Kein Licht und zu viel Gift am Haken
In einem Gemeinschaftstest haben ADAC und Stiftung Warentest diesmal Fahrad-Anhänger-Systeme unter die Lupe genommen. Insgesamt stuften die Experten die Anhänger als sicheres Transportmittel ein. Weniger überzeugend war dagegen die in vielen Fällen hohe Schadstoffbelastung.
In zehn von zwölf Fahrradanhängersystemen fand der ADAC bei einem Test gefährliche, weil giftige Substanzen. Bei fünf Modellen war die Konzentration so stark, dass die Produkte mit „mangelhaft“ abgewertet werden mussten. „Schadstoffe haben in Fahrradanhängern und Trailern für Kinder nichts zu suchen. Die Produkte müssen nicht nur schadstofffrei produziert, sondern auch als ‚schadstofffrei’ ausgezeichnet sein, damit Eltern auf einen Blick sicher sein können, ihren Nachwuchs nicht unnötig mit Schadstoffen zu belasten“, so ADAC-Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt.
Bester Fahrradanhänger wurde der Chariot Cougar 2 mit der Bewertung „gut“. Er besticht durch seinen Gesamteindruck und seine Vielseitigkeit. Weniger gut: Er hat kein serienmäßiges Rücklicht. Schlusslicht bei den reinen Fahrradanhängern wurde der Prophete Art 2906 nicht nur, weil bei ihm die höchsten Schadstoffwerte entdeckt wurden. Auch bei Regen bietet er kaum Schutz. Allerdings: Er ist schon für 120 Euro zu haben, der teuerste Anhänger kostet fast 850 Euro.
Größere Kinder, die ihre Eltern schon aktiv auf der Fahrradtour begleiten können, werden einen Fahrradtrailer oder eine einfache Tandemstange bevorzugen. Hier können sie aktiv mittreten und sind dennoch gegen Stürze und körperliche Überforderung geschützt. Aber auch bei den Trailern finden sich in Lenkergriffen und Sätteln Weichmacher und andere Substanzen, denen man lieber aus dem Weg gehen sollte. Den besten Eindruck der drei getesteten Trailer machte der Fun-Trailer Ft-Two/6 mit der Note „gut“. Bei den Fahrradzugsystemen, das sind im Prinzip lediglich Verbindungsstangen zwischen zwei Rädern, erwies sich die Tandemstange Profex Koala II wegen schlechter Haltbarkeit als „mangelhafter“ Totalausfall.
Exemplarische Sicherheitsüberprüfungen in Form eines Crashtests mit seitlichem Aufprall haben gezeigt, dass die Fahrradanhänger tendenziell etwas sicherer sind als die anderen Systeme. Der ADAC rät jedoch in jedem Fall dazu, einen Fahrradhelm zu tragen. Bei den Trailern, bei denen das Kind entscheiden kann, ob es sich nur ziehen lässt oder aktiv mitstrampelt, besteht die Gefahr, dass Kinder unterwegs einschlafen und vom Rad fallen.
Der ausführliche Test ist in der Mai-Ausgabe der ADAC Motorwelt nachzulesen und im Internet unter www.adac.de zu finden.
Weitere Informationen außerdem unter www.test.de.