Amblyopie oft unerkannt

Sehschwäche bei Kleinkindern

Der Kindergartenstart ist für unsere Kleinen ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Jedoch beginnen zwischen fünf und sechs Prozent der Kinder diesen neuen Lebensabschnitt unter etwas erschwerten Bedingungen. Sie leiden unter einer oft unerkannten Fehlsichtigkeit, auch Amblyopie genannt.

Autor: BKK Mobil Oil

Unzureichende Entwicklung des Sehsystems

Junge Brille
Foto: © Claudia Paulussen/Fotolia.com

Die Folgen einer solchen versteckten Fehlsichtigkeit sind durchaus ernst zu nehmen: sie reichen von höherer Unfallträchtigkeit bis hin zu Einschränkungen in der Berufswahl. Früh erkannt, kann eine Amblyopie jedoch gut behandelt und behoben werden.

Unter einer Amblyopie versteht man die Sehschwäche eines Auges – oder seltener beider Augen –, die durch eine unzureichende Entwicklung des Sehsystems entsteht. Eine häufige Ursache ist Schielen, jedoch sind auch andere Gründe möglich. Um möglichst gute Behandlungserfolge zu erzielen, empfehlen Fachärzte einen möglichst frühen Therapiebeginn. Denn: Wird die Schwachsichtigkeit nicht behandelt, bleibt sie in der Regel ein Leben lang bestehen. Eine frühe Diagnose kann zudem weitere Langzeitfolgen verhindern: „Wird eine Amblyopie nicht erkannt und behandelt, kann das langfristig das Sehvermögen einschränken. Teilweise entwickelt sich kein beidäugiges Sehen, zudem besteht die Gefahr einer erheblichen Sehminderung, wenn das gesunde Auge beschädigt wird. Durch Schwierigkeiten beim Lesen können auch die schulischen Leistungen gemindert werden", erklärt Dr. Dietlind Friedrich, Fachärztin für Augenheilkunde.

Kompetente Abklärung durch den Facharzt notwendig

Eine Amblyopie lässt sich in der Regel nicht vom Laien erkennen, weil oft nur ein Auge betroffen ist. Auch die Vorsorgeuntersuchung U7a beim Kinderarzt beinhaltet nicht die notwendigen Tests, um eine Amblyopie zu erkennen. „Eine kompetente Abklärung kann nur ein Augenarzt leisten", erklärt Dr. Friedrich. Eltern empfiehlt die Expertin, dennoch auf sehspezifische Auffälligkeiten zu achten: „Anzeichen können eine auffällige Kopfhaltung beim Betrachten von Gegenständen oder beim Blick in die Ferne sein, ebenso können auffälliges Stolpern oder Stoßen am Türrahmen oder häufiges Danebengreifen auf eine Sehschwäche hindeuten", so Dr. Friedrich weiter.

Amblyopiescreening als augenärztlicher Lückenschluss zwischen U7 und U8 Im Gegensatz zu den kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen gehört die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung kindlicher Sehstörungen wie der Amblyopie durch Augenärzte nicht zu den gesetzlichen Vorsorgeleistungen. Gemeinsam mit dem Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. hat die BKK Mobil Oil deshalb einen Facharztvertrag zur Amblyopievorsorge für Kinder entwickelt und bietet als einzige Krankenkasse bundesweit augenärztliche Untersuchungen an, die eine Fehlsichtigkeit rechtzeitig diagnostizieren können. An dem Screening auf Amblyopie können alle versicherten Kinder im Alter von 31 bis 42 Monaten teilnehmen. Gehören die Kinder einer Risikogruppe an (z. B. Schielen oder deutliche Weitsichtigkeit bei Eltern oder Geschwistern), kann das Screening bereits erstmals im Alter von sechs bis zwölf Monaten in Anspruch genommen werden.

Weitere Informationen zum Amblyopiescreening gibt es unter http://www.bkk-mobil-oil.de/amblyopie.