Kennst du diese Beschwerden in der Schwangerschaft?
Übelkeit oder Rückenschmerzen? Klar, die sich typisch in der Schwangerschaft. Aber Beschwerden wie Herzstolpern, Sehstörungen oder Rippenschmerzen? Doch, die gibt's auch. Wir sagen, was dahintersteckt.
- Schwangerschaft: Schmerzen, Herzstolpern oder Taubheitsgefühle
- Depressive Verstimmungen
- Druck nach unten
- Harnverhalten
- Herzstolpern oder –jagen
- Hüftschmerz
- Juckreiz
- „Knacken“ im Bauch
- Kopfschmerzen und Migräne
- Magen-Darm-Irritationen
- Nabelschmerzen
- Rippenschmerzen
- Schambeinschmerzen (Symphysenschmerz)
- Schwangerschaftsstreifen
- Sehstörungen: Punkte im Sichtfeld oder schlechteres Sehen
- Taubheitsgefühle in Händen oder Füßen
Schwangerschaft: Schmerzen, Herzstolpern oder Taubheitsgefühle
Schmerzen im Bauch in der Schwangerschaft? Kaum eine Schwangere ist darüber sonderlich überrascht - auch wenn sie unter Übelkeit, Rückenschmerzen oder Brustspannen leidet, ist das doch wohl normal, oder? Etwas anderes ist es jedoch, wenn Symptome wie Herzstolpern, Rippenschmerzen, Störungen beim Wasserlassen, Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen und andere weniger bekannte Beschwerden auftreten. Denn viele Ratgeber für Schwangere erwähnen diese Symptome gar nicht und lassen die Schwangere allein mit ihrer Beunruhigung. Was bedeuten diese Beschwerden, kann man etwas dagegen tun und wann sollte man damit zum Arzt gehen? urbia stellt mit Unterstützung eines Facharztes die weniger bekannten „Schwangerschaftszipperlein“ von A bis Z vor und gibt Tipps zur Abhilfe.
Depressive Verstimmungen
Schwangere schweben keineswegs ununterbrochen mit glückseligem Gesichtsausdruck im siebten Himmel, wie manche Fotos in Broschüren oder Werbeanzeigen suggerieren. Unangenehme Stimmungstiefs können die Vorfreude aufs Kind zeitweise kräftig trüben. Sie sind überwiegend hormonell bedingt, können aber durch äußere Einflüsse verstärkt werden. Oft muten sich Schwangere zu viel zu, vor allem, wenn sie bereits Kinder haben, aber auch im Beruf. „Ein häufiger Auslöser ist Überlastung“, erklärt Dr. med. Patrick C. Hirsch aus Unna. „Aber auch das Mobbing am Arbeitsplatz, dem Schwangere besonders oft ausgesetzt sind, kann depressive Verstimmungen auslösen“, so der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Helfen Gespräche mit Chef oder Betriebsrat nicht oder lässt sich das Mobbing aus anderen Gründen nicht abstellen, sollte eine Frau mit ihrem Gynäkologen reden. „Das Problem Mobbing kann im Einzelfall so gravierend werden, dass ein Beschäftigungsverbot erteilt werden muss“, so Hirsch.
Ob der Stress nun vom Job oder von der heimischen Front kommt: Wichtig sind häufige Ruhepausen - die mit einer Tasse Melissentee, der bei seelischen Tieflagen beruhigt, noch wirkungsvoller werden. „Auch die Homöopathie wirkt hier ausgleichend, geeignet sind bei Stimmungstiefs Pulsatilla C6 oder Aurum C6“, empfiehlt Hirsch, der auch Therapeut für Klassische Homöopathie ist.
Selten treten in der Schwangerschaft auch echte Depressionen auf, die unbedingt behandelt werden müssen. Anzeichen sind zum Beispiel große Antriebslosigkeit, Unfähigkeit zur Freude, häufiges Weinen, starke Müdigkeit und evt. auch Selbstmordgedanken. Hier sollten unbedingt frühzeitig der Haus- oder Frauenarzt angesprochen werden.
