Kerzen - ganz leicht selbst gemacht
Der Advent ist die Zeit des Lichts und der inneren Wärme. Und brennende Kerzen gehören in jedem Fall dazu. Ziehen und entzünden Sie doch Ihr eigenes Licht, wir zeigen Ihnen wie es geht.
Was man dafür braucht
Selbstgezogene Kerzen unterscheiden sich deutlich von der Industrieware und verbreiten ein besonderes Licht. Der Kick: Man kann ihren Schein durch Farben, die man dem Wachs zusetzt, selbst bestimmen. Passend zur adventlichen Deko. Am besten versuchen Sie das Kerzenziehen erst mit der eleganten, konisch schlanken Form. Ein paar grundsätzliche Dinge sollten Sie zum Material und der Verarbeitung wissen:
Material:
Paraffin ist das gebräuchlichste und preiswerteste Wachs. Es ist im Pastillenform erhältlich, hat einen niedrigen Schmelzpunkt von 54 Grad Celsius, sehr gute Fließfähigkeit und ausgezeichnete Brenneigenschaften ohne Geruchsbelästigung.
Stearin ist ein Naturmaterial und lässt Kerzen auf Grund seiner kristallinen Struktur milchig-weiß aussehen. Diese Eigenschaft ist beim Einfärben besonders vorteilhaft. Durch Stearin wird die Brenndauer einer Kerze verbessert. Durch den Zusatz von Stearin bekommt die Kerze eine glasige Struktur, was gerade bei dicken Kerzen sehr interessant wirken kann.
Dochte bestehen meistens aus geflochtener Baumwolle und werden im Handel als Rund- oder Flachdochte in gewachster und ungewachster Form angeboten.
Tauchgefässe gibt es in verschiedenen Formen im Handel. Sie nehmen allerdings eine große Menge Wachs auf. Als Faustregel gilt, daß man für einen Behälter von 30 Zentimeter Höhe und einen Durchmesser von 13 Zentimeter drei Kilo festes Wachs benötigt.
Zusätzlich sind erforderlich: ein großer Kochtopf, Löffel oder Rührholz, Wachsthermometer, Wachsfarbe, scharfes Messer, gewachste Dochte, eine Pinwand, die nicht mehr benötigt wird, oder eine dickes Styropor, das man an die Wand lehnen kann oder ein Holzbrett – alles drei wird mit dicken Nägeln versehen, damit Sie die Kerzen zum Trocknen aufhängen können.
Nun kann es los gehen
Liegen alle Zutaten bereit, haben Sie das Wachsthermometer im Bastelgeschäft gekauft? Dann kann‘s losgehen:
Gießen Sie das Paraffin in das Tauchgefäß. Stellen Sie es in den Kochtopf, der bis etwa zur halben Höhe des Gefäßes mit Wasser gefüllt wird. Das Wasser wird nun erhitzt, dabei sollten Sie das Wachs ab und zu umrühren. Überprüfen Sie mit dem Thermometer die Temperatur des flüssigen Wachses. Bei 71 Grad Celsius wird die Hitze heruntergeschaltet.
Feste Farbe wird in Stücken hinzugefügt und in das Wachs gerührt. In der Regel ist sie sehr intensiv, nehmen Sie also nicht zu viel. Wenn Sie nach dem ersten fertiggestellten Kerzenpaar eine intensivere Tönung wünschen, können Sie noch mehr Farbe in das flüssige Wachs mischen, müssen es dann aber noch einmal im Tauchbad erhitzen. Überprüfen Sie mit dem Wachsthermometer, ob die Temperatur des Wachses inzwischen gesunken ist, es sollte auf jeden Fall noch 71 Grad Celsius haben. Denn wenn es zu kühl ist, können kleine Klümpchen entstehen oder weiße Stellen. Sie brauchen wahrscheinlich ein wenig Übung, um bei jedem Eintauchen ein perfektes, gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Die Unebenheiten haben andererseits auch ihren Charme. Nehmen Sie also jetzt einen Docht in der Mitte und tauchen Sie die beiden Stränge bis auf 5 cm etwa 3 Sekunden ruhig in das Wachs.
Die Dochte sollten anschließend 3 Minuten auskühlen. Wiederholen Sie das Eintauchen und Trocknen etwa 15 bis 30 mal, bis die Kerzen die gewünschte Dicke erreicht haben. Damit sie anschließend eine schöne, glatte Oberfläche gewinnen, wird das Wachs zum Schluß auf 82 Grad Celsius erhitzt Tauchen Sie die Kerzen circa drei Sekunden ein und lassen Sie sie dann auskühlen. Nach dem Erkalten schneiden Sie die Unterseite mit dem Messer glatt ab. Die Kerzen sollten mindestens eine Stunde lang auskühlen.