Ich bin jetzt in der 32.ssw und mein Zwerg ist mit seinem Gewicht zwei Wochen voraus. Letzte Woche war es nur eine Woche und ich bekam eine Überweisung zum doppler mit der Diagnose Verdacht auf makrosomie. Die Ärztin beim doppler meinte, dass ich eine ss-Diabetes hätte und deshalb das Kind so schwer. Der ogtt war ende Juli unauffällig.
Mein großer Sohn wurde laut us immer als kleines Kind eingeschätzt, kam letztendlich zum Termin mit 56cm und 3830g zur Welt. Weder mein partner noch ich sind überdurchschnittlich groß.
Könnte eine genetische makrosomie bestehen? Ich mache mir wegen möglicher Komplikationen während der Geburt sorgen. Wer würde eine makrosomie diagnostizieren und welche Konsequenzen hätte dies?
makrosomie?
Hallo, Janine,
der Begriff "Makrosomie" (Makro lat. für groß, soma (ie) für Körper) wird für Feten und Neugeborene verwendet, die ein geschätztes Geburtsgewicht oberhalb der 90er Percentile haben. Mit 90er Percentile wird gemeint, dass 90 % der Kinder unter diesem Wert liegen und nur 10 % darüber. Diese Kinder nennt man auch LGA (large for gestational age)-Kinder.
Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen, die für eine Makrosomie verantwortlich gemacht werden: das können genetische Faktoren oder Umweltfaktoren sein, denn es ist auffällig, dass die steigende Zahl an makrosomen Kindern durch Lifestyle-Faktoren mit einer Zunahme an Schwangerschaftsdiabetes und Übergewicht verbunden ist.
So können Ernährungs- und Umwelteinflüsse in der Fetalzeit sehr wahrscheinlich die Gene beeinflussen (Epigenetik).
Vererbung kann man bei Ihnen ausschließen, schließlich war Ihr erstes Kind nicht makrosom.
Große Kinder sorgen für längere Gerburtsverläufe, die eine vaginale Entbindung erschweren können und für Kinder z.B. mit einer Sauerstoffmangelversorgung und
Schulterverletzungen einhergehen können (Schulterdystokie).
Bei sehr großen Kindern wird dann eher zum Kaiserschnitt geraten, dass kann in der 32.
SSW aber nicht endgültig entschieden werden.
Sehr große Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Diabetes u.ä.
Lassen Sie den Blutzuckerbelastungstest möglichst wiederholen.
Alles Gute
Dr.D.Masson