Druck nach unten
Erst in der 26. Woche und bereits ein Druckgefühl, als strebe das Kind schon ans Licht der Welt? Dieses Gefühl beunruhigt viele Schwangere. „Vor allem ab der zweiten Schwangerschaft klagen Frauen nicht selten über das Gefühl, als drücke das Kind bereits nach unten Richtung Beckenausgang“, erläutert Dr. Hirsch. „In der Regel ist das nicht schlimm und liegt einfach daran, dass die Gebärmutter schon etwas tiefer liegt als beim ersten Kind und durch das zunehmende Gewicht des Ungeborenen noch weiter nach unten gedrückt wird.“ Jedoch sollte geklärt sein, dass Gebärmutterhals und Muttermund in Ordnung sind und keine Frühgeburtsbestrebungen vorliegen.
Harnverhalten
Vor allem in den ersten drei bis vier Monaten kann es passieren, dass frau auf die Toilette eilt, dort aber trotz voller Blase nichts kommen will. Manchmal hilft nur Geduld und etwas Nachdruck, bis es dann eher zögerlich zu rinnen beginnt. „Man vermutet, dass die hormonelle Umstellung für diese zeitweisen Harnentleerungsstörungen verantwortlich ist“, so Frauenarzt Dr. Hirsch. „Es sollte aber ein Harnwegsinfekt ausgeschlossen werden, denn auch dieser tritt in der Schwangerschaft gehäuft auf.“ Harnentleerungsstörungen verschwinden nach einigen Wochen wieder. Jetzt absichtlich weniger zu trinken, wäre verkehrt. Im Gegenteil berichten viele Frauen davon, dass das Wasserlassen leichter klappt, wenn sie reichlich trinken, so dass der Harn weniger konzentriert ist.
Herzstolpern oder –jagen
Manchmal spüren Schwangere mit Erschrecken, dass ihr Herz jetzt öfters aus dem Takt gerät. Es stolpert unangenehm oder rast ohne ersichtlichen Grund. Herzstolperer (sog. Extrasystolen) oder Herzjagen (Tachykardie) können beängstigend sein. Vor allem die kurze Pause, die beim Herzstolpern nach einer Extrasystole, also einem zusätzlichen Herzschlag auftritt, fühlt sich alarmierend an. „Diese Symptome sind meist harmlos und kommen nur in sehr seltenen Fällen wirklich vom Herzen selbst“, erläutert Dr. Hirsch. „Es macht aber Sinn, die Schilddrüse überprüfen zu lassen, weil hier manchmal eine Funktionsstörung vorliegt, die sich auf das Herz auswirkt“. Oft sei aber keine organische Ursache für die Rhythmusstörungen zu finden. Man vermute, dass die Zunahme des Blutvolumens im Körper, das die Schwangerschaft mit sich bringe, eine Rolle spiele. Manchmal kann die Einnahme von Magnesium Erleichterung bringen. Hilfreich ist auch Gelassenheit, denn Angst verstärkt die Rhythmusstörungen.
Hüftschmerz
Auch fitte Frauen schleichen in der Schwangerschaft nicht selten eher greisenhaft einher, statt kräftig auszuschreiten. Grund sind Hüftschmerzen, die sich meist im rechten oder linken hinteren Po-Bereich bemerkbar machen. „Der Hüftschmerz entsteht, weil sich unter Einfluss der Schwangerschaftshormone die Bänder und Gelenke im Körper lockern“, erläutert Dr. Hirsch. „Dieses Problem ist leider nur schwer zu therapieren. Auch Schmerzmittel, die in der Schwangerschaft gelegentlich eingenommen werden dürfen, wie etwa Paracetamol, helfen erfahrungsgemäß kaum. Manchmal kann hier jedoch die Homöopathie gute Dienste leisten.“ Hier eigenen sich die Mittel Rhus toxicodendron D12 (wenn Bewegung den Schmerz lindert) und Bryonia D6 (wenn Bewegung die Schmerzen verschlimmert). Auch die Akupunktur soll die Produktion schmerzstillender körpereigener Hormone anregen können. Nicht selten hilft jedoch nur Abwarten, denn der Hüftschmerz tritt oft nur phasenweise auf, verschwindet manchmal nach einigen Tagen oder Wochen wieder oder wird zumindest deutlich schwächer.
