Kickende Kids

11 Gründe, warum Kinder Fußball spielen sollten

Nicht nur während der Europameisterschaft regiert Fußball die Welt. Auch sonst ist er weltweit der beliebteste Mannschaftssport. Kein Wunder, wenn auch die Kleinen Fußballer werden wollen. Wir nennen Ihnen elf gute Gründe fürs Kicken.

Autor: Nicole Borrasch

Spaß und Kompetenz

Fußball Kinder
Foto: © fotolia.com/ Chepko Danil

Egal ob Junge oder Mädchen – Ballspiele finden die meisten Kinder toll. Viele von ihnen wollen irgendwann mit dem richtigen Kicken anfangen. Warum das eine gute Idee ist, die nicht nur Spaß macht, sondern gleichzeitig die Gesundheit und die soziale Kompetenz fördert, erfahren Sie hier:

1. Ballzauber

Kinder haben von Natur aus einen großen Bewegungsdrang, der ausgelebt werden will. Fußballspielen bietet den Kleinen eine tolle Möglichkeit, Energie loszuwerden, sich auszutoben und mit Spaß am Ballspiel wild über den Platz zu rennen.

2. Schnupfnase adé

Fußball findet fast immer an frischer Luft statt – auch bei Wetter, bei dem man als Familie vielleicht lieber zu Hause bleiben würde. Für die Kids und ihre Gesundheit hat die Bewegung an frischer Luft bei Wind und Wetter aber Vorteile: Der Körper wird abgehärtet und das Immunsystem gestärkt. Das steigert die Abwehrkräfte für die nächste Erkältungswelle.

3. Bärenstark

Kinder brauchen noch kein gezieltes Krafttraining, um Muskeln aufzubauen. Beim Fußball geschieht das sozusagen ganz von alleine. Dabei werden nicht nur die Beine beim Laufen, Springen, Abstoppen und Schießen trainiert, sondern genauso der Oberkörper, der dafür sorgt, bei jedem Manöver stabil zu bleiben. Kicken ist keine einseitige Belastung. Es beansprucht die Muskulatur abwechslungsreich und auf unterschiedliche Weise. Eine gut ausgeprägte Muskulatur beugt schließlich Verletzungen vor und unterstützt das Knochengerüst.

4. Fit wie ein Turnschuh

Fußball ist vor allem eines: ein perfektes Konditionstraining. Die Kinder sind während des Spiels in ständiger Bewegung, sprinten, laufen wieder langsamer, müssen schnell die Richtung wechseln – das alles fördert ihre Fitness. Das wiederum hält gesund und verhindert die auch schon bei Kindern weit verbreiteten Herz-Kreislauf-Krankheiten und Übergewicht.

5. Rückendeckung

Rückenschmerzen sind schon bei Kindern weit verbreitet und nehmen weiterhin zu. Das bestätigt auch eine von der DAK im Jahr 2010 in Auftrag gegebene Forsa-Befragung unter Kinderärzten. 44 Prozent der befragten Mediziner gaben an, dass die Zahl der Kinder mit Rückenschmerzen in den vergangenen zehn Jahren leicht gestiegen ist. Rund 13 Prozent der Befragten sprachen sogar von einem starken Anstieg. Die Ursachen sind meist mangelnde Bewegung und fehlende Muskulatur. Kleine Kicker beugen dem vor. Durch die regelmäßige, vielfältige Bewegung und den Aufbau der gesamten Körpermuskulatur stärken sie auch ihren Rücken.

6. Motorik-Profis

Zu jedem Fußballtraining gehören Koordinations- und Technikübungen. Schnelles Laufen mit Ball, abruptes Abstoppen und Richtungswechsel, Dribbeln durch Slalomstangen oder Tore schießen – das alles erfordert großes motorisches Können, das die kleinen Kicker spielerisch erlernen.

