Mobile Periduralanästhäsie: Bewegung trotz Betäubung
Mit einer mobilen PDA, einer Rückenmarksspritze, werden der Gebärenden die stärksten Wehenschmerzen genommen, aber sie kann sich aber dennoch frei bewegen. Hier lesen Sie einen Erfahrungsbericht.
Ein Erfahrungsbericht
Zwei Tage nach Weihnachten ist es endlich so weit. Bei Anita Rosberger setzen die Wehen ein. Endlich. Elf Tage nach dem errechneten Termin. Einen Tag später nur hätte sich Anita Rosberger stationär aufnehmen lassen müssen. Es ist das erste Kind der 29-jährigen Kinderpflegerin.
Alle Versuche erfolglos
Alles hatten die Rosbergers in den Tagen zuvor schon probiert, um die Wehen in Gang zu setzen - nicht hatte geklappt. Heiße Bäder nicht, Homöopathie nicht und Rhizinusöl auch nicht. Erleichtert greifen sich die Rosbergers den Klinikkoffer, der bereits seit vier Wochen neben der Haustür auf seinen Einsatz wartet, und machen sich auf den Weg ins Krankenhaus. Ihre Hebamme erwartet sie dort bereits.
Als Anita Rosberger in der Klinik ankommt, sind die Wehen bereits in vollem Gange. Nach drei Stunden im Kreißsaal ist die junge Frau am Ende ihrer Kräfte. "Ich konnte einfach nicht mehr mit den Wehen umgehen, ich habe mich zu sehr auf die Schmerzen konzentriert. Am Anfang konnte ich die Wehen noch veratmen oder habe Beckenbodengymnastik gemacht. Ich habe auch ein Entspannungsbad genommen, das half auch, aber mein Kreislauf spielte da nicht mit. Und irgendwann konnte ich einfach nicht mehr."
"Ich konnte alles selbst entscheiden"
Die 29-Jährige entscheidet sich für eine Periduralanästhäsie (PDA), allgemein als Rückenspritze bekannt. Begeistert berichtet sie von der Betreuung: "Das konnte ich ganz alleine entscheiden, hier hat mir niemand zu- oder abgeraten. Ich wußte von Anfang an, welche Möglichkeiten es gibt und konnte mir alles offenhalten. Ich hatte überall Spielraum zu entscheiden, was für mich das Beste ist. Das war optimal."
Auch mit der PDA kann Anita Rosberger weiter herumlaufen. Der Grund: In der von ihr gewählten Entbindungsklinik, dem Bensberger Vinzenz-Pallotti-Hospital, wird die sogenannte mobile PDA angewandt, die den Frauen zwar die Schmerzen nimmt, ihnen aber die Möglichkeit läßt, sich weiter frei zu bewegen. "Ich wollte auf jeden Fall weiter herumlaufen und nicht ans Bett gefesselt sein. Ich hab die Wehen schon noch bemerkt, da war so ein Druckgefühl, aber Schmerzen hatte ich keine mehr."
Frei von Schmerzen schreitet die Geburt rasch voran und zwei Stunden später ist die Tochter da. Kurz vorher klingt die PDA aus und die Presswehen erlebt Anita Rosberger ohne Schmerzmittel. Das hatte sie sich auch vorher so gewünscht. "Ich wollte die Geburt meiner Tochter voll mitbekommen. Wenn das nicht möglich gewesen wäre, dann hätte ich mich gegen eine PDA entschieden."
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