Hallo Iris,
ich bekomme mein zweites Kind und möchte dieses Mal Hypnobirthing anwenden.
Es gibt hier in direkter Nähe keine antroposphische Klinik. Die nächste ist ein ganzes Stück Fahrtweg... da ich aber mit Hebamme -die HB total offen bzw. zugetan ist- zuhause eröffnen möchte und denn eben erst kurz vor knapp losfahren, wird es vermutlich zu knapp dort hin zu fahren.
Also bleibt die Klinik in der ich auch die Große bekommen habe.
Das ist zwar eine rel. kleine Klinik -Gynäkologie und Geburtshilfe- die aber immernoch sehr konventionell arbeitet. Also angeleitetes Pressen, Wehentropf, PDA, Hauptgeburtslage auf dem Rücken usw.... Ich kenne das Haus und einige Hebammen aber schon seit Jahren (beruflich) und fühle mich dort sehr heimelig. Habe auch einen Belegarzt dort.
Natürlich gehe ich zur Geburtsanmeldung (Papiere anlegen) wieder hin.
Was meinst du, ist es sinnvoll da was schriftliches zu HB mitzunehmen?
Wieviel bringt denn ein "Geburtsplan" (wo konkret drin steht was ich möchte -oder aber eben gar nicht möchte) ? Im Prinzip bringt der gar nichts, wenn ihn niemand liest
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass sich die Hebammen hinsetzen und es durchlesen?
Wie wäre dass denn in den Kliniken gewesen wo du bisher gearbeitet hast?
Liebe Grüße
Schmuseschaf
Hypnobirthing in "normaler" Geburtsklinik
Hallo,
die Geburtspläne werden gelesen, sind aber oft so abgehoben (jetzt alle Befürworter des HB bitte nicht sofort aufschreien) dass es gar nicht möglich ist, diese in einem Klinikalltag überhaupt umzusetzen. Mein letztes Beispiel mit Hypnobirthing-Bogen: "mein Mann soll den Dammschutz durchführen" HALLO! Ich bin die Hebamme und wenn die Frau einen Dammriss 3.Grades hat, wer trägt dann die Verantwortung für alles was anschließend kommt??? Da stelle ich mich irgendwie an, ich weiß. Aber nachdem unsere Haftpflichtversicherungen von 300.- Euro innerhalb von 10 Jahren auf 4700 Euro angehoben wurde, ist das sehr wohl ein Thema.
Ich finde es immer schade dass wir alles immer so festlegen wollen. Jedes kleinste Detail wird erfasst. Frauen: bitte loslassen. Geht in eine Klinik Eures Vertrauens wenn ihr nicht daheim entbinden wollt. Und: wenn ich keine PDA haben will, kann kein Mediziner und keine Hebamme mir diese aufzwingen. Das wäre schlimmste Körperverletzung .
Es gibt natürlich ein NEIN unter der Geburt. Zu Medikamenten die ich nicht will, zum Dauerliegen, zum Dauer CTG wenn es nicht unbedingt nötig ist, zum Verbot verschiedene Geburtsstellungen einzunehmen. Aber: die Leute die Euch betreuen sind nicht Eure Feinde. Sie versuchen wahrscheinlich, Euch gut zu betreuen und Euch gut durch die Geburt zu bringen. Und alle Dinge die ich mir wünschen würde, kann ich auch ohne Bogen bei einem 4 Augengespräch viel, viel besser klären.
Und ansonsten: eine Hausgeburt ist bei unkomplizierter Schwangerschaft auch immer noch eine Option. Vor allem wenn ich sowieso bis zum Schluss zuhause bleiben möchte.
Viele Grüße
Iris Edenhofer
Danke für deine Antwort.
Also sowas abgehobenes wie Dammschutz durch meinen Mann -WO wäre denn da der Schutz?- davon abgesehen, dass er da unten gar nix zu suchen hat in dem Moment, weil Arbeitsbereich von Hebamme.... Sowas würde in meinem Plan gar nicht stehen.
Es geht mir tatsächlich mehr um diese ganzen von dir aufgezählten "Routinen" in der Klinik -DauerCTG, Position wird vorgegeben, keine Alternative zur PDA usw.
Wenn ich da mit starken Wehen ankomme möchte ich nicht erstmal alles erklären... Ich dachte, so ein Plan könnte es vereinfachen, weil Hebamme dann einfach schnell lesen könnte.
Hausgeburt steht auch im Raum...würde gerne, Mann fände es auch gut....*grübel*
Vielleicht bleib ich dann ja einfach daheim und fahr gar nicht mehr los
Was mich einfach etwas abhält ist die Sorge was ist wenn ich wieder so eine große Geburtsverletzung wie beim ersten Mal habe? Klar kann die Hebamme nähen, aber einen DRIII°, Vaginalrisse, Cervixriß.... Oder könnten wir dann auch zum Nähen in die Klinik?
(Werde sie beim nächsten Termin einfach mal fragen)
Hallo
Ich habe in einem ganz konventionellen KH entbunden. Durch das HB war ich so entspannt das ich eigentlich, wie gewünscht, überwiegend alleine gelassen wurde. Einmal würde ich um einen Positionswechsel gebeten, mit vernünftiger Erklärung (der Kopf wollte sich nicht einstellen, danach ging es gut weiter).
Es wurde nicht manipuliert, weil es keinen Grund gab. Alles was gemacht wurde hatte mein Einverständnis. Auf ein "nein" wurde natürlich reagiert (ich wollte keine Öffnung der Fruchtblase und so wenig vaginale Untersuchungen wie möglich).
Ich denke das man das alles unter der Geburt kommunizieren kann. Das KH ist eher dafür bekannt eher schnell einzugreifen (lt der Hebammen aber leider oft unnötig durch die Schwangeren und die Ärzte fokussiert). Trotzdem wurden meine Wünsche voll berücksichtigt und ich hatte eine tolle Geburt. Ohne Verletzungen.
LG
2013
Hat alles geklappt wie gewünscht?
Nein!
Von der Hypnobirthing-Hausgeburt (oder zumindest zuhause eröffnen) zum "vorgeplanten" Kaiserschnitt... so wie ichs auf gar keinen Fall wollte...