Juckreiz
Manche Schwangere wünscht sich verzweifelt, ihr mögen doch bitte sofort zwei zusätzliche Hände wachsen, um sich möglichst überall gleichzeitig kratzen zu können. Der unangenehme Juckreiz, der jetzt viele Frauen befällt, ist meist harmlos. Fettreiche Cremes oder auch die Homöopathie (hilfreich ist Dolichos pruriens D6) unterstützen ein besseres Hautgefühl. „In seltenen Fällen von extremem Juckreiz kann auch die Gabe eines kortisonhaltigen Medikaments nötig werden“, erläutert Dr. Hirsch. Jedoch könne starker Juckreiz manchmal auch auf eine Lebererkrankung hinweisen, die ein Zuviel an Gallensäure im Gewebe auslöst. Deshalb solle man bei starkem, anhaltendem Juckreiz vom Hausarzt oder Internisten die Leberfunktion untersuchen lassen.
„Knacken“ im Bauch
Nicht wenig erstaunt und oft auch besorgt reagieren Schwangere, wenn sie auf einmal knackende Geräusche aus ihrem Bauchinneren vernehmen. „Woher diese Geräusche kommen, ist noch nicht geklärt“, so Dr. Hirsch, „diese Erscheinung ist jedoch harmlos.“ Manche Ärzte und Hebammen vermuten, dass die Bewegungen des Babys i m Fruchtwasser dieses Phänomen verursachen, weil auch Schwimmer unter Wasser solche Knacklaute wahrnehmen können.
Kopfschmerzen und Migräne
Man kennt sie noch von dieser einen Antibaby-Pille, die man damals so schlecht vertragen hat: vermehrte Kopfschmerzen. Ähnlich wie bei der Einnahme von Hormonpräparaten kann auch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft Kopfschmerzen oder Migräne begünstigen. „Meist betrifft dies Frauen, die auch außerhalb der Schwangerschaft damit zu kämpfen haben“, so Hirsch. „Es kommt aber vor, dass eine Migräne erstmals in der Schwangerschaft ausbricht“. Die modernen Migränemittel sind jedoch jetzt leider nicht erlaubt. Gegen die Schmerzen darf man Paracetamol einnehmen. Ein Geheimtipp zur Soforthilfe ist eine Tasse Kaffee (ersatzweise ein Glas Cola) mit Zitronensaft, da diese Mischung die Gefäße erweitern und krampflösend wirken soll. Wie bei den meisten Schmerzarten kann überdies auch die Akupunktur bei Kopfschmerz recht gute Erfolge vorweisen. Homöopathisch helfen die Mittel Pulsatilla D6 oder Belladonna D6.
Magen-Darm-Irritationen
Manche Frauen berichten, dass sie zuerst an leichten Durchfällen gespürt haben, dass sie (wieder) schwanger sind. Besonders in der Frühschwangerschaft kommt es häufiger zu Magen-Darm-Irritationen wie Durchfall, Krämpfen oder auch Magenbeschwerden. Aber auch Verstopfung kann eine Frau während der gesamten Schwangerschaft arg plagen. „Solche Irritationen sind in der Schwangerschaft normal. Manche Frauen neigen dabei eher zu Durchfällen, manche eher zu Verstopfung“, so Dr. Hirsch. Die Ursachen seien mannigfaltig: „Hier spielen neben den Hormonen mehrere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel die individuelle Veranlagung, die Ernährung, die Psyche und die Lebensweise“.
