Verliebt, verlobt, verheiratet
So hält die Ehe
Patentrezepte für eine glückliche Ehe gibt es nicht. Aber wir nennen Möglichkeiten, wie Sie die gefährlichsten Stolpersteine für das Glück zu zweit überspringen.
So wird die Ehe zum Himmel auf Erden
Foto: © panthermedia, Manfred Rimkus
Liebe, Lust und Leidenschaft gekoppelt mit Vertrauen, Freundschaft und Geborgenheit – die ideale Gefühlsmischung für den Heirats-Entschluss. Doch ist dies ein Zustand mit Bestandsgarantie? Die Scheidungsraten belegen: Zwischen (Ehe)Wunsch und (Ehe)Wirklichkeit klaffen mitunter Welten. Natürlich gibt es für eine glückliche und harmonische Partnerschaft kein Patentrezept. Folgende Tipps können aber dazu beitragen, dass die Ehe nicht zur vielzitierten "Hölle auf Erden" wird und vor dem Scheidungsgericht endet.
- "Reden ist Silber, schweigen ist Gold", lautet eine Weisheit, die auch eine Partnerschaft gelegentlich beleben kann. Nicht jede Kleinigkeit kann und muss dem anderen mitgeteilt werden. Schließlich sollten auch verheiratete Menschen nicht auf ihre eigenen Geheimnisse verzichten, solange diese nicht die Vertrauensbasis gefährden.
- Mit der Heirat geben die Partner nicht automatisch ihr Recht auf Eigenständigkeit auf: "Jeder sollte sich seine eigenen Freiräume schaffen", so die Empfehlung von Eheberatern: Nicht jede freie Minute muss miteinander verbracht werden. Egal ob sie zum Aerobic geht, sich abends mit Kolleginnen trifft oder er Entspannung in der Sauna oder beim Skatspielen findet – beide genießen einen Teil ihrer Freizeit eigenständig und freuen sich umso mehr auf die Zweisamkeit.
- Fatal ist es, dem Partner die Freunde von früher oder neue Bekannte madig zu machen. Klar, ein gemeinsamer Freundeskreis ist für eine intakte Beziehung wichtig. Aber jeder muss sich auch mit Freunden austauschen oder einfach nur plaudern können – auch mit solchen, mit denen der andere nicht unbedingt etwas "anfangen" kann. Es gibt eben auch Situationen, in denen eine andere Meinung als die des Partners gefragt ist. Neue Perspektiven werden zumindest bedacht und können Schwung in den Ehe-Alltag bringen. Natürlich sollte der Freundeskreis so gewählt sein, dass er nicht zerstörerisch auf die Beziehung wirkt.
- Häufig, aber zu Unrecht, wird der Partner für die eigene Gefühlslage verantwortlich gemacht. Das Motto "Jeder ist seines Glückes Schmied" gilt ganz besonders in der Ehe. Natürlich sollte die Beziehung bereichernd sein, aber der Partner ist nicht (ausschließlich) daran Schuld, wenn ich unglücklich bin.
- Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung. Probleme dürfen nicht unter den Tisch fallen, sondern sollten ausgesprochen und diskutiert werden. Je besser sich die Partner kennen, desto größer ist zwar auch die Chance, dass sie sich ohne Worte verstehen. Aber oftmals ist es eben auch ratsam, Gefühle auszusprechen oder Verhaltensweisen zu erklären. Verständigungsprobleme gelten nach wie vor zu einem der größten Liebeskiller.
- Eine glückliche Ehe hat nur dann Bestand, wenn die Partner in etwa gleichberechtigt, gleich stark sind. Nur in Ausnahmesituationen (Krankheit oder ähnliches) ist die Forderung "Du musst für mich sorgen" gerechtfertigt, sollte aber nicht zur generellen Forderung eines Partners werden.
- "Gegensätze ziehen sich an" – sind die Charaktere aber zu verschieden, wird die Partnerschaft eher stressig als erholsam. In grundsätzlichen Fragen und Lebenseinstellungen sollte es einen gemeinsamen Nenner geben – nur dann hat die Beziehung auch Bestand.
- Geld alleine macht zwar nicht glücklich; finanzielle Probleme können aber auch die schönste Liebesbeziehung mächtig ins Wanken bringen. Etwas Sicherheit sollte schon sein. Diese ist zu zweit schneller zu erreichen als alleine.
- Mit Blumen, netten Gesten oder romantischen Abendessen - so fing die Partnerschaft an. Das Liebeswerben sollte aber auch nach der Heirat nicht beendet sein: Die Konkurrenz ist schließlich groß. Und wer sich nicht bemüht, sich und die Beziehung attraktiv zu halten, der wird früher oder später den Partner an aktive "Mitbewerber" verlieren.
- Jede Beziehung durchlebt Höhen und Tiefen. Es gibt Phasen in denen es keine leidenschaftliche Liebe gibt. Eine gute Partnerschaft übersteht auch das. Aber ohne sexuelle Harmonie ist eine Beziehung langfristig zum Scheitern verurteilt. Liebe setzt sich aus loyaler Freundschaft und gutem Sex zusammen. Gelegentlich stützt einer der beiden Pfeiler stärker das Gebäude Liebe; fehlen aber beide Stützen bricht alles in sich zusammen. Oftmals wird die Rolle der Sexualität unterschätzt. Fest steht jedoch: Sexuell befriedigte Partner sind glücklicher und neigen seltener zur Untreue.