Schwerer Stand für Kinder in Deutschland
Eine Umfrage des Forsa-Instituts hat ergeben: Kinderfreundlichkeit lässt in Deutschland zu wünschen übrig - doch mehr bürgerschaftliches Engagement könnte die Situation der Kinder verbessern.
Wie kinderfreundlich ist Deutschland? Eine im Auftrag der Initiative "für mich, für uns, für alle" vom Forsa-Institut durchgeführte Umfrage hat ergeben: Kinderfreundlichkeit lässt in Deutschland zu wünschen übrig.
Zwei Drittel der insgesamt 1.000 befragten Bürgerinnen und Bürger (66 Prozent) sind der Meinung, dass Deutschland kein besonders kinderfreundliches Land ist. Etwa genauso viele (67 Prozent) glauben allerdings, dass bürgerschaftliches Engagement zu einem kinderfreundlicheren Klima in der Gesellschaft beitragen kann. Fast jeder Zweite hält dies darüber hinaus für eine persönliche Investition, die sich auszahlt: 45 Prozent der Bürger in Deutschland denken, dass das soziale Ansehen der Menschen, die sich für Kinder und Jugendliche engagieren, besonders hoch ist. Dies sind die zentralen Ergebnisse der repräsentativen Studie „Kinderfreundlichkeit in Deutschland“.
Darüber hinaus denkt nur jeder Vierte, dass in Deutschland viel für die Gesundheit von Kindern und deren allgemein gute Versorgung getan wird. Für ein kinderfreundliches Umfeld sollten nach Ansicht der Bürger vor allem die Eltern selbst, dann erst Schulen, Staat und Gesellschaft sorgen.
Engagement für Kinder: Politik gefragt
Drei von vier Befragten meinen, dass sich das bürgerschaftliche Engagement für Kinder am Wohnort durch stärkere Unterstützung der Politik erleichtern ließe. Zurzeit engagiert sich fast jeder Dritte der befragten Bürger (31 Prozent) in der Freizeit ehrenamtlich in einem Verein, einer Organisation oder einer Initiative für Kinder und Jugendliche. Dabei ist das Engagement in Westdeutschland (33 Prozent) deutlich stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland (22 Prozent). Überdurchschnittlich hoch ist das Engagement bei den Eltern selbst sowie bei Beamten, bei Bürgerinnen und Bürgern mit höherem Einkommen und bei der ländlichen Bevölkerung.
Medien in der Pflicht
Dass auch die Medien in der Pflicht stehen, zeigt ein weiteresUmfrageergebnis: 39 Prozent der Bundesbürger sind der Ansicht, dass eine Berichterstattung über engagierte Prominente dazu beiträgt, die Menschen kinderfreundlicher zu machen; weitere 33 Prozent können sich dies zumindest vorstellen.
„Wenn es um Kinderfreundlichkeit in Deutschland geht, gewinnt bürgerschaftliches Engagement kontinuierlich an Einfluss“, sagt Nadine Helterhoff, Projektleiterin der Initiative „für mich, für uns, für alle“ beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband. „Die Umfrage zeigt deutlich: Immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass es auch an ihnen liegt, die Situation für Kinder in ihrem direkten Umfeld zu verbessern.“
„für mich, für uns, für alle“ 2008: Kinder fördern
Die Initiative ist ein Bündnis zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements, zu dem sich engagierte Abgeordnete des Bundestages, die Städte, Landkreise und Gemeinden Deutschlands sowie die Sparkassen zusammengeschlossen haben (www.buerger-engagement.de). Das Jahr 2008 hat den Themenschwerpunkt „Kinder fördern“: Es geht darum zu zeigen, wie durch bürgerschaftliches Engagement die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen entscheidend verbessert werden kann.