Autofahrten: Bewegungspausen mit Kleinkindern
Bei Autofahrten mit kleinen Kindern müssen Pausen eingeplant werden, da der Bewegungsdrang in diesem Alter groß und die Geduld noch gering ist. Was aber tun, damit die Kleinen während einer Pause ihre Freude an Bewegung ausleben und danach im Auto wieder stillsitzen können? Hier finden Sie Tipps.
Wohin mit Krabbelkind?
Auch wenn Ihr Kind noch nicht laufen kann, finden sich auf Autobahnraststätten Bewegungsmöglichkeiten. Zum Beispiel gibt es häufig zumindest eine kleine Spielecke im Restaurant, wo sich Ihr Krabbelkind an der Treppe oder Leiter einer kleinen Rutschbahn hochziehen, aufstellen oder diese mit Ihrer Hilfe erklettern kann. Dort können Sie mit Ihrem Kleinkind auch Kuckuck-Spiele mithilfe des Spielgeräts (hinter dem Sie sich verbergen) machen. Findet sich keine Spielecke, können Sie den Wickelraum aufsuchen und Ihr Kleinkind von der Kommode mit beiden Händen aus dem Liegen in den Sitz oder auf die Beinchen ziehen und es eine Weile wippen lassen. Abwechslung bietet auch ein Luftballon: Ihr Kind liegt auf dem Rücken vor Ihnen auf der Wickelkommode und Sie werfen den Luftballon in die Höhe. Es darf dann mit Händen und Füßen versuchen, ihn wegzuschlagen. Wollen Sie etwas essen und im Restaurant sitzen, bietet das Hoppe-Reiter-Spiel eine gute Möglichkeit, die Wartezeit zu verkürzen und dem Kind ein wenig Bewegung zu verschaffen (falls es nicht auf dem Boden krabbeln soll).
Bewegung auf dem Spielplatz
Kann Ihr Kind bereits laufen, steuern Sie am besten zunächst den oft vorhandenen Außen-Spielplatz an. Sind die Geräte (Rutsche, Wippe, Schaukel) ausgereizt, sorgt zum Beispiel das Pippi-Langstrumpf-Spiel "Wir dürfen den Boden nicht berühren" für Abwechslung. Dabei bewegen sich alle möglichst von einem Gerät oder Gegenstand zum nächsten vorwärts, ohne auf den Boden zu treten. Vom Ende einer Rutsche aus kann man auch gut springen üben und versuchen, möglichst weit zu hüpfen. Und wenn Sie bereits beim Springen sind: Einfach den Arm ausstrecken und Ihr Kind fragen, ob es aus dem Stand so hoch hüpfen kann, dass es Ihren Arm berührt. Auch Fangen-Spielen ist in diesem abgegrenzten Spielplatz-Bereich eine gute Möglichkeit, um Bewegungsanreize zu schaffen.
Kleine Wettbewerbe
Bewegungs-Impulse, die jedes Kind ansprechen, werden auch durch kleine Wettbewerbe erzeugt. Zum Beispiel: Wer kann am längsten auf einem Bein stehen? Erst auf dem einen, dann auf dem anderen. Wie lange kannst Du auf Zehenspitzen stehen? Und, wenn Sand oder Rasen auch zum Hinsetzen einladen: Wer schafft es, den Fuß bis zur Nase zu bringen?
Welches Tier steckt in Dir?
Selbst Bewegungsmuffel unter den Kindern kommen auf Trab, wenn sie in Tierrollen schlüpfen. Und das geht überall, auch auf dem Bürgersteig oder Spielplatz einer Autobahnraststätte. Lassen Sie Ihr Kind also einmal auf allen Vieren laufen wie die Affen im Dschungel oder galoppieren wie ein Pferdchen, hüpfen wie ein Frosch, hoppeln wie ein Kaninchen oder die Arme ausbreiten und mit den "Flügeln" schlagen wie ein Rabe.
Kreide, Seil und Ball
Kleine Hilfsmittel, die in jede Tasche passen, können ebenfalls helfen, unterwegs Bewegungsanreize zu schaffen. Mit bunter Kreide malen Sie einfach Kreise auf den Bürgersteig und lassen Ihr Kind von einem Kreis zum anderen ("Inseln") springen. Mit einem Steinchen können Sie versuchen, aus einem bestimmten Abstand heraus in einen Kreis zu treffen. Oder Sie malen eine Schlangenlinie aufs Pflaster, auf der Ihr Kind vorwärts und rückwärts balanciert, ohne daneben zu treten.
Auch ein buntes Seil bietet einige Möglichkeiten: Auf dem Spielplatz können Sie damit zum Beispiel ein Tauziehen machen. In U-Fom auf den Boden gelegt, wird es zum Graben, über den Ihr Kind spingen muss. Mehrmals verkürzt lassen Sie es hinten wie ein Schwänzchen aus Ihrer Hose hängen und fordern Ihr Kind auf, dieses zu erhaschen. Oder Sie spielen "Fang die Schlange", indem Sie das Seil wie eine Schlange am Boden entlang schlängeln, wobei Ihr Kind versuchen muss, drauf zu treten.
Auch ein Ball, Wasserball oder Luftballon ermöglicht einfache Bewegungsspiele unterwegs. Schon Kleinkinder kicken oft mit Begeisterung. Etwas größere Kinder kommen in Fahrt, wenn sie - den Ball oder Luftballon zwischen die Beine geklemmt - bis zu einem Ziel hüpfen müssen. Oder rollen Sie den Ball durch die gespreizten Beine Ihres Kindes, das sich, sobald der Ball durch ist, umdrehen und den Ball kriegen muss, bevor er z.B am Zaun des Spielplatzes angelangt ist. Auch "Schweinchen in der Mitte" (zwei werfen sich den Ball zu, einer steht in der Mitte und muss versuchen, ihn zu kriegen) macht schon Generationen von Kindern Spaß (und geht auch auf dem Spielplatz eines Rastplatzes).
Bei diesem wie bei anderen Spielen schadet es natürlich auch Eltern keineswegs, ein wenig mitzuspielen und selbst durch Bewegungspausen neue Energie für die nächste Etappe zu tanken.