HPV-Infektionen: Kondome bieten nur Teilschutz
Kondome verringern zwar das Risiko einer Übertragung von HPV-Infektionen beim Geschlechtsverkehr und sind nach der Impfung die beste Maßnahme sich zu schützen, verhindern diese aber nicht vollständig. Darauf weist der Berufsverband der Frauenärzte hin.
Präservative verhindern die Übertragung von HPV-Infektionen beim Geschlechtsverkehr nur
teilweise, aber nicht vollständig. Bei HPV handelt es sich nicht um eine klassische
Geschlechtskrankheit, die allein durch Körperflüssigkeiten übertragen wird - wie
beispielsweise bei Gonorrhoe oder Syphilis. HP-Viren können durch Kontaktinfektion mit den
befallenen Häuten und Schleimhäuten übertragen werden. „Durch eine konsequente
Verwendung von Kondomen lässt sich das Risiko für HPV-Infektionen nur um 50 bis 70
Prozent senken. Gänzlich schützen vermag „Safer Sex“ nicht, weil bei HP-Viren auch
Körperstellen Infektionsquellen sind, die außerhalb des Bereichs liegen, der vom Kondom
abgedeckt wird“, erklärt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der
Frauenärzte (BVF). „Dennoch bleiben Kondome auch nach einer HPV-Impfung die wichtigste
Maßnahme, um sich vor den übrigen HPV-Typen und anderen sexuell übertragbaren
Infektionen zu schützen.“
Die HPV-Impfung bietet eine Möglichkeit, um sich vor Infektionen mit den beiden
gefährlichsten HP-Viren - HPV 16 und 18 - zu schützen. Sie sind die Haupterreger von
Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen, die zum Teil auch medizinisch behandelt
werden müssen. Ein Impfstoff schützt zusätzlich von den zwei Hauptverursachern von
Genitalwarzen - HPV 11 und 6. „Jährlich erkranken in Deutschland rund 6000 Frauen an
Gebärmutterhalskrebs. Rund 140.000 Frauen erhalten eine so genannte Konisation. Bei
dieser Operation wird ein Teil des Gebärmutterhalses entfernt, um problematische
Zellveränderungen zu beseitigen. Diese Patientinnen haben nach dem Eingriff ein höheres
Risiko für Frühgeburten“, ergänzt der niedergelassene Gynäkologe aus Hannover. Am
effektivsten ist ein vollständiger Impfschutz vor dem ersten Geschlechtsverkehr. In
Deutschland liegt die HPV-Impfrate derzeit bei etwa 35 Prozent.
Mehr Informationen unter: www.frauenaerzte-im-netz.de