Blättern statt Wischen: Bücher bleiben bei Kindern beliebt
Fast 90 Prozent aller Kinder zwischen vier und 13 Jahren greifen mindestens einmal wöchentlich zu Büchern oder Zeitschriften. Doch elektronische Bücher spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA).
Generation digital?
Laut Studie stagniert der Anteil Sechs- bis 13-Jähriger mit Computererfahrung bei 82 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Meist dürfen Kinder den Familien-PC oder das gemeinsame Tablet nutzen. Ältere Kinder ab neun Jahren sind jedoch zunehmend schon mit einem eigenen Gerät ausgestattet. Bei den Vier- und Fünfjährigen können rund die Hälfte erste PC-Erfahrungen vorweisen. Tablets und Smartphones zum Filmeschauen, Musikhören oder Spielen setzen etwas mehr als ein Drittel der Eltern ein.
Smartphones und Tablets sind ohne Zweifel auf dem Vormarsch. Zusammen mit den noch immer weit verbreiteten klassischen Handys ist mehr als die Hälfte der Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren mit einem eigenen Gerät erreichbar. Ralf Bauer, Leiter Markt- und Mediaforschung Egmont Ehapa Media und Studienleiter der KidsVA, betont jedoch, dass der Technologiewechsel zu Smartphones und Tablets in den Haushalten zwar im vollen Gange sei, er jedoch nicht zu einem grundsätzlichen Bewusstseinswandel bei den Eltern führe. Jüngere Kinder würden weiterhin vorsichtig an das Internet herangeführt.
Früh übt sich, wer eine Leseratte werden will
Games, Apps, Youtube: Verdrängt der Digital-Trend also auf schleichendem Wege das Buch? Können Kinder nur noch wischen statt blättern? Nein. Trotz des immer größeren digitalen Angebotes bleiben Zeitschriften und Bücher von großer Bedeutung. Laut Studie lesen 78 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen mindestens einmal pro Woche ein Buch und 73 Prozent greifen zu Zeitschriften. Sie zeigt auch: Die Freunde am Lesen wird schon bei den Vorschulkindern geweckt. Laut Aussage der Eltern bekommen 92 Prozent der Vier- und Fünfjährigen mindestens einmal wöchentlich ein Buch oder eine Zeitschrift vorgelesen oder beschäftigen sich selbst damit.
Sie wollen ein wenig Abwechslung in Ihre Leserituale bringen? Dann hätten wir hier drei Ideen:
- Lügen wie gedruckt: Na gut, nur ein bisschen flunkern. Fordern Sie Ihr Kind heraus und erfinden Sie beim Vorlesen der Lieblingsgeschichte zusammen ein neues Ende.
- Geschichten kleben: Ein Mini-Büchlein selber gestalten? Mit Stickern geht's ganz leicht. Einfach unterschiedliche Motive gemeinsam zu einer Geschichte anordnen. Der Frosch küsst die Kuh? Die Prinzessin sitzt auf einem Regenbogen? Alles ist möglich. Als Bildergeschichte oder mit Kurzen Sätzen – so entsteht das erste eigene Buch.
- Bühnenreif: Natürlich müssen Sie nicht immer ein halbes Theaterstück aufführen. Aber professionelle Geschichtenerzähler wissen: Ein bisschen Inszenierung darf auch mal sein. Mit der Stimmlage spielen oder kleine Accessoires nutzen und schon wird das Lesen zu einem Ereignis.