Abführmittel sind in der Schwangerschaft verboten. Reichliches Trinken, ballaststoffreiche Ernährung und tägliche Bewegung können bei Verstopfung helfen. Oft hilft hier auch das homöopathische Mittel Opium D12. Bei Magenbeschwerden (auch Sodbrennen) empfehlen Hebammen oft ein Glas Milch oder einige Esslöffel Kartoffel-Rohsaft aus dem Reformhaus, denn beides bindet überschüssige Magensäure. „Bei Magenschmerzen kann man eines der folgenden Mittel wählen: Bryonia D6, Magnesium phosphoricum D12, Ferrum phosphoricum D12 oder Nux vomica D6 (bei Übelkeit in der Schwangerschaft)“, so Dr. Hirsch. Durchfällen, die nicht krankhaft bedingt sind, kann man mit „stopfenden“ (Banane, geriebener Apfel und Möhrenmus) und reizarmen Nahrungsmitteln begegnen. Scharfes, zu Saures oder auch Kurzgebratenes sollte man lieber streichen. Bei allen Verdauungsstörungen kann eine Mischung aus Brombeerblättertee, Anis- und Fencheltee lindern. Mit starkem Durchfall (der durch ein Magen-Darm-Virus verursacht sein kann und nicht unbedingt schwangerschaftsbedingt ist) sollte man sicherheitshalber zum Hausarzt gehen, weil Austrocknung in der Schwangerschaft gefährlich ist.
Nabelschmerzen
Die Bauchdecke wird in der Schwangerschaft mit zunehmender Größe des Babys arg belastet. Besonders um den Nabel herum kann das manchmal richtig weh tun. Auch tritt der Nabel mit runder werdendem Bauch vor und wird schließlich fast ganz flach. Häufig kommt es sogar zum Bauchdeckenbruch im Nabelbereich (Nabelbruch). Den Bruch erkennt man daran, dass der Bereich um den Nabel herum unter der Haut dunkler gefärbt zu sein scheint. Nicht immer deuten aber Nabelschmerzen auf einen bevorstehenden Bruch hin. Ob und wie ein Bruch nach der Schwangerschaft behandelt werden muss, kommt auch auf die Größe und eventuelle Beeinträchtigungen an. Kleinere Brüche schließen sich oft wieder weitgehend, große Bauchdeckenbrüche müssen gelegentlich operiert werden.
Rippenschmerzen
Besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft haben manche Frauen heftige Schmerzen unter dem rechten oder linken Rippenbogen. „Diese Schmerzen sind nicht immer harmlos“, warnt Dr. Hirsch. „Zwar kommen sie oft einfach daher, dass das Kind mit dem Po oder den Beinen zum Beispiel auf Leber oder Gallenblase drückt, was nicht bedenklich ist. Besonders rechtsseitige Schmerzen am Rippenbogen oder im Oberbauch können aber auch auf das sog. HELLP-Syndrom hinweisen, das ein echter Notfall ist.“ Bei dieser Erkrankung verschlechtern sich die Blutgerinnungswerte drastisch und bestimmte Leberwerte steigen gefährlich an. „Schmerzen im Rippen- oder Oberbauchbereich müssen daher immer beim Arzt abgeklärt werden“, so der Gynäkologe. Gleiches gilt für Bauchschmerzen beim Lachen, die oft bereits ab der 20. Woche auftreten. Meist rühren sie lediglich daher, dass die wachsende Gebärmutter auf das Bauchfell drückt, „aber auch über diese Beschwerden sollte eine Frau ihrem Gynäkologen oder Hausarzt berichten“, so Hirsch. Ist der Schmerz harmlos, hilft es, die betroffene Seite zu entlasten, also zum Beispiel nachts auf der gegenüberliegenden Körperhälfte zu schlafen, damit das Gewicht des Babys verlagert wird.
