Gut geplant ist halb verheiratet
Die letzten sechs Monate vor der Hochzeit, nun tickt die Uhr. Um die größten Pannen zu verhindern, will eine Hochzeitsfeier gut geplant sein. Mit unserer Checkliste haben Sie den Ablauf der Vorbereitungen voll im Griff.
Vom Heiratsantrag bis zum Hochzeitstag
Welches Paar träumt nicht von einer märchenhaft schönen Hochzeit? Von einer kirchlichen Trauung in Weiß, von einer Hochzeitskutsche, einem rauschenden Hochzeitsfest und romantischen Flitterwochen?
Das sind schöne Vorstellungen, die jedoch in den Planung mitunter harte Arbeit bedeuten. Schließlich soll die Heirat ohne größere Pannen über die Bühne gehen.
Noch sechs Monate
Sechs Monate vor der Hochzeit beginnt der Countdown. Spätestens jetzt sollten Ihre Pläne langsam Gestalt annehmen:
Geben Sie Ihre Heiratsabsichten im Familienkreis bekannt. Einst zahlten die Brauteltern. Heute ist es üblich, die Kosten unter dem Brautpaar und beiden Familien aufzuteilen. Ein Kassensturz bei Beginn der Organisation hilft, den Rahmen ungefähr abzustecken. Mit wie vielen Zuschüssen ist außerdem zu rechnen? Die Finanzen sollten Sie jetzt klären.
Der Festsaal muss je nach Jahreszeit frühzeitig reserviert werden, vor allem wenn Sie sich den Monat Mai oder Juni aussuchen. Wenn Sie nicht im "normalen" Nebensaal eines Restaurants feiern möchten, schauen Sie sich doch mal nach einem Theaterfoyer, einem Schiff, einem Bauernhaus oder einem Gewächshaus im Botanischen Garten um!
Treten Sie nach dem Standesamt auch vor den Altar? Dann sollten Sie bald ein Treffen mit dem auserkorenen Pfarrer arrangieren. Ein katholischer und ein evangelischer Pfarrer führen gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst durch. Nachdem Sie beide Hochzeitstermine auf dem Standesamt und in der Kirche festgelegt haben, können Sie damit beginnen, zu beantragen. Ein Aufgebot ist heute nicht mehr erforderlich.
- Bekanntgabe in der Familie
- gewünschten Termin aussuchen
- Kosten kalkulieren und Finanzen klären
- Festsaal reservieren
- Treffen mit Pfarrer(n) ausmachen
- Termine festlegen
- Dokumente und Unterlagen beantragen
Noch fünf Monate
Wünschen Sie sich knisternde Flitterwochen, sollten Sie nun eine Reise buchen. Vergessen Sie nicht, ihre Arbeitgeber rechtzeitig zu informieren. Beliebte Reiseziele sind nach wie vor Kalifornien, Thailand, Rom und Venedig. Einige zieht es auch in exotische Taucherparadiese der Südsee, mit dem Motorrad durch Chile, nach Hongkong oder mit dem "blue train" durch Südafrika, Manche Fernreisen erfordern rechtzeitige Impfungen!
Wer mit Schwung ins Eheleben tanzen will, sollte – falls er das Tanzen nicht bereits beherrscht - nicht zögern, Wiener Walzer zu Hause und auf Feiern zu üben. Ein Schnellkurs in der Tanzschule kann dabei auf die Sprünge helfen.
Ernennen Sie einen "Zeremonienmeister", der den Ablauf der Feier(n) koordiniert, sowie ihre Trauzeugen, denn die müssen sich eventuell frühzeitig Urlaub nehmen.
Stellen Sie jetzt eine vorläufige Gästeliste auf.
- Reise buchen
- Arbeitgeber informieren und Urlaub beantragen
- Impfungen überprüfen
- Tanzkurs anmelden
- "Zeremonienmeister" und Trauzeugen ernennen
- vorläufige Gästeliste aufstellen
Noch vier Monate
Jetzt ist es an der Zeit, ein geeignetes Lokal für das "kleinere" Festessen nach dem Standesamt zu finden, und lassen Sie sich einen Termin beim Notar geben, falls Sie einen Ehevertrag aufsetzen möchten.
