Essen mit Kindern

Mit Kleinkind am Familientisch – 5 Tipps für mehr Entspannung

Zusammen sitzen, lachen, fröhlich sein - so sieht sie aus, die Wunschvorstellung einer Familie am Essenstisch. Leider ist diese Harmonie nur selten Realität. Vielmehr bestimmen Stress beim Kochen, mäkelnde Kinder, Geschrei und herumfliegende Teller den Familienalltag.

Jenny Böhme Familienküche
Foto: © Paul glaser

Doch wie schafft man es, nach der Beikost dem Traum von einem glücklichen Familientisch ein Stückchen näher zu kommen? Dazu gibt es hier 5 Tipps von der Ernährungsberaterin für Kinder und Foodbloggerin Jenny Böhme.

Alle essen das Gleiche

Es ist nicht nötig, für Kleinkind, größere Geschwister, Papa oder Mama eigene Süppchen zu kochen. Nach dem 1. Geburtstag und mit einiger Beikosterfahrung im Gepäck, darf auch das kleinste Familienmitglied alles vom Familientisch essen. Sei nur beim Würzen sparsam mit Salz und reiche es lieber am Tisch nach. Kleine Nieren befinden sich noch im Wachstum und können daher nicht so viel davon verarbeiten.

Machtspielchen ade

Dein Kind spielt nur mit dem Essen, baut aus dem Kartoffelbrei einen See und stapelt den Käse zu einem Turm? Solch eine Phase ist ganz normal und dient dazu, Lebensmittel mit allen Sinnen zu erfassen. Versuche ruhig zu bleiben und lasse dich nicht auf Machtspielchen ein. Erst wenn das Essen wild umher geworfen wird, solltest du den Teller wegnehmen, denn dies ist ein Zeichen von Müdigkeit und Satt-sein. Wichtig dann: konsequent bleiben.

Vorbild sein

Du träumst davon, dass dein Kind all die leckeren und gesunden Dinge mag, die du ihm anbietest? Dann lebt als Familie vor, dass sie ganz selbstverständlich auf den Familientisch gehören und gegessen werden. Dein Kind lernt durch Nachahmung. Greift Papa immer wieder beherzt beim Rohkostteller zu, so wird das auch für dein Kind bald zur Selbstverständlichkeit werden. Lässt er die Gemüsebeilage jedoch immer auf dem Teller liegen, lernt dein Kind rasch, dass auch dies problemlos möglich ist.

Streit und Ablenkung gehören nicht an den Familientisch

Die große Schwester hat eine schlechte Note, die es noch auszuwerten gilt? Im Fernsehen läuft grad deine Lieblingssendung und du wartest schon so lange auf die WhatsApp deiner besten Freundin? Das mögen alles spannende Dinge sein, die aber beim Familientisch außen vor bleiben sollten. Weder Streitgespräche noch Ablenkung durch Fernsehen oder Internet haben etwas beim Essen zu suchen, denn sie schlagen nur auf den Bauch. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass Essen mit negativen Gefühlen assoziiert wird. Und die Ablenkung hemmt das bewusste Essen - ein Sättigungsgefühl zu spüren wird sehr viel schwieriger oder gar verlernt.

Keine Strafen

War es früher Gang und Gebe, dass es für alle, die nicht richtig den Hauptgang essen, keinen Nachtisch gibt, so ist das Heute tatsächlich Schnee von Gestern. Süßes sollte niemals Belohnung sein, denn das würde die Sehnsucht danach nur erhöhen und ihm eine übertriebene hohe Bedeutung geben.

Fazit des Ganzen: Bleibe ruhig und entspannt - dann wird sich das früher oder später auf dein Kind übertragen. Denke daran, dass es das Essen und Verhalten am Familientisch erst lernen muss. Das gleiche gilt für neue Gerichte. Bis ein Kind neue Speisen mag, kann es gut und gerne vorkommen, dass diese viele Male auf dem Tisch stehen müssen. Mit jedem Mal werden sie ein kleines bisschen vertrauter

Passende Familienkost-Rezepte für Kinder und die ganze Familie findest du auf Jenny’s Blog. Sie erleichtern dir die tägliche Frage “Was soll ich kochen?”

Jenny Böhme ist Ernährungsberaterin für Kinder und selbst 3-fache Mama. Mit ihren Blogs www.breirezept.de und www.familienkost.de berät sie Eltern mit Kindern ab Beikostreife rund um die gesunde Ernährung. Von der Beikosteinführung bis zur Familienkost hat sie viele Rezepte und Tipps auf Lager und vertreibt im Selbstverlag bereits mehrere eigene Kochbücher.