10 Tipps für den ersten Sommerurlaub mit Kind
Zum ersten Mal mit dem Baby oder Kleinkind in die Sommerferien? Das ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern spannend. Zehn Tipps, damit der erste Sommerurlaub mit Kind auch den Kleinsten richtig gute Laune macht!
Dein Baby bei Hitze und Sonne
1. Diese Urlaubsziele eignen sich
Egal ob Strand oder Alm: Hat man die richtige Ausrüstung dabei, fühlt sich ein Baby oder Kleinkind im Sommerurlaub an allen Zielen wohl, die klimatisch nicht zu extrem sind. Sehr heiße Länder wie Tunesien oder Ägypten, aber auch tropisch-schwüle Ziele wie die "Dom Rep" oder Bali sind für die Kleinsten nicht geeignet. Die Hitze macht ihnen zu schaffen, es gibt riskante Infektionskrankheiten und die ärztliche Versorgung ist oft nicht optimal. Doch auch in Südeuropa werden im Hochsommer Temperaturen um die 40 Grad erreicht, deshalb gehören Spanien, Griechenland oder Italien ebenfalls nicht zu den Lieblingsurlaubszielen kleiner Kinder. Babys bevorzugen im Sommer gemäßigte Regionen.
2. So viel Sonne vertragen Babys
Kinderärzte betonen, dass Babys im ersten Lebensjahr gar nicht in die pralle Sonne dürfen. Ihr Zellschutz ist noch schwach, sie können nur wenig Melanin bilden (werden also kaum braun), ihr Säureschutzmantel ist dünn und ihre Haut produziert kaum Talg, der vor Austrocknung schützt. Babys gehören daher im Sommerurlaub ständig in den Schatten, z. B. unter den Sonnenschirm. Schutz wollen auch Babys Augen, vor allem am Wasser, im Gebirge oder in südlichen Ländern. Für sie gibt es UV-undurchlässige Babysonnenbrillen mit verstellbarem Kopfband.
Auch im Schatten gilt: Nach zwei Stunden haben kleine Sommermäuse genug Wärme getankt und möchten drinnen ein Päuschen machen. An heißen Tagen sollten Eltern die Sommerwiese oder den Badestrand zwischen 11 und 15 Uhr ganz meiden, denn die Hitze belastet Babys Kreislauf. Bei Wärme müssen die Kleinsten außerdem viel trinken, man sollte in kurzen Abständen Wasser oder ungesüßten Tee anbieten. Auch wenn Muttermilch bei Hitze dünnflüssiger ist - die meisten Hebammen sagen: Bei großer Hitze dürfen auch Stillkinder Wasser bekommen, das sie oft sehr gern annehmen.
Sandstrand, Berge, See - Tipps zur Sicherheit und Hygiene
3. Mit Baby am Badestrand
Kann ein Baby schon krabbeln und strebt zielbewusst Richtung Wasser, helfen kleine Schwimmflügel, damit es nicht in einer größeren oder sandgetrübten Welle plötzlich unsichtbar wird. Natürlich müssen Mama oder Papa trotzdem immer daneben stehen. Sind Meer oder See einigermaßen warm und die Luft windstill, darf ein Baby etwa 15 Minuten im seichten Wasser planschen, bevor es abgetrocknet werden muss. Trockene Sachen sind jetzt besonders bei kleinen Mädchen wichtig, denn sie bekommen (wegen ihrer kürzeren Harnröhre) schnell eine Blasenentzündung.
Strandmuschel oder Sonnenschirm sind meist nicht UV-dicht, auch in ihrem Schatten kann das Kind einen Sonnenbrand bekommen. Deshalb muss es auch hier eingecremt sein (die empfindlichen Ohren nicht vergessen). Damit Krabbelkinder nichts Verschluckbares, wie die Deckel von Plastikflaschen, Münzen, Zigarettenkippen oder Vogelkot in den Mund nehmen, kann man beim Einrichten des "Strandlagers" die nähere Umgebung sichten und von Schmutz oder kleinen Steinchen befreien. Wenn Babys etwas Sand aufnehmen, bleibt das in der Regel folgenlos.
4. Wandern mit den Jüngsten
Beim (Berg-) Wandern kann ein Baby oder Kleinkind in einer Rückentrage sitzen, wie sie von Outdoor-Ausrüstern angeboten werden. Hierzu muss das Baby aber bereits selbständig sitzen können, sonst lieber einen Tragesack verwenden. Die Outdoor-Rückentragen besitzen ein kleines Sonnendach, trotzdem können eine Kappe und Babysonnenbrille sinnvoll sein. Je jünger das Baby, desto kürzer sollten die Wanderungen sein, denn das Sitzen in der Wandertrage belastet seinen Rücken.
Am besten zieht man vormittags oder am Nachmittag los und genießt die Mittagshitze lieber bei einem Picknick unter Bäumen. Beim Bergwandern gehört immer etwas Warmes fürs Kind in den Rucksack, weil das Wetter umschlagen und es hier auch im Hochsommer empfindlich kalt werden kann.
