Diaphragma
Das Diaphragma ist eine Barrieremethode zur Verhütung und hindert Spermien daran, zur Gebärmutter durchzudringen. Wissenswertes darüber bei urbia.de.
Das Diaphragma – Zuverlässige Abwehr gegen Spermien
Die Bezeichnung „Diaphragma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Zwischenwand“. Das Diaphragma ist eine klassische Barrieremethode zur Empfängnisverhütung und wird auch als Portiokappe oder Scheidenpessar bezeichnet. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Scheide eingeführt und in der hinteren Scheidenwand über den Muttermund gestülpt. Dort bildet es eine undurchdringliche Barriere, eine Art Schutzwall gegen Spermien.
Das Diaphragma sieht aus wie eine kleine Kappe und ähnelt einem eingerollten Kondom. Es misst im Durchschnitt 60 bis 90 Millimeter und besteht aus einem runden flexiblen Federring, der mit Silikon überspannt ist. Weil der Körper jeder Frau einzigartig ist, wird vor der Anwendung die jeweils passende Größe durch einen Frauenarzt bestimmt. Damit ein zuverlässiger Verhütungsschutz besteht, muss das Diaphragma vor dem Geschlechtsverkehr zusätzlich mit einem Spermizid behandelt werden. Wie genau das Diaphragma verwendet wird, wie sicher sein Schutz ist, wie viel es kostet und was es sonst noch darüber zu wissen gibt – bei urbia erfahren Sie mehr.
Die Anwendung des Diaphragmas
Jedes einzelne Diaphragma wird bei einem ärztlichen Termin individuell an die Frau angepasst und sein Sitz überprüft. Erst dann kann die Frau es selbstständig einsetzen – und auch hier gilt: Aller Anfang ist schwer. Bevor das Diaphragma zu seiner ersten Anwendung kommt, empfiehlt es sich, ein paar Mal zu üben. Frühestens zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr wird es mit dem vorderen Teil tief in die Scheide eingeführt, bis es einen festen Sitz zwischen dem hinteren Scheidengewölbe und dem Schambein findet und den Muttermund komplett bedeckt – dieser muss durch die Gummihaut des Pessars tastbar sein.
Das Pessar sollte nach Möglichkeit in Kombination mit einem samenabtötenden Gel verwendet werden, denn so können auch die Spermien befruchtungsunfähig gemacht werden, die es eventuell über den Diaphragmarand schaffen. Die zähflüssigen Gels werden auf natürlicher Basis hergestellt und enthalten Zellulose, Milch- oder Zitronensäure, die den natürlichen pH-Wert in der Scheide und damit die Beweglichkeit der Spermien senken. Sowohl die dem Muttermund zugewandte Seite als auch der innere Rand des Diaphragmas werden mit dem Gel bestrichen. Bei wiederholtem Verkehr mehr als zwei Stunden nach Einlegen des Diaphragmas muss es erneut aufgetragen werden. Nach dem Geschlechtsverkehr ist es wichtig, mindestens sechs bis acht Stunden zu warten, bevor man es herausnimmt, da die Spermien dort so lange überleben können. Länger als 24 Stunden sollte es jedoch nicht in der Scheide verbleiben. Nach dem Benutzen wird es unter lauwarmem fließendem Wasser abgewaschen. Ein Diaphragma ist bei richtiger Anwendung bis zu zwei Jahre haltbar, sollte aber stets auf Risse oder Löcher überprüft werden. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man im Zweifelsfall einen Gynäkologen zu Rate ziehen.
Für wen ist ein Diaphragma geeignet?
Grundsätzlich kommt das Diaphragma als Verhütungsmittel für alle Frauen in Frage. Besonders für solche, die aus gesundheitlichen Gründen die Pille oder die Spirale nicht vertragen, stellt es eine gute Alternative dar. Auch für Frauen, die nur gelegentlich Geschlechtsverkehr haben, ist diese Methode geeignet. Junge Mädchen, die eventuell noch nicht so vertraut mit ihrem Körper sind, sollten allerdings eine andere Verhütungsmethode in Anspruch nehmen, da das Diaphragma in seiner Anwendung eine gewisse Übung erfordert. Ebenso ist es für Frauen, die an Fehlbildungen der Geschlechtsorgane leiden oder eine starke Gebärmuttersenkung haben, keine geeignete Lösung, da eine sichere Anpassung nicht gewährleistet werden kann.
Vorteile des Diaphragmas
- Das Diaphragma greift nicht in den Hormonhaushalt ein, der natürliche Zyklus bleibt erhalten.
- Die Anwendung ist nur dann notwendig, wenn es zum Geschlechtsverkehr kommt.
- Frauen lernen durch die Anwendung ihren Körper besser kennen.
- Preiswertes Verhütungsmittel
Nachteile des Diaphragmas
- Manche Frauen stört die fehlende Spontanität beim Sex.
- Kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
- Das Spermizid-Gel kann ein Wärmegefühl verursachen, das von einigen Frauen als unangenehm empfunden wird.
- Die Anfälligkeit für Blasenentzündungen kann steigen.
Die Zuverlässigkeit des Diaphragmas
Das Diaphragma schützt nur in Kombination mit einem Spermizid zuverlässig gegen eine ungewollte Schwangerschaft. Sein Pearl-Index liegt zwischen eins und zwanzig. Dass eine so hohe Differenz besteht, liegt daran, dass die Sicherheit von der richtigen Anwendung abhängt. Bis man diese einwandfrei beherrscht, empfiehlt es sich daher, zusätzliche Verhütungsmittel wie zum Beispiel ein Kondom zu benutzen. Wirkt das Diaphragma-Material trocken und spröde oder zeigt sogar kleine Risse, sollte es sofort ersetzt werden. Auch bei größeren Gewichtsschwankungen von mehr als fünf Kilogramm oder nach einer Geburt sinkt die Sicherheit des Diaphragmas. In diesem Fall muss es vom Arzt überprüft und den körperlichen Veränderungen angepasst werden.
Wie viel kostet die Verhütung mit einem Diaphragma?
Nachdem der Arzt die individuelle Größe des Diaphragmas ermittelt hat, erhält man es in der Apotheke, zusammen mit dem spermaabtötenden Gel. Ein großer Vorteil des Diaphragmas sind die geringen Kosten, die bei bis zu 50 Euro liegen. Berücksichtigt man die Tatsache, dass es bei guter Pflege und richtiger Anwendung ca. zwei Jahre haltbar ist, ist diese Methode ziemlich preiswert. Hinzu kommen rund neun Euro für das Gel und eventuelle Ausgaben für die Anpassung und Kontrolluntersuchung. Frauen müssen die Kosten selbst tragen, sie werden nicht von der Krankenkasse übernommen.