Fast schon peinlich

10 Verführungsideen, die garantiert scheitern

Bei jungen Eltern bleibt das Liebesleben oft auf der Strecke. Keine schlechte Idee also, sich wieder einmal Zeit für den Liebsten zu nehmen. Damit es aber richtig knistern kann, sollten die folgenden Stolperfallen der Verführung unbedingt vermieden werden!

Autor: Gabriele Möller
Verführung Paar
Foto: © fotolia.com/ detailblick

1. Schummrige Kerzen waren gestern

Teelichte helfen vielleicht beim Stromsparen - eine vor Erotik knisternde Stimmung schaffen sie aber allenfalls für Teenager bei ihren ersten sexuellen Experimenten. Und selbst wenn es (aus Höflichkeit des Partners?) zum Sex kommt: Wer hinterher 20 Kerzen gleichzeitig auspustet, muss damit rechnen, dass das schrille Jaulen des Rauchmelders eine ganz eigene Schlafzimmer-Atmosphäre schafft.

 

2. Der Strip mutiert leicht zur komischen Nummer

Er will gekonnt sein: der Strip. Da die meisten Normalfrauen und -männer die laszive Mimik und die fließenden Bewegungen nicht wirklich geübt haben (wie etwa die Tänzerinnen beim Pole Dance oder die Stripper der Junggesellinnen-Abschiede), lauert die Gefahr, dass das unbeholfene Gewackel zur peinlichen Nummer wird. Nur etwas für Humorvolle!

3. Sex on the Beach - Achtung Schmirgeleffekt!

Das muss pure Romantik sein: sich in den Wellen am nächtlichen Urlaubsstrand zu lieben. Doch wer's ausprobiert hat, weiß: Schon die erste Welle schwappt ein gefühltes Pfund Sand an die empfindlichsten Körperstellen und sorgt für einen Schmirgel-Effekt, der die Lust auf Meer im Keim erstickt. Auch der von Ameisen bevölkerte Waldboden oder gar die Ackerfurchen eines Maisfelds sorgen eher für Quaddeln oder Hautabschürfungen als für hemmungsfreie Erotik.

4. Musik führt leicht zu Missklängen

Auch für Musik im Schlafzimmer gilt: Sie kann antörnen, aber auch die gegenteilige Wirkung haben. Frauen glauben oft, Adele oder Katie Melua schafften eine ganz besonders verführerische Stimmung. Doch die Wahrheit ist: Männern ist die Musik beim Sex meist herzlich egal, denn sie haben dabei Wichtigeres im Kopf, bzw. vor Augen. Deshalb reichen romantische Songs allein bei ihnen auch nicht aus, um sie in Stimmung zu bringen. Wenn dagegen Männer im Schlafzimmer Musik spielen, dann meist die CD, die sich eh gerade im Gerät befindet - gern die "Kings of Metal" von Manowar. Wegen dieser doch sehr unterschiedlichen Ansprüche von Frauen und Männern ist Musik ein nur zweifelhafter Verführer.

5. Im Duftbad löst sich die Erotik auf

So verführerisch Badekugeln und -pralinen auch duften mögen, ein warmes Bad entspannt - und zwar so gut, dass sich auch die erotische Spannung gleich mit auflöst. Außerdem sind die meisten Wannen nicht wirklich so groß, dass der Partner noch locker mit hineinklettern könnte. Bei der notgedrungen eher mühevollen Liebesakrobatik drohen deshalb schnell blaue Flecken.

6. Alkohol betäubt die Sinnlichkeit

Ein Glas Sekt mag sexuelle Hemmungen überwinden helfen. Alkohol ist dennoch ein Liebestöter, denn schon ab dem dritten Glas Wein fällt die Erektion beim Mann schwächer (oder ganz) aus, und beide Geschlechter erreichen schon bei relativ kleinen Mengen Alkohol oft nur einen flachen oder gar keinen Orgasmus. Als Verführer eignet er sich daher nur in Kleinstmengen.

7. Der rote String lässt keine Wahl

Ein roter String bei Ihr (oder gar ein Leoparden-Tanga bei Ihm) sind das vielleicht dramatischste No Go in Sachen Verführung. Genauso gut könnte man eine Leuchtreklame auf dem Kopf tragen: "Achtung, jetzt geht's zur Sache!" Denn wer urplötzlich dieses Wäschestück präsentiert, lässt dem Anderen kaum eine andere Wahl, als loszulegen, um den Partner nicht zu enttäuschen. Eine echte Verführungsszene mit Open End geht anders.

8. Überrumpelung mit nackten Tatsachen

"Wenn sich mir ein Mann urplötzlich splitternackt präsentieren würde, würde ich einen Lachkrampf bekommen und an alles andere als an Sex denken", postet eine Userin im urbia-Forum Liebesleben. Ähnlich wie für den roten String gilt auch hier: Wer mit erwartungsfrohem Blick nackte Tatsachen präsentiert, kann zwar Erfolg haben, denn er spricht sehr schlichte Instinkte an. Doch er lässt dem Partner auch nicht wirklich eine Chance, aus der Sache wieder herauszukommen. Echte Verführung aber lebt auch vom Zweideutigen, Unterschwelligen und Ungewissen.

9. Spargel, Schokolade, Erdbeeren - kein Appetit auf Mehr

Mit schöner Regelmäßigkeit versprechen Frauenzeitschriften, dass Meeresfrüchte, Spargel, Erdbeeren oder Schokolade ein Paar zuverlässig anregen würden. Aber mal ehrlich: Wer wäre jemals vom Genuss eines Erdbeerquarks, eines Schokoriegels oder einer Meeresfrüchtepizza wirklich erregt gewesen? Exotisches Obst oder gar irgendein Getränk, das im Bauchnabel prickelt, kann also allenfalls eine Statistenrolle in Sachen Sex einnehmen.

10. Hauchen wie an der Sexhotline - Lacher garantiert

Eine aktuelle US-Studie besagt, dass Männer Frauen mit tiefen Stimmen unglaublich erotisch finden. Okay, wer eine Sexhotline anruft, erwartet vermutlich genau diese Stimmlage. Doch wenn die eigene Partnerin im Wohnzimmer mit verstellter Stimme zu raunen beginnt, werden sich beim Mann wohl eher Zweifel an ihrer geistigen Gesundheit einstellen, als Liebeslust.

Die beste Verführung lässt alles offen

Aber wie funktioniert Verführung denn nun wirklich? Eine urbia-Userin bringt es im Forum Liebesleben auf den Punkt: "Die beste Verführung ist die, die gar keine sein sollte." Zumindest sollte die Verführung wie unabsichtlich wirken, damit der Andere sich nicht überrumpelt oder gedrängt fühlt. Lust auf Sex kann dabei fast überall, also auch mitten im Alltag entstehen. Verführung muss also nicht durch eine äußerlich besonders romantische Atmosphäre geprägt sein. Denn, wie eine weitere urbia-Userin betont: "Verführung spielt sich bei mir im Kopf ab!" Genau dies bezeichnet man in der Psychologie der Verführung als das "Inner Game" (inneres Spiel). Viele potentiell verführerische Situationen haben deshalb nicht zufällig eine heitere und spielerische Komponente. Was Beide dabei anmacht, ist von Paar zu Paar verschieden und darf oder muss sogar einfach ausprobiert werden. Und wie bei einem guten Spiel oder Film sollte das Ende offen bleiben:  Es kann sich mehr entwickeln, muss es aber nicht.