5. Bootstouren mit Baby
Neben einem besonders guten Sonnenschutz (Wasser verstärkt UV-Strahlen) muss ein Baby, das auf dem Ijsselmeer, Bodensee oder Mittelmeer mitschippert, eine Schwimmweste tragen, sofern es bereits krabbelt und sich an Gegenständen hochzieht. Im Schlauch-, Ruderboot oder Kanu muss ein Baby auch dann eine Schwimmweste tragen, wenn es noch nicht krabbelt (Baby-Westen gibt es schon ab 3 bis 5 Kg Körpergewicht).
Das Baby vor Zecken und Insekten schützen
6. Mit Kleidung und Öl gegen Zecken
Gegen die FSME (Frühsommermeningitis), die durch Zecken übertragen wird, werden Kinder unter drei Jahren noch nicht geimpft. Zum Glück verläuft die FSME bei den Kleinsten meist mild, bleibende Schäden sind nicht zu befürchten, sagen Fachleute vom Robert Koch-Institut Berlin. Gegen die ebenfalls von Zecken übertragene Borreliose gibt es gar keine Impfung. Babys sollten daher lange Kleidung mit Bündchen anziehen, wenn sie auf einer Wiese liegen oder krabbeln, denn im Gras lauern die meisten der Blutsauger. Zusätzlich kann man das Kind mit Bio-Kokosöl (z. B. Apotheke) einreiben, das Zecken recht gut abwehrt.
7. Moskitonetz gegen Mücken
Babys haben dünne Haut, was Stechmücken besonders gern mögen. Ein Moskitonetz für Babywagen und -bett schützt sicher und ohne Chemie. Mückenlotions für Kinder oder Verdampfer für die Steckdose sind nach Ansicht vieler Ärzte für Babys nicht geeignet. Unbedenklich ist aber das erwähnte Bio-Kokosöl. Es enthält bestimmte Fettsäuren, die Insekten abwehren.
Fasst der Nachwuchs beim Krabbeln auf der Wiese in eine Wespe, die Stichstelle sofort kühlen (nasses Papiertaschentuch) und den Schmerz mit einem Insektenstift oder -gel (Apotheke) lindern. Gleiches gilt bei Bienenstichen, hier natürlich zuerst den dornartigen Stachel entfernen.
Wenn das Baby im Urlaub krank wird
8. Vorbereitungen für den Krankheitsfall
In Familienhotels oder auf Familienkreuzfahrtschiffen gehen oft Darminfekte um, aber auch andernorts können Kinder natürlich krank werden. Bei Fieber oder auch Durchfall muss man mit einem Baby unter einem Jahr immer zum Arzt. Es nimmt oft Stress, schon vor der Reise zu ergoogeln, wo es den nächsten Kinderarzt, ein Ärztehaus (Skandinavien), oder auch eine Klinik mit Kinderabteilung gibt und die Telefonnummer abzuspeichern. Auch die Nummer des Rettungsdienstes sollte bekannt sein.
Innerhalb der EU und in der Schweiz reicht die elektronische Gesundheitskarte für den Arztbesuch aus, und auch mit vielen Ländern außerhalb Europas besteht ein Sozialversicherungsabkommen, so dass die Karte akzeptiert wird. Am besten erfragt man bei der eigenen Krankenkasse, ob die reguläre Karte im Urlaubsland ausreicht oder man eine Zusatzversicherung abschließen sollte.
9. Gute Babynächte auch im Urlaub
Das Familienhotel, die Ferienwohnung oder der Wohnwagen mit ihrem fremden Geruch und den unbekannten Möbeln, aber auch der ungewohnte Tagesablauf können ein Baby verunsichern. Es ist normal, wenn es jetzt häufiger weint oder schlecht einschläft. Eltern vermitteln am besten Gelassenheit und versuchen, auch im Urlaub einen gewissen Tagesrhythmus einzuhalten. Ein getragenes T-Shirt, das nach Mama riecht, oder die Spieluhr von zu Hause geben dem Kind Geborgenheit beim Einschlafen.
Packliste für den ersten Urlaub mit Baby
10. Das darf mit in den Koffer:
Neben der üblichen Baby- oder Kleinkindausstattung ist folgendes sommerliche Equipment, je nach Urlaubsziel, sinnvoll für die Jüngsten:
- zwei Baby-Caps, die auch Ohren und Nacken bedecken, oder zwei Sonnenhüte
- Sonnensegel für den Babywagen
- Sonnenschirm für den Strand (in Südeuropa sowie an den Badeseen der Alpenländer)
- Strandzelt (deutsche Küsten, Dänemark)
- zwei Garnituren UV-Schutz-Badekleidung, sofern das Kind schon im Plansch-Alter ist
- Bade-Windeln
- kurzer Neopren-Einteiler (für die kühlere, oft windige Nord- und Ostsee)
- Baby-Badeschuhe gegen scharfe Muschelschalen oder Steine, Seeigel und Scherben, falls das Kind schon läuft
- Sonnenschutz-Lotion für Babys/Kleinkinder
- kühlender Insektenstift
- Moskitonetz fürs (Reise-)Bettchen
- Mückennetz für den Babywagen
- Baby-/Kleinkindsonnenbrille mit Kopfband
- evt. eine Grundausstattung an Babynahrung (die Milchnahrungs-, Brei- und Gläschensorten sind im Ausland oft andere - und meist teurer).