7. Echte Teamplayer

Fußball ist ein Mannschaftssport und als solcher die beste Schule für soziale Kompetenz. Die Kinder lernen, verschiedene Charaktere, Nationalitäten oder Kinder aus anderen sozialen Verhältnissen zu respektieren und mit ihnen im Team zu kooperieren und zusammen zu halten. Als Mitglied einer Mannschaft müssen die Kinder sich durchsetzen, aber auch Kompromisse eingehen können. Sie müssen mal nachgeben, können aber auch die Führung übernehmen und entwickeln echten Teamgeist. Und schließlich hat der Sport eine ganz allgemeine soziale Komponente: Fußball verbindet – nicht nur die eigene Mannschaft, sondern auch die Fans.

8. Fair Play

Wer Fußball spielen möchte, muss sich an Regeln halten und lernen, Autoritäten wie Trainer und Schiedsrichter zu respektieren. Auch das ist eine wichtige soziale Kompetenz, die den kleinen Kickern im Alltagsleben zu Gute kommt.

9. Kleine Kicker, große Wahrnehmung

Während man sich in Einzelsportarten ganz auf sich und die eigene Leistung konzentrieren kann, müssen schon die Mini-Fußballer alles auf dem Feld im Blick behalten. Die eigenen Mannschaftskameraden, die gegnerischen Spieler und den Ball. Das erfordert viel Konzentration und die Entwicklung eines guten Überblicks.

10. Am Ball bleiben

Wer in einem Verein kickt, kann nicht nur dann zum Training kommen, wenn man gerade in Stimmung ist. Auch wenn die Kleinen gerade mal mehr Lust hätten, bei dem Nieselwetter vor dem TV sitzen zu bleiben, sollten sie zum Training gehen. Schließlich wartet die ganze Mannschaft. Das fördert das Durchhaltevermögen und die Disziplin.

11. Überall und jederzeit

Und schließlich können kleine Kicker überall und zu jeder Zeit Bälle schießen – unabhängig vom Verein und Training. Einfach zwei Tore improvisieren, Ball und mindestens einen Freund oder eine Freundin (oder Mama oder Papa) schnappen und los geht's.

Ist Fußball ein gefährlicher Sport?

Nach all den guten Gründen bleiben doch bei manchen Eltern Zweifel, ob sich die Kids beim Kicken nicht schnell und heftig verletzen können. Doch hier gibt es Entwarnung. Wir haben Dr. Florian Elser, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Mannschaftsarzt des FC Augsburg gefragt, ob Eltern Angst vor einem hohen Verletzungsrisiko beim Kinderfußball haben müssen.

Dr. Elser stellt deutlich fest: „Nein. Heutzutage ist es ein viel größeres Problem, wenn sich die Kinder nicht bewegen und keinen Sport machen. Natürlich besteht beim Fußball ein Risiko – wie bei jedem anderen Sport. Schwerwiegende Verletzungen sind aber selten. Wir haben in den letzten Jahren auch Fortschritte in der Prävention, das heißt in der Vorsorge von Verletzungen gemacht. Es gibt zum Beispiel von der FIFA ein Programm, FIFA 11+, bei dem die Spieler, also auch die Kinder lernen, wie man beispielsweise nach einem Zusammenprall in der Luft richtig landet, ohne sich zu verletzen. Studien zeigen, dass es bei Mannschaften, die diese Übungen in den Trainingsbetrieb integrieren, zu weniger Verletzungen kommt. Außerdem beugen die Aufwärm-, Dehn- und Konditionsübungen, die zu jedem Training gehören, Verletzungen während des Spiels vor."

Was man für den Einstieg ins Fußballtraining braucht:

  • Kinder Fussball: richtige Fußballschuhe sorgen für einen festen und sicheren Halt
  • Wichtig: Für Kinder bitte keine Stollenschuhe! Das gesamt Körpergewicht liegt hier nur auf wenigen Punkten, was kleinen Kinderfüßen gar nicht gut tut. Wählen Sie die so genannten Nockenschuhe und lassen Sie sich in einem Sport-Fachgeschäft beraten.
  • Schienbeinschoner schützen die Schienbeine und Knöchel
  • Trainingshosen (kurz und lang für die kalten Tage)
  • Trainingsjacke für kalte Tage und nach dem Training, damit sich Ihr verschwitztes Kind nicht erkältet
  • einen Fußball – schließlich will Ihr Kind auch außerhalb des Trainings mit seinen Freunden kicken.