Persönliche Daten: Geiz ist gut
Ob bei sozialen Netzwerken im Internet oder bei Preisausschreiben, ob beim digitalen Surfen oder bei der Angabe von Kontodaten: Der vorsichtige Umgang mit persönlichen Informationen bewahrt vor Schaden. Die Verbraucherzentrale NRW informiert über die wesentlichen Risiken und gibt Tipps.
Wer Bücher oder Arzneimittel im Internet kauft, mit wenigen Klicks eine Reise bucht oder Bankgeschäfte tätigt, an einem Gewinn- oder Lotteriespiel teilnimmt oder rege Kundenkarten nutzt – der hinterlässt stets eine Spur persönlicher Daten, die bei allen Transaktionen mehr oder weniger umfangreich abgefragt werden. Name, Adresse, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse oder Handynummer: Je mehr persönliche Daten bei einer Bestellung oder Buchung in Umlauf geraten, desto genauer lässt sich daraus ein personenbezogenes Kunden- und Nutzerprofil erstellen. Die darin erfassten Daten sind ein begehrtes Gut, mit dem ein lukrativer Handel und auch Schindluder betrieben werden: Adresshändler sammeln und verkaufen solche Daten in erster Linie für Werbezwecke. Auskunfteien erstellen Kundenprofile, um die Kreditwürdigkeit von Kunden zu bewerten. Gerissene Geschäftemacher erschleichen sich persönliche Fakten bei unerwarteten Anrufen oder durch geschicktes Abgreifen in Bestell- oder Anmeldeunterlagen.
Bei der Verbraucherzentrale NRW häufen sich die Beschwerden über lästige Werbung und untergeschobene Verträge mit Leistungen, die Betroffene gar nicht geordert haben. „Solche Praktiken sind zwar illegal, aber auch nur möglich, wenn Personendaten vorliegen, etwa dadurch, dass persönliche Angaben unbedacht in Formulare eingetragen oder am Telefon preisgegeben werden“, warnt Juristin Beate Wagner von der Verbraucherzentrale NRW. Auch beim Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW Ulrich Lepper steigen die Beschwerden über Datenmissbrauch und unerwünschte Werbung stetig: „Wenn man eigene Daten angibt, sollte man immer vorher überlegen, ob das wirklich nötig ist – damit lässt sich viel Ärger sparen.“ Jeder kann sich mit einer selbst verordneten Daten-Diät besser vor unerwünschter Belästigung oder finanziellem Schaden schützen. Folgende Tipps helfen dabei:
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Nur notwendige Daten angeben:
Wer im Internet oder per Versandhandel etwas bestellen möchte, sollte nur die Daten angeben, die für die jeweilige Vertragsabwicklung erforderlich sind – etwa Name und Anschrift. Die gewünschte Bekanntgabe des Geburtsdatums ist meist für einen Bestell- oder Buchungs-vorgang unerheblich, sondern dient allein dem Nutzungsinteresse des Anbieters. Auch die eigene Kontonummer und Bank gehört unter Verschluss und sollte niemals am Telefon preisgegeben werden. Auf persönlichem Briefpapier haben die eigenen Bankverbindungsdaten ebenfalls nichts zu suchen. Gauner nutzen die erschlichenen Angaben, um unberechtigt Geldbeträge von Konten ahnungsloser Personen abzuziehen -
Weitere Nutzung verbieten:
Kunden sollten der Nutzung und Übermittlung ihrer Daten zum Zweck von Werbung, Markt- oder Meinungsforschung stets vorsorglich widersprechen. Nur so können Konsumenten relativ sicher sein, dass sie keine ungebetenen Briefe oder Anrufe erhalten – weder von Firmen, mit denen sie Geschäfte machen, noch von Anbietern, die sie gar nicht kennen. Wichtig ist auch, auf versteckte Einwilligungserklärungen im Kleingedruckten zu achten und zweifelhafte Zustimmungen zu streichen. -
Bisherige Angaben überdenken:
Wer einem möglichen Datenmissbrauch von vorneherein einen Riegel vorschieben will, der sollte überlegen, ob persönliche Angaben – etwa Telefon- und Faxnummern sowie E-Mail-Adresse – in öffentliche Verzeichnisse eingetragen bzw. schon eingetragene Daten vorsorglich wieder gelöscht werden sollen. -
Vermeintlichen Verlockungen widerstehen:
Glückspilze, die eine Mitteilung über einen hübschen Gewinn erhalten haben, obwohl sie nicht an einem Preisausschreiben teilgenommen haben, sollten der Verlockung, darauf zu reagieren, eisern widerstehen. Niemand hat etwas zu verschenken. Die Aussicht auf einen Gewinn ist meist nur ein Kontaktköder, um arglosen vermeintlichen „Gewinnern“ Geld aus der Tasche und Daten aus der Nase zu ziehen.
Weitere Tipps zum vorsichtigen Umgang mit persönlichen Daten enthält die Broschüre „Ihre Daten gehören Ihnen – Wozu Datensparsamkeit?“, die die Verbraucherzentrale NRW und der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen (LDI NRW) gemeinsam herausgegeben haben. Die Broschüre ist kostenlos in allen örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale NRW und im Internet unter www.vz-nrw.de/datensparen und www.ldi.nrw.de erhältlich.