Studie erklärt:

Warum viele Mädchen Angst vor Mathe haben

Mädchen haben doppelt so häufig Angst vor Mathe als Jungen. Besonders schlimm ist es für sie anscheinend in der fünften Klasse: Da gruselt es fast ein Drittel der Schülerinnen, wenn sie ans Rechnen denken. So das Ergebnis einer Befragung, die auch die Gründe dafür darlegt.

Autor: Heike Byn

Mathe-Angst in der 5. Klasse besonders groß

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Foto: © scoyo

Fast jedes zehnte Kind fürchtet sich vor dem Schulfach Mathematik, die Mädchen dabei durchschnittlich doppelt so oft wie Jungen. Das hat eine Umfrage unter 544 Kindern der Klassen 1 bis 7 im Auftrag des Lernportals Scoyo und der Stiftung Rechnen ergeben. Demnach ist die Angst bei Schülerinnen in der fünften Klasse besonders groß, also gleich nach dem Übergang auf eine weiterführende Schule. Dennoch gibt es auch eine gute Nachricht: Fast die Hälfte der befragten Jungen und Mädchen haben grundsätzlich Spaß an Mathe und wissen auch genau, wie der sich noch steigern ließe – mit Spielen, mehr Bezug zum echten Leben und Lernen in Gruppenarbeiten.

 

Furcht vor Mathe: Eltern prägen Einstellung

Reagieren Mütter und Väter eher ablehnend auf mathematische Themen, so beeinflusst dies auch das Verhalten ihrer Kinder, so hat eine Studie der Psychologin Erin A. Maloney von der Universität Chicago ergeben. Das weiß auch Claudia Abjörnson von der Stiftung Rechnen: „Deshalb sollten Eltern versuchen, ihre Kinder auf jeden Fall fürs Rechnen zu motivieren und begeistern. Nur so können Mädchen und Jungen ein gutes Verhältnis zur Mathematik entwickeln."

Mathe: Rollen-Klischees fördern Furcht

Jungs sind stark, Mädchen schwach. Jungs lieben Technik, Mädchen Puppen. Wer das von klein auf hört, glaubt irgendwann daran. Die Wissenschaft nennt das eine selbsterfüllende Prophezeiung – ein Phänomen, bei dem jemand genau das Verhalten zeigt, dass jemand anderer von ihm erwartet. Auch im Fall der Mathematik spielen Geschlechterstereotypen eine Rolle, denn Mädchen erleben Mathe noch immer als typisches Fach für Jungen und neigen deshalb dazu, sich selbst ängstlicher einzuschätzen als sie es wirklich sind. Aktuelle Studien zeigen, dass sich der unbegründete Geschlechterunterschied parallel zum derzeitigen Aufbrechen traditioneller Rollenvorbilderjetzt aber ganz langsam verändert. Bis auf weiteres gilt es dennoch für Eltern, Erzieher und Lehrer, Ängste und Hemmungen im Kopf von Kindern abzubauen.

Mehr Mathe-Spaß mit Spielen

Wie kann aus der Angst vor Mathe mehr Spaß am Rechnen werden? Kinder lernen am besten, wenn sie neugierig und motiviert sind und sich Lerninhalte oder Wissen spielerisch erarbeiten können – das gilt im Übrigen nicht nur für die Mathematik. Wenn das Spiel mit den Zahlen und der Spaß am Rechnen im Unterricht auf der Strecke bleiben, können Kinder beides auch auf einer geeigneten Lernplattform im Netz entdecken, z.B. für Grundschulkinder auf lernerfolg.de , bis zur 7. Klasse auf scoyo.de oder mit den Expertenvideos für ältere Schüler auf sofatutor.de. Für Lehrer und andere Pädagogen gibt es jede Mengen Ideen für die Umsetzung in Unterricht oder Nachhilfestunden auf den Seiten der Stiftung Rechnen.