Ohne Musik verläuft der Hochzeitstag nur halb so schön: Ein klassischer Musikbeitrag in der Kirche sorgt für eine besondere Atmosphäre. Die Musiker erhalten die Telefonnummer des Organisten, um sich abzusprechen. Überlegen Sie gut, wer während der Feier die heißen Scheiben auflegt, oder ob eine Live-Band engagiert wird. Haben Sie niemanden im Bekanntenkreis, hilft eine Künstleragentur, Bands oder Alleinunterhalter zu finden.
Während des Essens ist angenehme Hintergrundmusik angesagt. Der erste Tanz gehört auf jedem Fall dem Brautpaar und ist häufig der beliebte Wiener Walzer. Der DJ oder die Band sollte für jeden Musikgeschmack etwas im Repertoire haben.
Möchten Sie in einem Oldtimer oder einer Kutsche chauffiert werden? Spezielle Fuhrmannsbetriebe stellen ein- bis vierspännige Hochzeitskutschen bereit.
- Lokal für die Feier nach dem Standesamt reservieren
- Notar konsultieren: Ehevertrag aufsetzen
- Musiker für die Kirche engagieren
- Musikern die Telefonnummer des Organisten durchgeben
- DJ oder Band für die Feier engagieren
- Hochzeitsauto oder Kutsche mieten
Noch drei Monate
Überprüfen Sie Ihre Pässe und Visa für die Flitterwochen.
Nachdem Sie die Gästeliste für den Empfang und die Feier endgültig zusammengestellt haben, gestalten Sie die Einladungen und Anzeigen. Am eigenen Computer lässt sich vieles selbst herstellen, und ein guter Copy-Shop kann gleiche Qualität wie eine Druckerei liefern. Wie wäre es mit Hochzeitseinladungen via Internet? Vergessen Sie nicht, Wegbeschreibungen und eine Hotelliste für die auswärtigen Gäste hinzuzufügen. Eine Bitte um Zusage oder Absage erleichtert die weitere Planung erheblich. Der Polterabend kann entweder auf den Einladungen oder eigens angekündigt werden.
Falls die Braut nicht schon ein Kleid ausgesucht hat, ist es nun höchste Zeit zur Anprobe, da Hochzeitskleider lange Lieferzeiten haben. Wenn es einiges kosten darf, können Sie eine Schneiderin beauftragen. Spezialisierte Brautmodengeschäfte berücksichtigen jedoch auch individuelle Vorstellungen. In Kaufhäusern mit eigenen Brautabteilungen findet die Braut alles, was sie braucht, muss sich jedoch alleine zurecht finden. Bedeutend günstiger ist ein Kleid aus zweiter Hand oder von einem professionellem Verleih.
- Pässe und Visa überprüfen
- Gästeliste endgültig aufstellen
- Einladungen und Anzeigen gestalten
- Wegbeschreibung und Hotelliste beifügen
- Einladungen und Anzeigen verschicken oder persönlich abgeben
- Hochzeitskleid aussuchen und bestellen
Noch zwei Monate
Spätestens jetzt sollten Sie die Namensfrage, die häufig ein Problem ist, klären. Einigen Sie sich auf einen gemeinsamen Familiennamen, wählen Sie einen Familiennamen und einen Doppelnamen oder behalten Sie beide Ihren Geburtsnamen? Dann muss ein Familienname für die möglichen Kinder festgelegt werden.
Wie kleidet sich der Bräutigam ein? Möchte er nicht in gewöhnlichem Anzug auftreten, kann er zu Smoking oder Frack greifen. Zum Smoking gehört auf jeden Fall eine Fliege. Der Vorteil eines Smokings gegenüber einem Frack, besteht darin, dass er später auch in der Oper oder auf Sylvesterbällen getragen werden kann.
Da Eheringe lange Lieferzeiten haben können, sollten Sie bald einen Juwelier oder Goldschmied aufsuchen. Platin, das wertvollste und teuerste Edelmetall, lässt sich ebenso wie Weißgold gut zu Silberschmuck kombinieren. Klassische Eheringe bestehen aus gelbem Gold. Erst die Gravuren mit dem Hochzeitsdatum und dem Vornamen des Partners machen die Ringe zu Trauringen.
