Stiftung Warentest: Babymilch enthält Schadstoffe
Die Stiftung Warentest hat 15 Babymilch-Produkte untersucht. Sechs waren „befriedigend“, ein Produkt sogar „mangelhaft“. Der Grund: erhöhte Schadstoffgehalte. Die Werte sind laut Analyse nicht gesundheitsgefährdend, lassen sich aber bei der Herstellung leicht vermeiden.
Bedenkliche Schadstoffmenge in Rossmann-Produkt
Wenn es um Babys Ernährung geht, wollen Eltern selbstverständlich nur das Beste. Schließlich sollen die Kleinen gesund und munter heranwachsen. In einer Untersuchung der Stiftung Warentest wurden jetzt Schadstoffe in Babymilch gefunden. Ein Produkt fiel mit der Note „mangelhaft" sogar durch: eine Babymilch von Rossmann, die im Test eine bedenkliche Menge an Glycidyl-Estern aufwies. Das ist ein Stoff, der beim Raffinieren von Fett entsteht und aus dem bei der Verdauung das wahrscheinlich krebserregende Glycidol wird. Für die Glycidyl-Ester gibt es derzeit zwar noch keine gesetzliche Höchstgrenze in Lebensmitteln, dennoch ließen sich höhere Mengen in der Nahrung bei der Herstellung leicht vermeiden, betonen die Tester.
Babymilch-Test: Weitere Schadstoffe möglicherweise krebserregend
In zwei weiteren Produkten fanden die Tester vermeidbare Mengen an 3-MCPD-Estern, die sich ebenso beim Verdauen in eine möglicherweise krebserregende Substanz verwandeln können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung schätzt das Krebsrisiko durch die 3-MCPD-Ester allerdings geringer ein als durch Glycidyl-Ester, deshalb wurden die beiden Babymilch-Produkte dann doch noch mit „befriedigend" beurteilt. Zwei andere Anfangsmilch-Sorten enthielten Chlorat, das z.B. über Desinfektionsmittel in Molkereien in die Milch kommt und die Jodaufnahme in der Schilddrüse hemmt. Auch hier wurde der gesetzliche Höchstwert nicht überschritten und die Milch erhielt ebenfalls zweimal „befriedigend".
Ein Lichtblick: An der Zusammensetzung der getesteten Anfangsmilch-Produkte für Babys hatten die Prüfer nichts zu bemängeln – sie war bei allen vorschriftsgemäß. Auch beim sensiblen Thema krankmachende Keime hatten die Experten keinen Grund zur Klage. Im Gesamturteil erhielten deshalb auch acht Produkte die Note „gut" und sechs ein „befriedigend".
Das vollständige Testergebnis könnt ihr hier kostenpflichtig abrufen.