Studie zur Männergesundheit

Männer häufiger krank als Frauen

Was frau schon längst insgeheim geahnt hat, wird nun durch eine aktuelle Analyse von Versichertendaten belegt: Männer leiden unter vielen Krankheiten deutlich häufiger und in deutlich jüngerem Lebensalter als Frauen.

Autor: DKV Deutsche Krankenversicherung
Mann krank Kopfschmerz
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Männer haben demnach ein um 33 Prozent erhöhtes Risiko, an Fettleibigkeit (Adipositas) zu erkranken als Frauen. „Besonders ab dem 45. Lebensjahr steigt die Fettleibigkeit unter Männern deutlich an“, erklärt Dr. Andreas Kottmeier, verantwortlich für das Strategische Gesundheits- und Versorgungsmanagement der DKV. Von Herzinfarkten sind die Männer ebenfalls deutlich häufiger betroffen. „Männer erleiden nicht nur häufiger einen Herzinfarkt als Frauen, sie erkranken auch deutlich früher“, so Kottmeier. In den Altersgruppen unter 70 Jahre erleiden mehr als dreimal so viele Männer einen Herzinfarkt wie Frauen, erst in höheren Lebensaltern nähern sich die Erkrankungsraten wieder an.

„Es spricht viel dafür, dass das höhere Erkrankungsrisiko der Männer nicht nur mit genetischen Unterschieden, sondern auch mit ihrem Gesundheitsverhalten zu tun hat“, sagte Günter Dibbern, Vorstandsvorsitzender der DKV. Der DKV-Report „Wie gesund lebt Deutschland?“, für den die Versicherung 2.500 Menschen bundesweit zu ihrem Gesundheitsverhalten befragte, hatte bereits im Sommer diesen Jahres gezeigt, dass Frauen deutlich gesünder leben als Männer. Männer essen mehr Fleisch und weniger Obst und Gemüse, sie empfinden mehr Stress in ihrem Leben, sie sind häufiger Raucher und trinken in relativ größerer Zahl Alkohol in schädlichen Mengen. Nun hat die Analyse der Versichertendaten diesen Trend bestätigt.

Die Erkenntnisse der Männergesundheitsstudie sollen dazu beitragen, die Versorgung von männlichen Versicherten zu verbessern. „Die medikamentöse Versorgung der Männer bei wichtigen Krankheiten muss besser werden, und wir müssen die Männer stärker dazu bewegen, Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt wahrzunehmen“, erklärte Dibbern. Daneben sei es auch wichtig, das Gesundheitsverhalten der Männer zu beeinflussen.

Für die neue Erhebung zur Männergesundheit wurden die medizinischen Daten von mehr als 400.000 Vollversicherten betrachtet. Die Analyse ist nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, weil nur Versicherte der DKV berücksichtigt wurden. Sie kann jedoch als repräsentativ für die Gruppe der Privatversicherten angesehen werden. Diagnosen und Behandlungskosten wurden mit einer speziellen Software unabhängig von den persönlichen Daten erfasst. Die statistischen Ergebnisse haben Professor Dr. Birgit Babitsch, Berlin School of Public Health der Charité, und Professor Dr. Doris Bardehle, Medizinalstatistikerin an der Universität Bielefeld, interpretiert.

Diese Interpretation ist Teil des „Ersten deutschen Männergesundheitsberichts“, den die Stiftung Männergesundheit in Berlin vorstellte.