Willensstark, das bringt mich an meine Grenzen, vor allem wenn der kleine noch was möchte. Dennoch ist sie ein Schatz und eine tolle große Schwester. Aktuell bin ich eher Babymama als Kleinkindmama.😅 es wird besser, glaub mir. Auch ich werde mal laut, was mit dann leid tut, aber wir sind alle nur Menschen mit Grenzen, es darf nur nie überhand nehmen.
Hey NickiSam,
Danke für deine Worte. Ich wollte auch immer gerne 2 Kinder haben, aber da es mit unserer Maus so schlecht bei mir läuft, sehen wir davon ab.
Ich kann meinen Ärger oft nicht in solchen Momenten kontrollieren. Irgendwann nimmt es eben überhand und ich denke bzw sage üble Dinge, die mir dann leid tun. Ich werde leider auch lauter, wenn es nicht mehr geht, obwohl ich weiß, dass die kleine Maus nichts dafür kann und nur durch weinen und schreien, sich eben mitteilen kann.
Wir sind zwar alle nur Menschen, aber ich sehe wirklich kein Licht am Ende des Tunnels. Mit ihr alleine zu sein, macht mir bereits Angst und wenn ich dann in solchen Situationen mein Kind nicht beruhigen kann, nimmt mein Ärger überhand .... ich tue weder mir noch meinen Kind etwas an, aber lauter zu werden oder aufzugeben, sind eben nicht sie lösungen. Doch leider weiß ich da noch keinen Weg raus.
Wie hast du das denn gemacht bzw. Was sind denn deine Methoden, um in stressigen Situationen erstmal die Ruhe zu bewahren???
Vielen dank
Ich habe auch meine Momente, in denen ich die Geduld verliere. Bei der großen habe ich Ohrstöpsel für mich entdeckt, gegen das dauer schreien, oder in ears und Musik an. Das half. Hilfe von allem annehmen und dich mal rausziehen. Ich habe hier ach schon Türen geknallt, weil di Große nicht gehört hat und ich nicht weiter wusste. Nicht der richtige Weg aber ich konnte nicht anders. Ich rede danach mit ihr und erkläre alles. In der babyphase hatte ich keine Aussetzer, da hab ich eher geheult. Denk dran du liebst die Maus und es wird besser. Vllt liest du mal ohje ich wachse, bzw das gewünschteste Wunschkind. Da bekommt man eine gute Erklärung der Phasen und warum der Zwerg gerade so ist. Das hat mir sehr geholfen damit klar zu kommen.
Ja, du hast jetzt festgestellt, das du keine "Babymama" bist, das ist ja weiter gar nicht schlimm und das geht eben vielen so.
Ich lese aber heraus, das eben nicht Ruhe oder Geduld das Problem sind, sondern eher deine Selbstbeherrschung.....für mich sind das zwei paar Schuhe. Aufgrund der Depressionen frage ich mich allerdings auch, inwieweit du dich da überhaupt selber regulieren kannst oder was dazu nötig wäre. Wie wäre es denn im ersten Schritt, das du aus der Situation gehst, wenn du merkst, das du die Beherrschung verlierst.
Mir hat da sehr ein Boxsack geholfen....daran konnte ich meinen Frust ablassen, das Baby war sicher im Laufstall....geschrien, gemotzt oder unzufrieden war es eh udn wäre es auch geblieben, wenn ich mir ein Bein ausgerissen hätte. Ins Kissen boxen oder schreien (im Nebenzimmer), Kopfhörer (die guten, die man bei Konzerten nutzt ) aufsetzen. Ja, verdammt oder eben auch eine rauchen gehen....also nicht, das du damit jetzt anfangen sollst, nicht falsch verstehen. Genauso gerne habe ich mich ins Auto gesetzt, bis zum Ohrenpiepen Sepultura aufgedreht (aus der Phase war ich eigenltich schon lange raus), aufs Lenkrad getrommelt und laut mitgesungen. "Roots bloody Roots" und nach 3 Minuten war die Wut raus, noch bevor das Lied zuende war. Die Nachbarn erinnern sich auch Jahre später noch sehr gut daran
.
Der Frust und die Wut müssen raus, aber nicht in der Nähe des Kindes....das war meine persönliche Prio. Auch du findest da sicherlich eine passende Nische für dich.
Und ich hatte da echt schiß vor der Kleinkindzeit, wo alle auf dem Zahnfleisch gehen. Kurioserweise war das genau meine Zeit, so explosiv ich auch sein kann, da war ich die Ruhe selbst....keine Ahnung woher die kam.
