Grillen – aber sicher!
In der Grillsaison kommt es Jahr für Jahr zu zahlreichen Grillunfällen: Schuld daran sind vor allem die Brandbeschleuniger, die ungeduldige Zeitgenossen verwenden, damit das Grillen schneller geht. Vor allem Kinder sind gefährdet, weil sie vom Grillfeuer fasziniert sind.
Grillunfälle vermeiden: Weg mit Brandbeschleunigern
In Deutschland kommt es jährlich zu rund 4000 Grillunfällen, 400 davon enden mit schwersten Brandverletzungen. Zahlreiche Opfer sind Kinder, die in der Nähe des Grills gespielt haben. Vielfach sind Brandbeschleuniger die Ursache, mit denen die Grillkohle schneller entfacht werden soll. Dabei unterschätzen die Freizeitgriller deren erhebliches Gefahrenpotenzial: Wer Spiritus oder andere Brandbeschleuniger auf die Grillkohle gießt, löst gefährliche Verpuffungen und Rückzündungen aus. Eine riesige Feuerwand kann entstehen und die Flammen können sich bis zu zehn Meter verbreiten – mit verhängnisvollen Folgen für alle, die sich in der Nähe befinden.
"Kaum ist das Wetter schön, werden schon die ersten Grillunfälle gemeldet. Das erleben wir als Unfallexperten jedes Jahr", sagt Martina Abel, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. in Bonn. Ihr Rat: "Kinder sollten sich nicht in der Nähe des Grills aufhalten. Sorgen Sie dafür, dass Kinder beim Grillen durch andere interessante Spielangebote in sicherer Entfernung zum Grill beschäftigt werden."
Sicher Grillen: Grillanzünder und Blasebalg
Auch Paulinchen e.V., die Initiative für brandverletzte Kinder, warnt bereits seit Jahren mit der Kampagne "Sicher grillen ohne Spiritus" vor dieser Gefahr. "Jeden Sommer erleiden Kinder durch die Verwendung von Brandbeschleunigern zum Grillen schwerste Brandverletzungen", bedauert Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen e.V.. "Diese Kinder haben jahrelange Therapien vor sich und es bleiben lebenslange Narben." Deshalb empfiehlt Adelheid Gottwald: "Verwenden Sie auf jeden Fall im Handel erhältliche Grillanzünder." Es gibt sie übrigens als Paste, in der Flasche oder in fester Form. Wichtig: Es kann durchaus eine halbe Stunde und länger dauern, bis die Kohle richtig durchglüht. Ein Blasebalg oder Handföhn leisten dann für die nötige Luftzufuhr wertvolle Dienste.
Grillen mit Kindern: Tipps für mehr Sicherheit
Folgende Empfehlungen für Eltern hat die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) "Mehr Sicherheit für Kinder" zusammengestellt:
- Nur sicherheitsgeprüfte Grillgeräte nehmen, die kippsicher sind und keine scharfen Kanten haben
- Grillgeräte im Windschatten und in sicherer Entfernung von Gebäuden, Pflanzen und anderen brennbaren Materialien aufstellen
- Beim Holzkohlegrill nur Holzkohle oder -briketts verwenden. Auf keinen Fall jedoch altes Holz, Zweige, Papier usw., weil beim Verbrennen krebserregende Stoffe freigesetzt werden können
- Nur feste Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden
- Niemals Kohle mit Spiritus oder anderen Brandbeschleunigern anzünden oder damit nachschütten, um das Feuer schneller zu entfachen
- Den Grill nicht unbeaufsichtigt lassen
- Auf keinen Fall Kinder den Grill bedienen oder anzünden lassen
- Kinder nicht in Reichweite des Grills spielen lassen
- Das Feuer und die Glut nach dem Grillen löschen und vollständig auskühlen lassen, behalte den Grill auch währenddessen immer im Auge
- Einen Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grills bereithalten
- Brennendes Fett nicht mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen
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