Hallo, ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen da es hierzu viele verschiedene Meinungen gibt und ich nicht weiß was ich nun tun soll :(
Bei einer starken Brustentzündung
- ist es richtig zu versuchen, die Milchmenge zu erhöhen - bzw. den Milchfluss am Laufen zu halten (alle 2std anlegen z.b.).
oder
- ihn eher versuchen zu minimieren um zu entlasten. Habe schon häufig gehört dass man abstillen soll oder man Medikamente bekommt um die Menge vorübergehend zu reduzieren.
Ich möchte gerne langsam abstillen und frage mich ob ich damit anfangen kann oder dies kontraproduktiv wäre bzgl. der Entzündung und vielleicht einer noch größeren Stauung?
Ich Danke für die Antwort und wünsche euch allen einen schönen Abend
Brustentzündung- was ist richtig?
Hallo manababa,
Du schreibst "starke Brustentzündung". Hast du Fieber? Warst du bereits bei Hebamme oder/und Arzt? Bekommst du ein Antibiotikum?
Grundsätzlich ist "versuchen die Milchmenge zu steigern" und "die Milch fließen zu lassen und die Brust zu entleeren" etwas grundverschiedenes.
Die Milchmenge versuchen zu steigern würdest du wenn du deutlich häufiger anlegst.
Das würde ich bei einer Brustentzündung nicht unbedingt machen.
Aber die Brust gut zu entleeren ist sicher hilfreich. Eventuell auch so, dass harte Stellen besser entleert werden. Hierzu die Brust vor dem Anlegen sanft massieren (ev auch kurz etwas feuchte Wärme vor dem stillen) und das Baby möglichst mit dem Kinn in Richtung der Verhärtung anlegen. So kann es dort besser entleeren.
Nach dem Stillen die Brust gut kühlen, z.B. mit Quarkwickel, Weißkohlwickel oder auch mit kühlschrankkalten Coolpacks.
dazu ist es unbedingt wichtig, dass du dir auch körperliche Ruhe und Schonung gönnst und Stress so gut als möglich reduzierst.
Wenn du abstillen möchtest, empfehle ich, dies erst nach Abklingen der Brustentzündung langsam und nach und nach zu machen.
Während der Akutphase verschlimmert das die Beschwerden häufig eher.
Auch Medikamente zum Abstillen wirken während einer eingespielten Milchbildung nicht sofort. Das heißt, die Beschwerden nehmen sie dir nicht.
Liebe Grüße
Christina
Hallo! Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich habe bereits Kontakt mit der Ärztin, der Hebamme und war auch schon im Krankenhaus zur Untersuchung. Da jeder ein Stück weit etwas anderes empfiehlt, bin ich sehr verunsichert - und möchte nichts verschlimmern :/
Weißkohl, retterspitt, Quark, Wärme /Kälte usw sind mir bekannt und wende ich an.
Alle einstimmig gaben an, dass ein beginnender Abszess im Ultraschall sichtbar sei.
Der Arzt riet mir dazu, erst nach der Bekämpfung der brustentzündung abzustillen und hat mir Antibiotikum verschrieben. Die Klinik hätte es mir gerne intravenös gegeben - im Nachhinein wäre das sinnvoller gewesen..
Mit meiner Hebamme habe ich nun folgendes vereinbart- wie erklärte mir, dass sich Milch reduzieren und oft anlegen nicht widersprechen. Dies bedeutet für sie- immer wenn der Kleine Bedarf hat zu trinken, soll ich ihn an der entzündeten Brust anlegen. Gleichzeitig aber soll ich das sachte abstillen bzw. die Milchmenge zu reduzieren durch Salbeitee und Globuli erwirken.
die Brust soll - egal wie schmerzhaft - entleert werden, gleichzeitig aber weniger Milch produziert werden. Sie hätte mir als Notfall-Möglichkeit empfohlen, Abstilltabletten zu holen - damit im Fall der Fälle eine schnellere Milchreduzierung stattfinden kann...
Ist das ein möglicher Weg oder mache ich es in diesem Stadium nur noch schlimmer?
Ich freue mich sehr über eine Antwort und Ihre Meinung.Vielen herzlichen Dank!
Hallo,
ich habe Dein Anliegen noch nicht recht verstanden...
willst Du nun abstillen und befürchtest eine Brustentzündung oder hast Du bereits eine und möchtest außerdem abstillen?
