Mein fröhliches Leben am Rande des Nervenzusammenbruchs
Felicitas Römer leitet ein kleines Unternehmen: ihre Familie. Wie sie ihren Alltag als Küchenchefin, erste Hausdame, Kinderliederinterpretin und Modeberaterin weitgehend erfolgreich meistert, liest du in ihrer Kolumne.
Hauptberuf: Schnullersucherin, Chauffeurin, Coach
Mit drei Kindern, zwei Hunden und einem Mann teile ich ein Häuschen am Stadtrand Hamburgs. Nachts betätigte ich mich lange Zeit recht erfolgreich als Schnullersucherin. Dem ersten Tiefschlaf entrissen, fröne ich wie alle meine Leidensgenossinnen der hohen Kunst des Schulbrote-Schmierens.
Im Verlauf des Tages versuche ich mich dann wechselweise als Chauffeurin und Coach, notgedrungen gelegentlich auch als Putzfrau und Hausaufgabenhilfe. Als erste Hausdame bearbeite ich selbstverständlich umgehend Reklamationen („Ihhh, wie schmeckt das denn!“) und als Küchenchefin gehe ich jederzeit auf dezent formulierte Essenswünsche ein („Warum hast’n du schon wieder keinen Joghurt gekauft?").
Als Vorleserin schlichter Bilderbuch-Texte bin ich gar nicht mal so untalentiert. Auch meine Begabung als abendliche Interpretin gängiger Kindermelodien würde ich als durchaus ausbaufähig bezeichnen. Als Sparringpartnerin für Teens und solche, die es werden wollen, bin ich derzeit sehr gefragt. Dabei mangelt es mir nicht unbedingt an sprachlicher Wendigkeit, dafür aber leider gelegentlich an Kondition und Ausdauer. Den Job als Modeberaterin meiner Tochter musste ich leider abtreten, als generöser Sponsor edlen Markenfummels darf ich aber gelegentlich noch in Erscheinung treten.
In den freien Minuten zwischen Staubsaugen und Socken-Memory traktiere ich gerne die Tastatur meines PCs, der mir weder üble Laune noch schlechte Formulierungen krumm nimmt und infolge seiner grenzenlosen Geduld durchaus als treuer Freund bezeichnet werden darf. Und hin und wieder schaut sogar mein Gatte kurz vorbei. Die Kinder beobachten mein journalistisches Treiben übrigens recht wohlwollend. Erst kürzlich ermunterte mich meine Tochter mit den Worten: "Mama, warum schreibst du zur Abwechslung nicht mal was Interessantes?"
In ihrer Kolumne "Mein fröhliches Leben am Rande des Nervenzusammenbruchs" berichtet Felicitas Römer (44) für urbia davon, wie sie als Mutter von vier Kindern (zwei Töchter und zwei Söhne) und Oma eines kleinen Enkelkinds mehr oder minder erfolgreich ihr "kleines Familienunternehmen" durch die Stürme des Alltags lenkt.
Die erste Folge liest du hier: Ich bin keine Karottenmutti
Weitere Folgen:
- Pommes, Pleiten und Piraten
- Kein kleiner Einstein
- Wie wir fröhlich aneinander vorbei reden
- Chillen - oder die hohe Kunst des Faulenzens
- Abendliches Zähneputzen und andere Kapriolen
- Fünf Kilo ohne schwer wiegende Folgen
- Alle Jahre wieder: Von Filzengelchen und Zimtsternenduft
- Eiförmige Silberklumpen und andere Orakel
- Mama, wo war nochmal rechts?
- Laues Lüftchen, frohes Putzen?
- Nie wieder Hausaufgaben!
- Warum Trotz nervt, aber stark macht
- Haustiere: Von unsichtbaren Ratten und anderen Seelentröstern
- Pubertät: Die unruhigen Nächte kehren zurück