Da die meisten Paare heute schon vor der Heirat zusammenwohnen, sind unkonventionelle Hochzeitswünsche wie Reisezuschüsse nicht selten. Trotzdem lassen sich manche Paare einen Hochzeitstisch im Fachgeschäft aufstellen oder drücken den Eltern eine Wunschliste in die Hand.
Ein Probetermin für die Braut beim Friseur und beim Kosmetiker steht jetzt an.
- Namensfrage klären
- Bräutigam einkleiden
- Fotograf engagieren
- Eheringe aussuchen und bestellen
- Wunschliste schreiben oder Hochzeitstisch aufstellen lassen
- Probetermin beim Friseur und Kosmetiker
Noch ein Monat
Findet die Hochzeitsnacht nicht im eigenen Bett statt? Dann reservieren Sie jetzt ein schönes Zimmer im Hotel.
Ein weiteres Gespräch beim Pfarrer klärt den Ablauf der Messe oder des Gottesdienstes. Hierfür sind Programmhefte erforderlich.
Den kompletten Tagesablauf sollten Sie mit Ihrem "Zeremoniemeister" durchsprechen. Falls weitere Helfer benötigt werden, sprechen Sie doch auch einige Freunde an.
Das Restaurant oder der Partyservice braucht jetzt bald die definitive Gästezahl für die genaue Planung. Beginnen Sie jetzt mit der Tischeinteilung sowie der Gestaltung von Tisch- und Menükarten. Der Konditor backt zwar gerne eine individuelle Hochzeitstorte, allerdings sollte die süße Sünde immer Marzipan aus Mandeln beinhalten, da diese Glück und Liebe verheißen.
Für die Braut ist es nun an der Zeit, passende Accessoires aufzutreiben: Unumgänglich sind . Falls Sie einen Ehevertrag abschließen möchten, sollten Sie einen Termin beim Notar wahrnehmen.
Zu jeder Brautausstattung gehört ein , der zum Typ und zum Kleid der Braut passen muss. Sprechen Sie beim Floristen auch gleich den Blumenschmuck der Kirche, des Festsaals und des Brautautos an. Die Dekoration der Kirche und des Saales können sie leicht an Freunde weitergeben. Dafür haben Sie am Hochzeitsmorgen keine Zeit!
Auch der Polterabend sollte so langsam organisiert werden.
- Hotelzimmer für die Hochzeitsnacht reservieren
- Gespräch mit dem Pfarrer über den Ablauf der kirchlichen Trauung führen
- Programmhefte gestalten
- Ablauf der Feier(n) mit dem "Zeremonienmeister" durchsprechen
- Freunde einweihen, falls weitere Helfer benötigt werden
- genaue Gästezahl dem Restaurant oder Partyservice durchgeben
- Tisch- und Menükarten gestalten
- Tischeinteilung vornehmen
- Hochzeitstorte bestellen
- Accessoires für die Braut aussuchen
- Ehevertrag beim Notar abschließen
- Brautstrauß und Blumenschmuck beim Floristen bestellen
- Polterabend organisieren
Noch zwei Wochen
Die Eheringe können jetzt abgeholt werden. Denken Sie auch an das Ringkissen, auf dem die Ringe auf dem Altar aufbewahrt werden, bevor der Pfarrer Sie Ihnen überreicht. Brautschuhe sollten unbedingt eingelaufen werden.
Jetzt ist der Zeitpunkt der öffentlichen Bekanntgabe: eine Vermählungsanzeige in der Tageszeitung darf keinesfalls fehlen.
Planen Sie ein, dass Sie von Freunden zum Junggesellenabend eingeladen werden oder ihn selbst organisieren. Die Termine beim Friseur und/oder bei der Kosmetikerin für den Hochzeitsmorgen werden nun festgelegt.
Besprechen Sie mit Ihren Helfern, wer Ihnen am Morgen bei der Ankleide hilft und "Beistand" leistet.
