Richtig reagieren bei Wutkrämpfen

Trotzanfall mit Ohnmacht

So gut wie alle Eltern werden in der Trotzphase mit zum Teil heftigen Wutausbrüchen ihrer kleinen Lieblinge konfrontiert. Wird ein Kind bei einem solchen Trotzanfall ohnmächtig, spricht man von einem Wutkrampf. Wie Eltern in dieser Situation richtig reagieren, lesen Sie hier.

Autor: Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich
Wutkrampf richtig reagieren
Foto: © Fotolia/ Anna Kowolik

Mit der Trotzphase beginnen bei manchen Kindern auch Wutkrämpfe, so genannte respiratorische Affektkrämpfe, bei denen das Kind die Luft anhält und kurzzeitig ohnmächtig werden kann. „Bei einem Wutkrampf sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind sich nicht verletzen kann, wenn es fällt oder um sich schlägt. Der Mundraum sollte frei sein (Speisereste, Bonbons), so dass nichts in die Luftröhre gelangen kann. Idealerweise legen Anwesende das ohnmächtige Kind in die Seitenlage, aber meist ist der Anfall bis zum Wiedereinsetzen der Atmung dafür schon zu kurz“, rät Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Wutkrämpfe in der Regel harmlos

Respiratorische Affektkrämpfe befallen gesunde Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und sechs Jahren. Sie sind in der Regel harmlos, dauern wenige Sekunden und verlieren sich ab dem Schulalter, wenn das Kind seine Gefühle besser kontrollieren kann. Erleidet ein Kind zum ersten Mal einen Wutkrampf, sollte es zeitnah der Kinder- und Jugendarzt untersuchen, da in seltenen Fällen auch andere Ursachen wie ein Krampfleiden (Epilepsie), eine Herzrhythmusstörung oder eine Eisenmangelanämie verantwortlich dafür sein können.

„Meist wissen Eltern mit der Zeit, was die Auslöser eines Affektkrampfs bei ihrem Kind sind. Oft stehen Ärger, Furcht oder starke Frustration zu Beginn eines solchen Wutanfalls. Dabei verfärbt sich das Gesicht bläulich. Absichtlich machen dies Kinder aber nicht, es ist eine Art Reflex“, beschreibt Prof. Nentwich diesen Zustand. In sehr seltenen Fällen bewirkt auch plötzliches Erschrecken eine ähnliche Ohnmacht. Dabei erblasst das völlig überraschte Kind stark.

 

Weitere Tipps rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte unter: www.kinderaerzte-im-netz.de