Allergiegefährdete Kinder

Lieber Hund als Hamster

Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen sind nicht die richtigen Spielgefährten, wenn ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen bei einem Kind besteht. Weniger Allergie auslösend wirken Hunde.

Maedchen Hund Wiese
Foto: © panthermedia.net/ Marina Cleve

Nagetiere für Allergiker unvernünftig

Meerschweinchen, Hamster oder Kaninchen sind nicht die richtigen Spielgefährten, wenn ein erhöhtes Risiko auf allergische Reaktionen für ein Kind besteht. Soll der Wunsch nach einem eigenen Tier erfüllt werden, ist in solchen Fällen ein Hund der am ehesten geeignete Hausgenosse, empfiehlt Privatdozentin Dr. Vera Mahler von der Erlanger Hautklinik und bezieht sich dabei auf die aktuellen Leitlinien zur Allergieprävention. Gibt es keine familiäre Vorbelastung, die Kinder anfällig für Allergien machen könnte, ist aus ärztlicher Sicht gegen Haustiere grundsätzlich überhaupt nichts einzuwenden.

Eltern achten zunehmend auf mögliche Gesundheitsrisiken für ihre Kinder und bitten um ärztlichen Rat, bevor ein Tier in die Familie aufgenommen wird. Dr. Mahler, die als Oberärztin an der Hautklinik des Universitätsklinikums tätig ist, rät nur dann zur Vorsicht, wenn Vater oder Mutter selbst zu Allergien neigen oder früher eine Übersensibilität der Haut bzw. der Atemwege und Schleimhäute gezeigt haben. Will die Familie dennoch auf Mitglieder mit vier Pfoten nicht verzichten, sollten Hunde vor Katzen den Vorrang haben. "Die Anschaffung von Nagetieren ist aus allergologischer Sicht unvernünftig", warnt die Fachärztin.

Keine Diät in der Schwangerschaft

Müttern wird generell empfohlen, ihre Kinder mindestens in den ersten vier Monaten voll zu stillen, andere Quellen empfehlen, mindestens sechs Monate voll zu stillen. Falls Stillen in den ersten vier Lebensmonaten nicht möglich ist, reicht normale Säuglingsnahrung für Kinder ohne Vorbelastung aus. Allergiegefährdete Babys brauchen eine sogenannte hypoallergene Säuglingsnahrung. Ausdrücklich betont Dr. Mahler, dass Frauen ihrem Nachwuchs nichts Gutes tun, wenn sie versuchen, mögliche Nahrungsmittelallergene in der Zeit zu vermeiden, in der sie schwanger sind: "Mütterliche Diät während der Schwangerschaft kann zu Mangelernährung führen, verhindert oder verzögert jedoch die Entwicklung von allergischen Erkrankungen nicht."

Dr. Vera Mahler leitet die Allergieambulanz der Hautklinik in Erlangen. Dort erfolgt die Diagnostik und Behandlung von allergisch bedingten Krankheiten wie Heuschnupfen, Nahrungsmittel- und Medikamentenallergien, Insektengiftallergie, allergisches Asthma, Neurodermitis und chronische Nesselsucht.

Quelle: idw