- Eheringe abholen
- Ringkissen besorgen
- Brautschuhe einlaufen
- Vermählungsanzeige aufgeben
- Termine beim Friseur und Kosmetiker für den Hochzeitsmorgen vereinbaren
- für "Beistand" am Hochzeitsmorgen sorgen
Noch eine Woche
Die Zeit rast jetzt davon. Nach der letzten Anprobe im Geschäft nimmt die Braut ihr Kleid mit. Zuhause probiert sie noch einmal die komplette Ausstattung mit Schuhe, Strümpfen, Schmuck und Dessous an, um ganz sicher zu gehen, dass alles zusammenpasst.
Der "Zeremonienmeister" muss über den neusten Stand der Planungen unterrichtet werden. Außerdem ist es seine Aufgabe, alle Termine beim Floristen, Fotografen, Friseur, Kosmetiker, Partyservice etc. noch einmal bestätigen zu lassen.
Denken Sie an Taxen für die Gäste und planen Sie, was alles in den Reisekoffer soll. Diejenigen, die mit der Dekoration der Räume beauftragt sind, sollten jetzt an Schleifen denken.Der Bräutigam sollte nun spätestens zum Friseur gehen.
Jetzt findet bald der Polterabend und der Junggesellenabend statt.
- nach letzter Anprobe im Geschäft Hochzeitskleid abholen
- Anprobe der kompletten Montur zu Hause
- "Zeremonienmeister" über letzten Stand unterrichten
- "Zeremonienmeister" lässt alle Termine am Hochzeitstag noch einmal bestätigen
- Taxen buchen
- Kleidung für die Reise festlegen
- Geld tauschen
- für dekorative Schleifen sorgen
- Friseurtermin für den Bräutigam
- Polterabend feiern
- Junggesellenabschied feiern
Noch zwei Tage
Bereiten Sie alles so vor, dass Sie am Tage vor der Hochzeit nur noch entspannen können. Ist das Auto vollgetankt?
Alle Unterlagen für die Reise müssen neben dem gepackten Koffer liegen. Legen Sie auch jetzt schon alles für den Hochzeitstag parat.
Falls der Bräutigam nicht gewöhnt ist, Krawatten zu binden, sollte er dies jetzt spätestens üben. Ist das Handtäschchen schon mit Lippenstift, Kamm, Deo und Parfum, Taschentüchern bestückt? Packen Sie auch ein Reservetäschchen mit einer Ersatzstrumpfhose, Kopfschmerztabletten und Flickzeug, das Sie einer Freundin in die Hand drücken.
- Auto voll tanken
- alle Unterlagen für die Reise bereitlegen
- Koffer packen
- alles für den Hochzeitstag zurechtlegen
- probeweise Krawatte binden
- Handtäschchen bestücken
- Reservetäschchen einer Freundin geben
Noch ein Tag
Sie haben alles so gut vorbereitet, dass Sie sich jetzt nur noch Ihrer Schönheitspflege widmen können. Entfernen Sie Achselhaare, falls Sie ein ärmelloses Brautkleid tragen sowie gegebenenfalls Beinhaare und nehmen Sie sich Zeit für Maniküre und Pediküre. Ein Entspannungsbad beruhigt die Nerven zusätzlich. Lassen Sie sich von Ihrem "Zeremonienmeister" und den weiteren Helfern noch einmal bestätigen, dass die Organisation läuft und gehen Sie auf jeden Fall früh schlafen, denn morgen wird ein langer Tag!
- gegebenenfalls Achsel- und Beinhaare entfernen
- Maniküre und Pediküre durchführen
- Ausgiebiges Bad nehmen
- vom "Zeremonienmeister" bestätigen lassen, dass die Organisation läuft
- einplanen, früh schlafen zu gehen
- entspannen, entspannen, entspannen
Am Tag X
Wichtig ist, dass Sie ausgeschlafen sind. Sie haben sich alles zurecht gelegt. Jetzt dürfen Sie nur nicht die Ringe vergessen.
Gehen Sie zu Ihrem Friseur- und Kosmetikertermin und lassen Sie sich dann von Ihren Helfern abholen. Ein alter Brauch sieht vor, die Braut am Tag vor dem Gang zur Kirche nie allein zu lassen. Der "Hofstaat" soll übel wollende Geister abwehren!
Und eines sollten Sie auf gar keinen Fall vergessen: Genießen Sie den hoffentlich schönsten Tag Ihres Lebens in vollen Zügen!