Platz 8 für mütterfreundliches Deutschland
Wie steht es um die Müttergesundheit? Wie gut sind sie ausgebildet? Wie viel verdienen sie? Wie hoch ist die Sterblichkeit bei Kindern? Die Kinderrechtsorganisation "Save the Children" hat all das in einer Studie untersucht. Demnach belegt Deutschland weltweit Rang acht, Norwegen liegt auf dem ersten Platz.
In Skandinavien leben die glücklichsten Mütter
Für den jetzt veröffentlichten Bericht "State of the World's Mothers" hat die Kinderrechtsorganisation die Lebensumstände von Müttern in 179 Ländern weltweit im Hinblick auf Gesundheit, Bildung, Einkommen, politische Einflussnahme oder Kindersterblichkeit untersucht. Während die nordeuropäischen Länder in der Reihenfolge Norwegen, Finnland, Island, Dänemark und Schweden die ersten fünf Plätze belegen, liegt Deutschland immerhin noch auf Platz 8. Die Niederlande besetzen Platz 6, Spanien Platz 7. Ebenfalls in den Top Ten sind Australien (9.) und Belgien (10.).
Viele Frauen haben hierzulande subjektiv jedoch nicht den Eindruck, in einem "mütterfreundlichen" Land zu leben - was nicht zuletzt an der immer noch wenig zufriedenstellenden Betreuungssituation von Kleinkindern liegt und der dadurch schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Doch für das Ranking zählten auch Faktoren wie das Risiko, während der Schwangerschaft oder der Geburt zu sterben. Das ist auch ein Grund dafür, warum die USA nur auf Rang 33 landeten. Mit einem Todesfall pro 1.800 Frauen haben die USA demnach die höchste Müttersterblichkeit in allen Industrienationen.
Entscheidend ist nicht allein der Wohlstand
Die Chefin von Save the Children, Carolyn Miles, erklärte, dass der wirtschaftliche Wohlstand eines Landes jedoch nicht der einzige Faktor für glückliche Mütter sei. Vielmehr gehörten dazu auch die nötigen politischen Maßnahmen. So seien Norwegen oder Finnland nicht nur reich, sondern investierten auch viel in das Wohlergehen von Müttern und Kindern.
Bei den Schlusslichtern im Ranking ist das dementsprechend anders: Die zehn weltweit schlechtesten Länder für Mütter liegen alle in Afrika, in neun von ihnen gibt es bewaffnete Konflikte oder sogar Krieg. Außerdem verliert hier etwa jede achte Mutter ein Kind vor dem fünften Lebensjahr, in den Top-Ten-Ländern ist es hingegen nur etwa jede 290. Mutter. Die drei letzten Plätze belegen die Zentralafrikanische Republik, die Demokratische Republik Kongo und Somalia. "Die Kluft zwischen den Ländern ist enorm. Das gilt insbesonders für die Slums in den Metropolen der Welt", sagte Kathrin Wieland, Geschäftsführerin von Save the Childen Deutschland: "Das Überleben von Millionen Kindern in den Städten darf nicht länger ein Privileg der Reichen sein, sondern muss für alle Mädchen und Jungen der Welt gelten."
Zum Nachlesen: "Save the Childen"-Report