Mütter heute öfter erschöpft und krank
Das Müttergenesungswerk ist alarmiert vom Gesundheitszustand der Mütter. Die gemeinnützige Stiftung weist darauf hin, dass Mütter heute öfter erschöpft und krank sind als noch vor knapp zehn Jahren.
Häufig Stress durch Zeitdruck oder Probleme mit dem Partner
„Der Anteil der Mütter, die mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burn out, mit Schlafstörungen oder akuten Belastungsreaktionen zu Mütterkuren oder Mutter-Kind-Kuren in die vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken kommen, hat sich in den letzten acht Jahren um mehr als 30 Prozent erhöht", betonte Marlene Rupprecht, MdB, Kuratoriumsvorsitzende des Müttergenesungswerkes auf einer Pressekonferenz in Berlin. „Die Frauen fühlen sich noch häufiger durch ständigen Zeitdruck oder z. B. Partnerschaftsprobleme gestresst. Die Zahl der Frauen, die die mangelnde Anerkennung als belastend empfinden, hat sich fast verdoppelt."
34,4 Prozent der Mütter sind alleinerziehend, damit sind sie weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von ca. 19 Prozent in den Kurmaßnahmen vertreten. Fast 40 Prozent der Frauen haben einen Realschulabschluss oder Abitur. Der Anteil der Frauen mit geringem Einkommen ist in den letzten Jahren um zwölf Prozent gesunken. Dafür stieg die Zahl der Frauen mit Familieneinkommen von mehr als 2.500 Euro um mehr als 16 Prozent.
Mütter brauchen Hilfe
„Die krankmachenden Alltagsbedingungen, in denen Mütter immer noch die Hauptverantwortung für ihre Familien zu leisten haben, machen vor keiner Mutter halt", so Rupprecht weiter. „Egal in welcher Familienkonstellation sie leben, welchen Schulabschluss oder welche Einkommenssituation sie haben: Mütter brauchen Hilfe, um ihre Belastungen durch Familienarbeit zu meistern. 2,1 Millionen Mütter sind kurbedürftig. Es ist wichtig, dass sie die Kurmaßnahmen, die der Gesetzgeber zu ihrer Unterstützung vorsieht, auch bekommen."
Nach heftiger Kritik am Bewilligungsverfahren der Krankenkassen und intensiven Verhandlungen unter Beteiligung des Müttergenesungswerkes traten kürzlich veränderte Begutachtungs-Richtlinien des Medizinischen Dienstes in Kraft. „Das Antragsverfahren hat sich in den letzten Monaten für Mütter spürbar verbessert", stellte Anne Schilling, Geschäftsführerin des MGW auf der Pressekonferenz fest. „Krankenkassen bewilligen mehr und schneller Kurmaßnahmen."
Das Müttergenesungswerk bietet mit der Therapeutischen Kette aus kostenloser Beratung und Hilfe zur Antragstellung, der Kurmaßnahme in 82 anerkannten Mütter- oder Mutter-Kind-Kliniken und Nachsorge in den mehr als 1.300 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) ein einzigartiges Konzept zur Gesunderhaltung von Müttern an. Die Stiftung sammelt Spenden, um die Arbeit für Mütter zu unterstützen.
Weitere Informationen zu Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen sowie das vollständige Zahlenwerk unter: www.muettergenesungswerk.de