Schambeinschmerzen (Symphysenschmerz)
Der Beckenknochen besteht nicht aus einem Guss, sondern aus mehreren Teilen, die mittels Knorpelbrücken miteinander verbunden sind. Auch vorn am Schambein (Symphyse) gibt es so eine Verbindungsstelle (Schambeinfuge), die in der Schwangerschaft bei manchen Frauen zeitweise sehr weh tut. „Wie bei den meisten orthopädischen Problemen in der Schwangerschaft spielen auch hier die Hormone eine Rolle. Meist kann und muss man hier nicht viel unternehmen“, erläutert Gynäkologe Patrick Hirsch. „In seltenen Fällen deuten die Schmerzen aber auf eine echte Symphysenlockerung hin, die allerdings sehr große Schmerzen verursacht bis hin zur Notwendigkeit der Bettlägerigkeit, und die auch nach der Entbindung ein Problem bleiben kann.“
Schwangerschaftsstreifen
Mit beträchtlichem Missmut entdecken die meisten Schwangeren früher oder später unschöne rötliche Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum) am Bauch, an den Hüften und Oberschenkeln sowie auf der Brust. Ursache ist das nun vermehrt in der Nebennierenrinde gebildete Hormon Kortison. Es verringert die Elastizität der Haut und des Gewebes. Durch die Dehnung entstehen Risse. Auch eine Veranlagung zur Bindegewebsschwäche spielt eine Rolle. In Grenzen vorbeugen kann man mit einer gezielten Zupfmassage. Spezielle Öle für die Schwangerschaft erleichtern dies. Die Haut am Bauch muss besonders vorsichtig gezupft werden, der Bauch darf auf keinen Fall richtig massiert werden. Kaltes Abbrausen, Gymnastik und Schwimmen unterstützen eine bessere Durchblutung der Haut. Nach der Schwangerschaft werden die Schwangerschaftsstreifen zur Erleichterung der Betroffenen langsam weiß, deutlich schmaler und bilden sich teilweise zurück.
Sehstörungen: Punkte im Sichtfeld oder schlechteres Sehen
Schwarze Punkte, die langsam im Sichtfeld „herabregnen“ oder auch weiße Funken oder Lichtblitze im Sichtfeld können eine Frau schnell beunruhigen. Manchmal zu recht: „Diese Erscheinungen können zwar kreislaufbedingt sein“ erläutert Dr. Hirsch. „Sie können jedoch auch auf ernsthafte Probleme hinweisen, wie eine gefährliche Netzhautablösung, die ebenfalls in der Schwangerschaft häufiger auftritt. Sehstörungen können aber auch Begleiterscheinung einer schweren Schwangerschaftserkrankung sein, der sog. Präeklampsie. „Sehstörungen sollten also auf jeden Fall vom Arzt abgeklärt werden“, betont der Gynäkologe. Sind die Auffälligkeiten nachgewiesenermaßen harmlos und auf zu niedrigen Blutdruck zurückzuführen, hilft oft Lobelia inflata D6 oder Belladonna D6 (bei zugleich gerötetem Gesicht).
Manche Schwangere bemerken auch, dass sie auf einmal beim Lesen oder auch bei der Weitsicht Probleme haben, sich also ihre Sehschärfe verschlechtert. Diese Veränderung kann noch bis zu einem halben Jahr nach der Entbindung anhalten. Sie kann danach verschwinden, muss es aber nicht. Daher kann ein Besuch beim Augenarzt zu diesem Zeitpunkt nötig werden, um sich eine Brille verschreiben zu lassen oder die bisherige Sehhilfe anpassen zu lassen.
Hormonelle Gründe sind auch für die oft auftretende Unverträglichkeit von Kontaktlinsen verantwortlich, die manche Schwangere bemerken. „Das Problem zu trockener Augen verschwindet nach der Entbindung jedoch von selbst wieder“, so Hirsch. Bis dahin müssen viele Kontaktlinsenträgerinnen auf die Brille ausweichen.
Taubheitsgefühle in Händen oder Füßen
Als ob eine Schwangere noch nicht genug geplagt wäre, fangen im letzten Schwangerschaftsdrittel manchmal auch noch die Gliedmaßen an, sich taub anzufühlen oder zu kribbeln. „Ursache hierfür sind die vermehrten Wassereinlagerungen im Gewebe“, so Dr. Hirsch. „Das leicht aufgeschwemmte Gewebe drückt auf die Nervenkanäle und kann dadurch Empfindungsstörungen auslösen.“ Diese Störungen seien harmlos und verschwänden spätestens nach der Geburt von selbst wieder. „Auf keinen Fall sollte man zu entwässern versuchen, das ist in der Schwangerschaft tabu“, warnt Hirsch. Hebammen empfehlen bei Wassereinlagerungen bestimmte Nahrungsmittel wie Pellkartoffeln mit Quark oder reichlich frische Salatgurke - und vor allem häufiges Trinken, das die Nierentätigkeit anregt.