Wie wäre es denn, wenn du mit deinem Partner tauschst....du beendest die EZ und er steigt ein? Ob du aber arbeitsfähig bist, das kann ich nicht beurteilen.
Ein weiterer Punkt wäre noch anzusprechen.....der gesellschaftliche Druck, bzw. die Rolle einer Mutter in unserer (immer noch) "angestaubten" Gesellschaft. ich kann mir gut vorstellen, das das noch als überflüssiges Päckchen oben drauf kommt. Davon kannst du nur dich selber befreien.
Hey, dein Beitrag hat mich sehr berührt. Fühl dich mal gedrückt. Mir ging oder geht es ähnlich wie dir.
Ich habe mich auch riiiiesig auf die Elternzeit gefreut. Es kam dann alles anders, weil meine Kleine schon im Krankenhaus extrem geschrien hat und wir die ersten Monate echt auf dem Zahnfleisch gegangen sind. Alle anderen Mamas die ich kenne haben entspannte Babys, die selig im Kinderwagen schlafen und fast nie weinen. Meine Tochter schläft tagsüber nur an der Brust. Ich komme kaum raus, da auch Autofahren nach einigen Minuten zum Horror wird. Mittlerweile habe ich die Situation ganz gut akzeptiert, aber auch ich habe schlechte Tage, wo ich nur heulen könnte. Meine Tochter ist jetzt 7 Monate und in einigen Punkten wird vieles leichter. Sie fängt an zu krabbeln und wirkt dadurch etwas zufriedener. Aber insgesamt ist die Babyzeit auch nicht meins.
Das ständige Rätselraten warum geschrien wird, die fehlende Mobilität der Kleinen und damit verbunden das Tragen den ganzen Tag, Zähne, Schübe, und so weiter. Irgendwas ist doch immer.
Ich glaube aber fest daran, dass es besser wird, wenn die Kleinen älter werden und man richtig mit ihnen spielen kann, auf den Spielplatz gehen etc. Außerdem sind sie dann nicht mehr ganz so abhängig von uns Mamas und können auch mal
fremd betreut werden.
Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute!! Halte durch 🫶
Oh ich kann dich gut verstehen. Ich bin auch keine Babymama. Aber ich kann dir sagen, es wird schnell besser.
Das erste halbe Jahr (ja ich habe nur ein halbes Jahr gemacht) Elternzeit bei der Grossen war der Horror für mich. Ich bin eigentlich extrem geduldig. Aber dieses Baby hat mich an den Rand gebracht. Obwohl auch sie wirklich ein Anfänger-Baby war. Sie war wirklich sehr lieb und ruhig und zufrieden. Ich habe es aber nicht so gesehen. Es war einfach nur anstrengend und ich völlig überfordert. Und mein Leben war plötzlich so völlig anders. Sobald ich jedoch nach 6 Monaten wieder arbeiten gegangen bin. Hat sich die Situation völlig entspannt. Auch wenn sie noch so unruhig war, ich war entspannt und konnte es händeln.
Bei meinem Sohn, der wesentlich anspruchsvoller als Baby war, konnte ich mit der Babyzeit spannenderweise recht gut umgehen. Ich war es durch die Tochter gewöhnt, mein Leben hat sich nicht erneut völlig auf den Kopf gestellt. Ich habe nach der Erfahrung mit der Grossen kleine Zeiteinheiten für mich freigehalten. Ich habe mich im Sportverein engagiert und habe damit noch etwas anderes gesehen, als nur Baby. Ich habe unsere Reise organisiert. Damit habe ich bei meinem Sohn sogar 1 Jahr Elternzeit rumbekommen, wovon wir 2 Monate gereist sind.
Dennoch ist das nicht meine Lieblingsphase - ich war sehr glücklich, als Beide sich ausdrücken konnten - mit jedem Jahr, was sie älter wurden, wurde es für mich schöner. Heute sind sie 10 und 12 und so unglaublich selbstständig, verständig und gleichzeitig solche Kuschelmonster. Ich liebe es.
Aus meiner Erfahrung bei mir selbst. Ich glaube mein grösstes Problem damals war, dieser plötzliche Wechsel vom anspruchsvollen Berufsleben hin zum Babykram. Zwei völlig unterschiedliche Welten, mit enorm unterschiedlichem Anspruch. Und plötzlich fremdbestimmt. Ist mir erst viel später klar geworden. Schau mal, ob du rausfinden kannst, ob da nicht auch bei dir etwas anderes die Ursache für den schwierigen Start sein könnte.