Gefährliche Pflanzen für Krabbelkinder
Gibt es ein Krabbelkind im Haus, ist bei der Auswahl der Zimmer- und Balkonpflanzen Vorsicht geboten. Kleinkinder erforschen ja gerne mit dem Mund, aber nicht alle Pflanzen sind ungiftig. Hier gibt es Tipps.
Giftige Pflanzen für Kinder: Welche sind gefährlich?
Zierpflanzen verschönern die Fensterbank oder bieten Sichtschutz auf der Terrasse. Doch sind viele beliebte Blüh- und Grünpflanzen mehr oder minder giftig und stellen gerade für Babys und Kleinkinder eine Gefahr dar. Glücklicherweise gibt es auch ungiftige Alternativen!
Erfahrungsgemäß buddeln Krabbelkinder gerne mal in der Blumenerde und stecken das eine oder andere Pflanzenteil auch schnell in den Mund. Besonders verlockend sind oft die leuchtend roten Früchte verschiedener Zimmer- und Gartenpflanzen wie Korallenbäumchen, Eberesche oder Feuerdorn.
Für die Fensterbank ist die Auswahl ungiftiger Pflanzen groß. Verzichte deinem Kind zuliebe auf Alpenveilchen (nur die Knolle ist giftig!) und Dieffenbachie, denn beide sind giftig. Nur schwach giftig sind Ficus (Gummibaum), Korallenbäumchen und Weihnachtsstern.
Erfreulicherweise sind nicht so viele Zimmerpflanzen gitftig - die meisten sind ungefährlich und daher auch für Wohnungen mit kleinen Entdeckern geeignet, so z. B. Bergpalme, Dattelpalme, Dreimasterblume (Tradescantia), Grünlilie, Hibiskus, Osterkaktus, Rosen, Usambaraveilchen, Wachsblume (Hoya), Weihnachtskaktus und Zimmerlinde.
Beliebte Kübelpflanzen wie Engelstrompete und Oleander sind giftig
Besonders gefährlich im Garten oder auf der Terrasse sind hoch giftige Sorten wie blauer und gelber Eisenhut, Engelstrompete (Trompetenbaum oder Brugmansia), Goldregen, roter und gelber Fingerhut, Rizinus (Wunderbaum oder Palma Christi; ein Samen ist für Kinder tödlich!), Seidelbast und Stechapfel (Datura).
Als giftig eingestuft werden Besen- und Färberginster, Christrose, gemeiner Efeu, Eibe, Kirschlorbeer (Lorbeerkirsche), Lebensbaum (Thuja), Mimose, Oleander, Osterglocke (gelbe Narzisse), Pfaffenhütchen, Rhododendron-Arten, Rittersporn, Robinie (Scheinakazie oder falsche Akazie), Sadebaum (Sevenstrauch), Wiesen- und Riesenbärenklau (Herkulesstaude).
Wichtig: Bitte bedenke, dass auch einige Nutzpflanzen in ungekochtem oder unreifem Zustand giftig sind. Hierzu zählen z. B. alle Arten von rohen Bohnen, unreife (grüne) Tomaten, rohe Holunderbeeren oder die oberirdischen Pflanzenteile der Kartoffel.
Schwach giftig sind Berberitze (die roten Beeren sind ungiftig!), Buchsbaum, Buschwindröschen (Anemone), Eberesche (Vogelbeere), Feuerdorn und Liguster (giftig sind bei beiden vorwiegend die Beeren), Geißblatt-Arten (Heckenkirsche), Ilex (Stechpalme), Klatschmohn, Maiglöckchen, Mahonie, Hahnenfuß (Butterblume), Schneeball (Viburnum opulus und V. lantanea), Schneebeere (Knallerbse) und Zwergmispel (Cotoneaster).
Kindertaugliche, weil ungiftige Pflanzen für Garten, Balkon oder Terrasse sind z. B. Flieder, Forsythie, Fuchsie, Geranie, Gänseblümchen, Haselnuss, Hibiskus, Küchenkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Basilikum usw., Lavendel, Rosen, sämtliche Obstsorten (auch Zierobst), Sommerflieder (Buddleia) und Stiefmütterchen.
Wie kannst du vorbeugen?
Du kannst natürlich nicht alle Pflanzen kennen. Aber weißt du, welche Pflanzen sich in deiner Wohnung oder auf der Terrasse befinden, welche Pflanzen in der näheren Umgebung, am Kindergarten oder auf dem Schulweg wachsen? Versuche es herauszufinden, bevor der Notfall eintritt und dein Kind irgendwelche Pflanzenteile in den Mund steckt. Eine Hilfe bietet dir die Website der Giftinformationszentrale Bonn, auf der eine Vielzahl von Giftpflanzen auf Farbfotos abgebildet ist.
Weitere Vorbeugetipps:
- Lasse dir beim Kauf von Pflanzen den Namen nennen, frage einen Gärtner oder einen anderen Kundigen.
- Hast du eine oder mehrere giftige Pflanzen im Haus oder im Garten, solltest du diese möglichst entfernen.
- Ist dein Kind vier Jahre alt oder älter und bereits so verständig, dass es nichts mehr in den Mund steckt, solltest du ihm die gefährlichen Pflanzen zeigen und es davor warnen.
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