Ich denke grundsätzlich ist es keine gute Idee, bei einer Brustenzündung gleichzeitig abzustillen - es gibt heutzutage auch Medis, die man während der Stillzeit nehmen darf, da müsstest Du Deinen Arzt zu befragen. Von jetzt auf gleich abstillen müsstest Du mit Tabletten, die aber auch heftige Nebenwirkungen haben können (ich hatte die ganze Palette mit hoch Fieber, Kreislauf im Keller und steinharten Brüsten mit Schmerzen über 5 Tage...).
Ich würde an Deiner STelle eine ENtzündung erstmal auskurieren und ja, da auch sehr regelmäßig anlegen - nach Bedarf - und ggf. abpumpen, wenn der Druck trotzdem noch groß ist oder Knötchen bestehen. Ansonsten vor dem Stillen immer gut wärmen und hinterher gut kühlen (z.B. mit Quarkwickeln oder Retterspitz-Tinktur aus der Apotheke), ausruhen und sich Unterstützung in der Kinderbetreuung holen.
LG
a79
PS: Natürlich abstillen mit Salbeitee oder Pfefferminztee (davon 2-3 Tassen täglich), Stillabstände - langsam - vergrößern bzw. Trinkzeiten einkürzen (wenn das Kind schon älter ist und BEikost bekommt, geht das ganz gut, ansonsten würde ich nur mit Vergrößerung der Stillabstände arbeiten und die dazwischenliegende(n) Mahlzeiten mit Ersatzmilch geben, so dass die Umstellung für das Kind und Dich langsam läuft und möglichst ohne Komplikationen. Du kannst Dir auch von der Hebamme Phytolacca-Globuli (ich glaube, D4 war das...) geben lassen, davon etwa 3-5 alle 2 Stunden über 2-3 Tage, hemmt auch die Milchbildung.
Danke für deine ausführliche Antwort! Es freut mich sehr über eure Meinungen und Erfahrungen zu hören.
Ich HABE bereits eine schwere Brustentzündung mit Abszessbildung. Ich würde ein aufschneiden oder punktieren aber gerne als letzten Schritt gehen. Deshalb bin ich auch über die unterschiedlichen Meinungen so verunsichert.
Ich möchte abstillen. Grundsätzlich. Es muss nicht jetzt sein, sondern könnte ich mir auch danach vorstellen. Aber falls es jetzt natürlich tatsächlich so ist, dass die Milchbildung reduziert werden soll, war der Gedanke meiner Hebamme der, dass man dies ja dann verbinden könnte.
Nun habe ich heute abgepumpt und es kam gelbe, dickflüssige Milch. Ist das normal oder könnte das dafür sprechen, dass sich ein Kanal wieder öffnet?
Ich stehe sehr kurz vor dem Krankenhaus was ich gerne vermeiden würde. Mir ist es wichtig, vorher alles ausprobiert zu haben.
Z.b. be abpumpen und Währenddessen "ganz feste zur brustwarze hindrücken" - kann man hier ich Gewebe zerstören oder die molch ungünstig verteilen oder oder oder
Danke fürs zuhören. Ich habe wirklich enorme Schmerzen und freue mich über Erfahrungen und Tipps
Hallo Manababa,
bitte NICHT fest drücken/ausdrücken. Vor allem nicht über einen Schmerz hinweg!!
Zwar kann man einen Milchstau so manchmal wirklich ein wenig "ausdrücken" ABER gleichzeitig kann man tatsächlich das Gewebe verletzen. Durch solche kleine Verletzungen kann die Bildung eines Abszesses begünstigt werden. Früher war dieses "ausdrücken" eine Methode die viele Hebammen gemacht haben. Aber das ist veraltet.
Das Gewebe sanft massieren oder lockern ist kein Problem. Aber bereits das was man "Brustkompression" nennt, würde ich eventuell vermeiden, vor allem wenn es weh tut.
Etwas "dickflüssigere" Milch kann wirklich sozusagen gelöste gestaute Milch sein.
Ein Abszess öffnet sich eigentlich eher nicht nach innen sondern eher nach außen. Wenn du wirklich einen Abszess hast und diesen nicht behandelst, wird dieser Abszess (je nachdem wo er sich befindet) vermutlich soweit "reifen" dass er sich irgendwann von selbst nach außen entleert. Das würde ich nicht abwarten. Da wäre punktieren wirklich das kleinere Übel.
Aber all dies lässt sich über die Ferne sehr schlecht beurteilen und sollte von der Hebamme begleitet und unbedingt auch vom Arzt angesehen werden.
Liebe Grüße
Christina