Winterurlaub: Die richtige Ausrüstung für Kinder
Mal richtig rodeln, schnittig Ski fahren und mit dem Snowboard sausen! Immer mehr Familien kommen auf den Geschmack und fahren in den Schnee. Hier gibt es Tipps zur richtigen Kleidung und Ausrüstung für Kids.
Wintersport: Immer mehr Familien kommen auf den Geschmack
Mal richtig rodeln, schnittig Ski fahren und mit dem Snowboard sausen: So ein Familienurlaub im Winter macht Eltern und Kindern Spaß und ist zudem noch gut für Körper und Seele. Denn die Bewegung an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte und sorgt für mehr Ausdauer. Die gute Laune kommt dank Sonne und Glitzerpracht von alleine. Kein Wunder also, dass immer mehr Familien in den Wintermonaten ins weiße Vergnügen starten. Statt dabei jedes Jahr in eine neue Ausrüstung für die lieben Kleinen zu investieren, können Eltern das Zubehör auch gebraucht kaufen oder vor Ort mieten. Wenn sie denn auf ein paar wichtige Dinge achten.
Gebraucht kaufen oder leihen schont den Geldbeutel
Grundsätzlich unterscheidet sich die Skiausrüstung von Kindern nicht von der erwachsener Skiläufer. Ski, Bindung oder Stöcke sind zwar kleiner, haben aber dieselben Aufgaben. Doch da Kinder wachsen, passen sie selten länger als einen Winter in die alte Ausrüstung. Deshalb sind oft von einem aufs nächste Jahr Teile der Wintersport-Kluft zu ersetzen. Das geht ins Geld. Darum der Tipp: Bereits im Herbst Ausschau nach Tauschbörsen und Second-Hand-Märkten für Kinder halten. Zudem organisieren Ski- oder Alpenvereine spezielle Märkte für Ski-Bekleidung und –Zubehör. Oder man spart sich gleich das Mitschleppen und leiht die Skiausrüstung vor Ort im Urlaub. Dort bieten die Skischulen und manche Sportgeschäfte einen Leih-Service für alles Nötige.
Marken-Mode muss nicht sein
Natürlich kann man für trendige Kinder-Skikleidung etliche hundert Euro hinblättern, doch das muss nicht sein. Auch hier gilt: Wer über Second-Hand-Basare streift, kann seine Kinder mit guter und preiswerter Kleidung für den Winterurlaub eindecken.
Wichtig ist, dass die Kleidung bequem ist und genügend Bewegungsfreiheit bietet. Sie soll atmungsaktiv sein und gleichzeitig gegen Nässe schützen. Viele Hersteller garantieren das heutzutage durch die Verarbeitung von Hightech-Materialien wie zum Beispiel Goretex oder Sympatex. Vor allem an den Oberschenkeln, am Po und an den Knien – denn kleine Kinder spielen oft knieend im Schnee – müssen Anzüge oder Hosen wasserdicht sein. Die Skihose sollte mindestens ein paar Zentimeter den Schaft der Skistiefel überdecken und durch einen Gummizug oder Klettverschluss das Hochrutschen verhindern und damit auch das Eindringen von Schnee beim Hinfallen. Ebenso sollten sich die Stoffe von Handschuhen und Ärmeln überlappen, um die Haut bei Stürzen vor Abschürfungen zu schützen. Damit die Handschuhe nicht verloren gehen, verbindet man sie am besten mit einem Band, das unter den Ärmeln des Anzugs hindurch läuft.
Heiße Tipps gegen nasse Hände und kalte Füße
Besonders bei schlechtem Wetter ist eine zweite, trockene Garnitur mit Skianzug, Handschuhen, Unterwäsche und Kniestrümpfen angesagt. In der Mittagspause kann so der Nachwuchs wieder "trocken gelegt" werden. Beim Toben und Spielen geraten nasse Hände und kalte Füße leicht in Vergessenheit, leider auch Skistöcke, Rucksäcke und andere Ausrüstungsgegenstände. Besonders im Skikurs können mit dem Namen gekennzeichnetes Zubehör und Kleidung leichter wieder gefunden werden, wenn sie verloren gehen. Helm, Skistöcke und Skier dazu einfach mit Klebe-Streifen versehen, auf dem der Name des Kindes steht. In Handschuhe, Schals oder Mützen Namensschildchen aus Stoff oder weichem Plastik einnähen.
Um kalten Füßen vorzubeugen, können die Skistiefel über Nacht oder vor dem Pistenstart in der Nähe der Heizung aufgewärmt werden. Das gilt auch für die Handschuhe oder die Unterwäsche. Weil es im Kofferraum des Autos oft viel kälter als im Innenraum ist, sollten die kleinen Stiefel der Kinder im Fußraum an der Heizung lagern und sich so aufwärmen können. Wichtig: Nach einem Skitag müssen die Stiefel richtig trocknen. Dazu den Innenschuh aus der Schale herausnehmen.
