Mütter sind die fittesten und gesündesten Frauen
Dass Stress nicht gleich Stress ist, hat eine Umfrage zur Alltagsbelastung unter Müttern und berufstätigen, kinderlosen Frauen ergeben. Demnach sind Mütter gesünder, fitter und leiden seltener unter Stresssymptomen.
Schlaflose Nächte, Fieberschübe, tropfende Nasen und ein Sammelsurium an Kinderkrankheiten bestimmen den Alltag einer Mutter. Hinzu kommt die Anforderung, den Haushalt in Ordnung zu halten, einzukaufen, den Rest der Familie zu versorgen, Arztbesuche, Spielstunden etc. Klingt nach einer Menge Stress und Stress wirkt sich ja bekanntlich sehr ungesund auf die körperliche und seelische Gesundheit aus. Stehen Mütter also immer am Rande eines Burnouts?
Feelgood, ein Onlineprogramm für gesundes Leben, ging dieser Frage nach und fand anhand einer Umfrage unter 3.900 seiner weiblichen Mitglieder (1.800 Mütter / 2.100 berufstätige, kinderlose Frauen) heraus – Mütter sind fitter und leben gesünder als ihre berufstätigen Pendants.
Die befragten Frauen machten in der Umfrage Angaben zu ihrem täglichen PAL (Physical Activity Level), Art und Dauer der Bewegung, Häufigkeit und durchschnittliche Dauer von Erkältungskrankheiten, allgemeinen Beschwerden und Wohlgefühl.
Anhand der Antworten ergab sich folgendes Bild:
- Mütter bewegen sich im Schnitt vier Stunden länger am Tag als berufstätige Frauen. Die Art der Bewegung ist dabei eine gleichbleibende, kontinuierliche bei mittlerer Belastung. Berufstätige Frauen ohne Kinder bewegen sich hingegen über eine viel kürzere Zeit (durchschnittlich 1.75 Stunden am Tag) bei einer viel höheren Belastung. Die Bewegung findet hierbei hautpsächlich durch Fitness-Studio und An-und Abfahrtswege zur Arbeit statt.
- Mütter erkranken im Schnitt zwar 2,3 mal häufiger an Erkältungskrankheiten als berufstätige Frauen, benötigen aber eine viel kürzere Zeit, um sich davon wieder zu erholen. Während Berufstätige oftmals 10 – 14 Tage mit einer Erkältung zu kämpfen haben, fühlen sich Mütter nach 3-5 Tagen schon wieder so fit, dass sie sich als "mehr oder weniger" gesund bezeichnen.
- Hingegen leiden Mütter viel weniger unter den bekannten Stresssymptomen des Alltags. Mit denen hatten hautpsächlich berufstätige Frauen zu kämpfen: Unter Einschlafproblemen leiden 78 Prozent der Berufstätigen, von den befragten Müttern hingegen nur 32 Prozent. Magen-Darm-Beschwerden gaben 46 Prozent der berufstätigen Frauen an, bei den Müttern waren es 29 Prozent. Müdigkeit und Lustlosigkeit sind bei 81 Prozent der berufstätigen Frauen während des Tages ein Problem, bei Müttern liegt der Wert bei 11 Prozent.
Stress ist also nicht gleich Stress. Sowohl Mütter als auch berufstätige Frauen ohne Kinder sind einer Dauerbelastung und somit Stress aufgrund ihres Alltags ausgesetzt. Während Berufstätige diesen Stress laut Befragung allerdings oftmals als sehr negativ empfinden und dieser Auswirkungen auf ihre körperliche und geistige Gesundheit hat, empfinden Mütter bei ähnlichem Stresslevel diesen nicht als negativ. Als Grund gaben diese die tiefe emotionale Bindung zu ihrem Kind an, den regelmäßigen Körperkontakt mit den Kleinen sowie zahlreiche Glücksmomente, die sie tagtäglich mit ihren Kindern erleben.