Was eine gute Nachhilfeschule ausmacht
Eine Nachhilfeschule darf jeder eröffnen, ohne eine Qualifikation wie Studium oder Berufserfahrung nachweisen zu müssen. Hier gibt es Tipps, wie man eine gute Nachhilfeschule von 'schwarzen Schafen' unterscheiden kann.
Pauken mit Niveau
Immer höhere Anforderungen in den Schulen, immer mehr Freizeitstress für Kinder und Teenager. Kein Wunder, dass jeder fünfte Schüler in Deutschland den Unterrichtsstoff nur noch mit Nachhilfe bewältigt, für die Eltern mittlerweile mehr als zwei Milliarden Euro jährlich ausgeben. Doch hierzulande darf jeder eine Nachhilfeschule eröffnen, ohne eine Qualifikation wie Studium oder Berufserfahrung nachweisen zu müssen. Umso wichtiger ist es daher für Eltern, gute Nachhilfe-Einrichtungen von schwarzen Schafen der Branche unterscheiden zu können.
„Besonders wichtig ist die individuelle Förderung der Schüler: Dazu zählen das Erstgespräch zwischen Nachhilfelehrer und Eltern, der Eingangstest zur Lerntyp-Bestimmung und die Dokumentation des Lernfortschritts“, erklärt Natalie Engst, Expertin bei TÜV Rheinland. Das Prüfunternehmen hat einen Qualitätsstandard für Anbieter von Nachhilfe entwickelt. Die Dokumentation formuliert nicht nur die Lernziele, sondern legt auch fest, mit welchen Übungen der Schüler sie erreichen kann. Effektives Lernen ist nur in kleineren Gruppen möglich: Anfangs ist das meist nur der Nachhilfelehrer und sein Schüler. Später können auch mehrere Schüler mit demselben Lernstand gemeinsam den Stoff erarbeiten. „Unter der Bedingung, dass die Gruppe homogen zusammengestellt ist und kein Frontalunterricht stattfindet“, betont Natalie Engst. Wer an einer Nachhilfeschule unterrichtet, muss kein studierter Lehrer sein. Ebenso geeignet sind Studenten mit profundem Wissen oder kompetente Quereinsteiger. „Allerdings müssen sie individuell auf die Schüler eingehen und pädagogisches Geschick haben“, so Natalie Engst. Gute Nachhilfeeinrichtungen geben Eltern in allen Punkten Auskunft und suchen den Kontakt zu ihnen ebenso wie das Gespräch mit den Lehrern der Schule.
Nachhilfeschulen, die sich freiwillig von TÜV Rheinland nach dem „Qualitätsstandard Nachhilfe“ zertifizieren lassen, machen ihre Arbeit transparent: Die Experten überprüfen neben der Lerngruppen-Größe die Qualifikation der Lehrer, Unterrichtsziele oder Lernstil und auch die Dokumentation der individuellen Förderung einzelner Schüler. Außerdem werden auch die Ausstattung von Unterrichtsräumen, Mobiliar oder Toiletten unter die Lupe genommen. Deutschlands meist besuchte Nachhilfeschule „Studienkreis“, ließ bereits rund 450 seiner Standorte zertifizieren. In bundesweit mehr als 1.000 Einrichtungen des Unternehmens erhalten Schüler Nachhilfe und Unterricht in allen gängigen Fächern.
Weitere Informationen unter: TÜV-Verbrauchertipps für Kinder