#Dadbod: 9 Gründe, warum Männer-Bäuche wieder okay sind
Passend zum Vatertag macht der Hashtag #dadbod die Runde. Es heißt soviel wie „Papa-Körper“. Und das meint: Das gut sichtbare Bäuchlein. Es entsteht, weil wir Papas es im Familienstress nicht mehr ganz so oft zum Sport schaffen. Oder nie. Jetzt darf man endlich dazu stehen! 9 Gründe, warum das gut ist!
- Weil wir unabhängig sind
- Weil wir wie Kinder sind. Nämlich: süß!
- Weil wir aussehen wie Leonardo DiCaprio
- Weil das alte Schönheitsideal sich sowieso gerade verabschiedet
- Weil die komplizierten Diäten aufhören
- Weil das blöde Image mit dem Alkohol weg ist
- Weil Männer wieder nett zueinander sein können
- Weil wir endlich den lange gesuchten „neuen Mann“ erfinden
- Wegen der Erleuchtung
Weil wir unabhängig sind
Und zwar von unseren Frauen. Wenn man so will. Denn alles fing doch vor einem knappen Jahr mit dem „Maternity Dad" an. Das war dieser Kerl aus Texas, dessen schwangere Frau einfach keine Lust hatte zu den typischen, schön ausgeleuchteten Babybauch-Fotos. Justin Sylvester (Foto, unten) ließ sich also einfach selbst in zufriedener Pose fotografieren, wobei er sein Bauchfett stolz raushängen ließ. Selbst ist der Mann. Dass Männer, nicht etwa aus Faulheit, sondern aus reiner Solidarität mit ihrer Frau während der Schwangerschaft auch am Bauch zunehmen, ist bekannt und ein alter Hut. Bei #dadbod geht es nicht einmal so sehr um Väter, sondern um die angenehme Väterlichkeit, die der Bauch ausstrahlt. Indirekt ist das Phänomen ein später Sieg für alle Papas: Jetzt endlich werden wir ein bisschen zum Ideal. Selbst für Kerle ohne Kind!
Weil wir wie Kinder sind. Nämlich: süß!
Man kann es Wampe nennen, aber ist es nicht das gleiche, was bei den Kleinen „Wonneproppen" heißt? Mal ehrlich, wo soll der Unterschied sein. Wir sind nicht fett, wir sind niedlich. Väter dürfen sich aus dem ganzen kapitalistischen Ellenbogen-Wettkampf ausklinken, sie haben ja das Wichtigste im Leben schon geschafft. Karriere sorgt eh bloß für Herzinfarkte. Wir sind entspannt, wir sind lieb und weich, und das zeigt sich eben auch körperlich. Das Bewusstsein bestimmt das Sein. (Richtig, das ist ein Spruch von Karl Marx, bloß umgedreht.) Wir sehen aus, wie wir uns fühlen, nämlich wohlig, selbstsicher und groß. Vorbild: Balu, der Bär.
Weil wir aussehen wie Leonardo DiCaprio
Sich einmal so fühlen wie die Stars! Wer wünscht sich das nicht. Aber ohne die Drogen-Nebenwirkungen, ohne die vielen Scheidungen und das nervig große Anwesen, das aufwendig gepflegt werden muss. Jetzt ist es soweit. Denn in letzter Zeit zeigt Hollywood auffällig dicken Bauch. Leo DiCaprio, auf einer Yacht von Paparazzi fotografiert, mit ordentlich viel Schwarte. Auch er will endlich entspannen und nicht mehr hübscher Aufreißer sein müssen. (Viel zu anstrengend.) Justin Bieber, auf irgendeiner Bühne, ohne Sixpack. Oder, auch hierzulande, der Rapper Porky im aktuellen „Deichkind"-Video. Die Stars und wir sind uns einig. Jedenfalls knapp über dem (schwer belasteten) Gürtel.