Abseits von Pisten & Co.
Schon drei- bis vierjährige Kinder können mit auf die Piste oder an einem Skikurs teilnehmen. Für Kinder unter drei Jahren sind in vielen Wintersportorten Schneekindergärten oder Krippen zu finden. Am besten fragt man gleich bei der Buchung im Reisebüro oder beim Vermieter nach. Eltern sollten aber sicher sein, dass sich ihr Kind für einen Teil des Tages problemlos von ihnen trennen kann.
Wer nicht den ganzen Tag auf der Piste verbringen will, ist gut beraten, sich schon vor dem Buchen über alternative Freizeitmöglichkeiten zu informieren: Gibt es im Ort ein Schwimmbad? Welche Möglichkeiten für Skilanglauf, Schneewanderungen, Eislaufen oder Rodeln gibt es? Je konkreter die Vorstellung, desto besser die Reiseplanung.
Checkliste Kinder-Skiausrüstung: Das sollte man wissen
Ski:
- Galt früher in der Zeit vor den "Carving Ski" noch die Regel Körperlänge +/- 10 cm, so gibt es heute keine Faustformel mehr. Mit kürzeren Ski lernt man leichter als mit Längeren, deshalb sind Ski mit Körperlänge und darüber auch für Anfänger weniger geeignet. Aber kürzer als Achselhöhlen-Länge sollten auch Kinder-Ski nicht sein. Wichtig: Kurzcarver, Bigfoots oder Snowblades sind Sportgeräte ohne Sicherheitsbindung für Erwachsene und damit für Kinder tabu.
Bindung:
- Nur eine richtig eingestellte Bindung kann helfen, Knochenbrüche zu verhindern
- Die Bindung muss ein Profi (im Sportfachgeschäft oder beim Skiverleih) montieren und einstellen – und zwar vor jeder neuen Saison, weil sich bei Kindern übers Jahr das Gewicht und die Größe verändern.
Skischuh:
- Kinder können nur sehr ungenau sagen, ob ihnen der Schuh noch passt oder nicht, deshalb Innenschuh herausnehmen. Die Sohle darf maximal 1 cm länger als die Fußsohlenlänge sein. Praktisch sind auch Skistiefel für Kinder, deren Innenschuh rund um die Zehen ein transparentes Kunststoffteil hat, das freie Sicht auf die Zehenspitzen erlaubt
- Die Außenschale der Schuhe darf nicht zu hart sein. Sonst ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt und der Schuh stützt das Kind dann zu stark, so dass es die Bewegungsspielräume nicht lernen kann.
Skistöcke:
- Kinder brauchen die Stöcke, um beim Skilaufen ihr Gleichgewicht zu halten. Auch beim Anschieben in der Ebene, auf einem Ziehweg oder beim Lift-Anstehen sind sie nötig
- Die richtige Stocklänge berechnet sich nach der Formel "Körpergröße mal 0,72". Liegt das Ergebnis zwischen zwei verfügbaren Längen, nimmt man die nächste Größe.
Skihelm:
- In Deutschland gibt es keine Helmpflicht, der Deutsches Skiverband empfielt jedoch dringend das Tragen eines Kopfschutzes.
- Auf den Skipisten Italiens, Sloweniens, Kroatiens und Österreichs (mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg) sind Helme für Kinder bis einschließlich 14 Jahren Pflicht. In der Schweiz und in Frankreich besteht keine Helmpflicht allerdings wird das Tragen von Helmen dringend empfohlen.
- Ein Helm mit einstellbarem Kopfumfang hält so gleich mehrere Jahre
- Der Helm muss gut passen, die Kinnriemen sollen geschlossen sein. Sitzt er zu locker, kann er beim Sturz vom Kopf rutschen. Mützen und Stirnbänder haben unter dem Helm nichts verloren
- Tipp: Beim Ausleihen gibt's den Skihelm für Kinder oft umsonst dazu.
Skibrille und Sonnenschutz:
- Die Skibrille hilft bei Schneefall, sie filtert UV-Strahlung und schützt die Augen vor Zugluft. Deshalb wählt man auch am besten ein geschlossenes Modell, das sich der Gesichtsform gut anpasst
- Glasbrillen und Material, das leicht splittern kann, sind gefährlich und unnütz
- Eine Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor schützt Augen und Haut vor der starken Sonne in großen Höhen
- Für Babys und Kleinkinder gilt: Nie ohne Sonnenhütchen/Sonnenmütze mit Lichtschutzkrempe in die Sonne.