Ich bin 38 Jahre alt, habe einen 14jährigen Sohn und mit meinem Mann zusammen eine 2jährige Tochter. Mein Mann hat 3 Jungs auf erster Ehe.
Nun wünschen wir uns noch ein Kind....mein Mann ist übrigens auch 38.
Bei unserer Tochter haben wir nur die ganz normale Schwangerschaftvorsorge in Anspruch genommen. Nun sind wir uns nicht sicher was wir dieses Mal tun sollen, auch wegen unseres doch "hohen" Alters, falls es mit einer Schwangerschaft klappt ( letzten Zyklus hatte ich einen frühen Abgang in der 5 SSW).
Was würden sie an Untersuchungen empfehlen?
Wenn ich ehrlich bin macht mir der Gedanke an eine FU Angst...ist einer der Bluttests die es nun gibt hier eine sinnvolle Alternative?
Gelte ich automatisch als Risikoschwangere und muss deshalb öfter zum Arzt?
Danke im Voraus
MfG
rosengarten
welche Untersuchungen machen lassen ?
Nachtrag: Mit welchen Kosten müssen wir ungefähr rechnen und was über nimmt die Krankenkasse?
Einen schönen guten Morgen.
So eine große Familie ist schon etwas tolles, ich habe auch durch verschiedene Lebensumstände 5 Kinder, meist auch schon mit Anhang.
Zu Ihrer Frage: Sie sollten wie üblich alle im Mutterpass vorgesehenen Untersuchungen durchführen lassen.
Ich empfehle auch immer, eine Infektionsserologie durchführen zu lassen (Toxoplasmose, Cytomegalie und Ringelröteln). Manchmal ist das auch schon bei früheren Schwangerschaften untersucht worden. Wenn Antikörper nachgewiesen wurden, ist eine erneute Untersuchung nicht erforderlich.
In der 12. SSW würde ich ein First-Trimester-Screening durchführen lassen: Ultraschall mit spezieller Messung der Größe der Nackentransparenz ("Nackenfalte"), Scheitel-Steißlänge, aber auch mit Messung der Länge des Nasenbeins und Bestimmung der beiden Werte (PaPP-A und ß-HCG) aus Ihrem Blut.
Aus der Veränderung der beiden Werte gegenüber der Norm (das Hormon ß-HCG, das Schwangerschaftshormon, ist dann meist erhöht, dass PaPP-A, ein spezielles Schwangerschafts-Eiweiß wäre erniedrigt) kann man eine statistische Wahrscheinlichkeits-berechnung durchführen.
Das ergibt also keine Diagnose, "nur " eine Wahrscheinlichkeit, die in Zahlen, z.B. 1: 500 ausgedrückt wird, was bedeutet, eins von 500 ungeborenen Kindern
hätte bei der vorliegenden Konstellation eine Chance, eine Chromosomenstörung zu haben.
Diese Untersuchung, von einem dafür zertifizierten Arzt durchgeführt, kostet ca. 150 €.
Fragen Sie Ihre Krankenkasse, ob sie die Kosten übernimmt, das wird nicht einheitlich gehandhabt.
Eine exakte Diagnose erhalten Sie nur über eine Fruchtwasserpunktion oder über eine Chorionzottenbiopsie (Entnahme von Zellen aus dem Mutterkuchen). Diese Untersuchungen werden von den Krankenkassen bezahlt.
Diese, sog. invasive Diagnostiken (von invasiv-eindringend) haben immer ein geringes Fehlgeburts-Risiko.
Will man dieses vermeiden, kann man heutzutage ab der 10. Schwangerschaftswoche den sog. DNA-Test aus mütterlichem Blut machen, dieser wird erst von einigen Krankenkassen bezahlt (Kosten ca. 600 €). Hiermit bekommen Sie eine hochprozentige Aussage, ob eine Chromosomenstörung vorliegt oder nicht.
Zumindest im positiven Fall wird zur Absicherung der Diagnose anschließend eine invasive
Diagnostik durchgeführt, diese wiederum müsste von der Kasse bezahlt werden.
Die DNA-Diagnose gelingt aus kleinsten kindlichen "DNA-Schnipseln" im mütterlichen Blut, die im Laufe der Schwangerschaft auf die Mutter übergehen.
Empfehlen würde ich immer auch eine Ultraschalluntersuchung in der ca. 20. SSW, um nicht-chromosomal bedingte Fehlbildungen (z.B. Herzfehler) auszuschließen.
Sie sehen, es gibt ein großes Spektrum, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Arzt.
Ich wünsche Ihnen eine gute Entscheidung.
Dr.D.Masson
Vielen Dank für ihre ausführliche Antwort. Denke sollte es überhaupt noch einmal mit einem Baby für uns klappen....wäre der Bluttest eher etwas für mich.
MfG
rosengarten