Weil das alte Schönheitsideal sich sowieso gerade verabschiedet
Am schärfsten wird der Kampf wieder mal bei den Frauen ausgetragen. Heidi Klum und ihre Sendung „Germany's Next Topmodel" waren schon immer von Kritik begleitet. Zurzeit aber wird's richtig heftig. GNTM nehme „eiskalt den Tod junger Mädchen in Kauf", sagte gerade der Bestseller schreibende Psychiater Manfred Lütz. Die drastische und sicher übertriebene Aussage meint: Immer noch hungern viele Mädchen, um dem alten Model-Bild zu entsprechen. Bei so scharfer Kritik kann man sicher sein, lange hält GNTM nicht mehr durch. Lange hält überhaupt die Sache mit den Mager-Models nicht mehr durch. Erste Frauenzeitschriften und Creme-Hersteller stellen schon um auf normal gebaute Models. Wir Männer lehnen uns gleich zurück und profitieren von der Lage. Bauch raus! Übertriebene Schlankheit war gestern.
Weil die komplizierten Diäten aufhören
Paleo, Low Carb, No Carb, glutenfrei, ach, wie kompliziert ist das Essen in letzter Zeit geworden. Und, ja, es stimmt, wer zum Beispiel auf tierische Produkte verzichtet, nimmt in kurzer Zeit beachtlich ab. Aber die gute Nachricht ist, das müssen wir doch gar nicht! Jetzt wird alles übersichtlicher. Nur noch die, die Tiere schützen wollen, werden jetzt vegan. Nur wer Nudeln hasst, lässt sie weg. Ehrlichkeit macht schön. Und alles, weil die Wampe sein darf. Jetzt haben wir Väter sogar die Welt vereinfacht. Und dafür liebt man uns. Was sonst.
Weil das blöde Image mit dem Alkohol weg ist
Eine alte Frage lautet ja: Ist es ein Bierbauch, ein Burgerbauch oder ein Babybauch? Und Männer können immer nur zwischen den beiden unangenehmen Varianten wählen. „Bierbauch“, das klingt so, wie eine Kneipe morgens nach Zapfenstreich riecht. Ziemlich muffig. Wenn es wenigstens „Champagnerbauch“ hieße. (Aber, Geld für solchen Luxus haben Eltern ja auch nie, wäre also sowieso gelogen.) Wenn man bei „Bauch“ jetzt wieder mehr an „Papa“ denkt und an seine ansteckende Gemütlichkeit, kann das hässliche Wort Bierbauch verschwinden. „Das ist mein Dadbod“, sagen wir dann einfach und grinsen.
Weil Männer wieder nett zueinander sein können
Mit Männern und Vätern ist es wie in dem alten Witz von den zwei Bratwürsten, die sich in einer Pfanne treffen. Sagt die eine: „Ganz schön heiß hier, nicht wahr?" Da schreit die andere: „Hilfe! Eine sprechende Bratwurst!" Will sagen, man hat einander zwar wahrgenommen, aber schon so getan, als wenn man mit den Problemen des anderen nichts zu tun hat. Hat der da etwa einen Bauch bekommen? Ich doch nicht! Aber jetzt, wo alles den Segen des Hashtag-Hypes hat, schauen Männer einander auf den Bauch, und sagen: Ach, du auch? Und reden dann über anderes. Und, ja, auch Freundlichkeit macht sexy.
Weil wir endlich den lange gesuchten „neuen Mann“ erfinden
Der Bauch hat auch mit dem neuen Vaterbild zu tun. Das alte des gestrengen Familienoberhauptes ist schon lange tot. Aber das neue war noch nicht da. Irgendwo zwischen Softie und Emo kaufen Männer bio, machen Yoga und suchen danach, wie man heute seinen Kindern ein gutes Vorbild ist. Das Fett hilft nun, die Antwort zu finden: Es hat mit Zurückhaltung zu tun und damit, sich selbst nicht mehr so ernst nehmen. Der Körper sucht die Schwere, er lässt sich sinken, ohne Hektik, ohne Stress. Wir folgen ihm nach und werden entspannt.
Wegen der Erleuchtung
Ein Bauch steht für das Glücklichsein. Denn was hat Buddha? Richtig, immer einen gut sichtbaren, schön runden Bauch. Er ist einfach das uralte Symbol für Zufriedenheit. Und das ist übrigens doch auch das, was Frauen wirklich wollen. Einen zufriedenen, fröhlichen Mann, der gute Laune verbreitet. Wetten, dass das viel erotischer ist, als ein Sixpack an einem eitlen Stinkstiefel? Na also!